Lexikon der Fachausdrücke Glossary (explaining more than 600 terms) Einleitung | Ziffern | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z | Die Terminologie von eiou.at weicht von Helmut Kowars unentbehrlichem Buch Musical Boxes from Prague and Vienna (Wien, [Mai] 2019) nur ganz geringfügig ab. Tune = gamme = Melodie (Kowar) wird hier zu Musikstück = piece of music (eiou.at): Da bei einem Durchlauf der Walze öfters nicht nur ein, sondern zwei und manchmal sogar drei Teile von Melodien bzw. Motive gespielt werden, verwenden wir auf eiou.at den unverfänglichen Ausdruck „Musikstück“, das ein oder mehrere Motive oder Teile von Melodien eines oder mehrerer Komponisten enthalten kann. „scratch“ (eiou.at): (Zer)kratzen (ungezielt, unabsichtlich) im Gegensatz zu „scribe“ (eiou.at): „Einritzen“ im Sinne von Schreiben auf einer Metalloberfläche, wobei das Englische „scratch“ auch mit „Kratzen“ übersetzt werden kann, nicht jedoch im „Spielwerk-Deutsch“, das deutlich zwischen unabsichtlichem Zerkratzen und absichtlichem Einritzen unterscheiden muss! „Tooth = Zunge“ (eiou.at): Schmerzlich müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass in England und Amerika der Begriff der „teeth“ für den tonerzeugenden und daher schwingenden Teil des Spielwerkes, die Zungen des Kammes, üblich ist. Da Zähne nicht schwingen können, bleiben wir im Deutschen bei den „Zungen“, im Englischen bei den weit verbreiteten „teeth“. Somit ist die &Uauml;bersetzung des Wortes „teeth“ auf „Spielwerk-Deutsch“ „Zungen“. Im anatomischen Sinn kann man „tooth“ natürlich nur mit „Zahn“ übersetzen.
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Ziffern | 1-2-1-2 oder 1-2-3-4 etc. | Siehe Sternrad. |
A | |
Abhang, Absenkung, slope | Siehe Senke. |
Abspielgeschwindigkeit | Siehe bei Windfang |
Abstand zwischen zwei benachbarten Zungenspitzen, engl. tip to tip distance | Der Abstand zwischen zwei benachbarten Zungenspitzen muss umso grösser sein, je mehr Musikstücke auf der Walze gestiftet sind. So klingt zum Beispiel ein großes Spielwerk, das 12 Musikstücke spielt, mit einem Kamm mit großen Abständen zwischen den Zungenspitzen, da ja Platz für elf leer durchlaufende Spuren vorhanden sein muss. Wollen Sie raten, wie viele Musikstücke ein Spielwerk hat, wenn es so aussieht (bitte hier klicken)? |
Abziehbild | Siehe transfer decoration |
accoutrement | Ausstattung, z. B. accoutrement of bells |
Achse / Welle | |
acier, en acier (frz.) | Stahl, aus Stahl |
adjustable tune changer | Manuell zu betätigender Musikstückwechsel-Hebel (ohne automatisch erfolgendem Wechsel der Musikstücke). Siehe auch Musikstückwechslerwalze |
Aggregat / Sammelart | Als Sammelart wird die Zusammenfassung schwer unterscheidbarer „Kleinarten“ bezeichnet In der biologischen Systematik wird für solche nahe verwandten und schwer unterscheidbaren Arten auch der Begriff Aggregat verwendet. Dieser Umstand dient als Vorbild, um auch in der Fachsprache der Spielwerkausdrücke die Zusammenfassung schwer unterscheidbarer „Kleinarten“ als Aggregat oder Sammelart zu bezeichnen. |
ailette (frz.), (fan engl.) | „Flügelchen“, Windfangflügel |
air brake, (governor) | the fan fly on the endless screw of the governor, Windfang |
air vane | Windfang |
Alternate-Zungen abwechselnd mit und ohne Zungenspitze | Nur jede zweite Zunge ist mit einer Spitze ausgestattet, die gekürzten Zungen dienen durch ihr Mitschwingen der Klangverstärkung. Alternate sounding and non-sounding teeth of the steel comb reinforce the sound. PICT1, PICT2 |
angled cut out of the bedplate | Siehe Ausnehmung der Grundplatte |
angular gear | Winkelgetriebe, right-angled drive |
Antriebs-Drehmoment | Siehe Kette und Schnecke |
Antriebsrad | Der Boden des Federhauses greift mit seinem Zahnkranz in das Ritzel(rad) ein. Dadurch kann das Spielwerk ablaufen. |
anvil | Anvil (wörtlich übersetzt Amboss), laut https://mbsi.org, Stichwort anvil, “The piece of steel protruding from the bottom of a cylinder musical box comb tooth which holds the damper pin and damper in place.”
Durch das Ausfräsen der Zungenspitzen von den Basszungen beginnend bis in etwa den Bereich der 3. Oktave entstehen kleine podestartige Verdickungen der Zungen, der „Ambosse, anvils“, die in Richtung zum Diskant zu immer flacher und pultförmiger werden, bis sie schließlich ganz verschwinden. Gemeint ist also die stählerne Verdickung unterhalb der Zunge, welche sich direkt an die Zungenspitze anschließt. An bzw. auf dieser Verdickung werden die Stahl- oder Pergamentdämpfer befestigt und die Bleigewichte angelötet. Wobei das Ende eines Stahldämpfers in einem gebohrten Loch sitzt und mit einem keilförmigen Messingstift (damper pin) befestigt wird. Die Pergamentdämpfer sind daran angeklebt. Die Bleigewichte der Bässe sind darauf angelötet. Die kräftigsten Stahldämpfer bei großen Schweizer Spieldosen, z. B. von Nicole, stecken in einem Loch im Bleigewicht und sind mit Messingstiften befestigt. Bei den höheren Tönen befinden sich die Bohrungen in der Stirnseite der "Ambosse". In dieser Bohrung steckt der Stahldämpfer und wird mit einem Messingstift fixiert. Oftmals wird dieser Stift mit einem Tropfen erwärmtes Bienenwachs versiegelt. Bei den österreichischen SW sind alle Dämpferarten (Pergament und Federkiel) auf den Unterseiten der Zungen im zungenspitzennahen Bereich mit Schellack angeklebt. Denn auch hier befindet sich die stählerne podestartige Verdickung, welche durch das Ausfräsen der Zungenspitzen entsteht. Im Diskantbereich verschwindet diese podestartige Verdickung, weil die Dicke der Zungenspitze immer geringer wird, je höher der Ton erklingen soll. Hier gibt es keinen „Amboss“ mehr. Weil es ab einem gewissen Bereich diese podestartige stählerne Verdickung an der Zungenunterseite, also den „Amboss“ nicht mehr gibt, werden die Dämpfer dort direkt auf die Zungenunterseiten aufgeklebt. Dies betrifft überwiegend den Bereich der Federkieldämpfer. (Hans-Jürgen Eisel) |
Äolsharfe | Siehe einen kurzen Artikel |
arrêt automatique (frz.) | Start-Stopp-Mechanismus |
Aufhänger (für die Aufzugsfeder) | Dieser hakenartig geformte Teil ist zumeist aus Stahl, extrem selten aus Messing, das für diesen Zweck zu weich ist. Recht häufig sieht man von aussen eine kreisrunde silbrig schimmernde Verformung an der Wand des Federhauses an der Stelle: das ist der Stahl des Aufhängers, der das weichere Messing zu verformen beginnt. Diese Werke wurden offenbar viel gespielt und weisen entsprechend auch einen starken Verschleiss der Zungenspitzen auf, an denen die Stifte der Walze Kerben hinterlassen haben. PICT |
Aufhänger, Aufhängevorrichtung der Grundplatte (bei Vertikalmontage), engl. hanger | Durch eine Ausbuchtung am oberen Rand der Grundplatte kann ein Spielwerk vertikal montiert werden. PICT |
Aufzugsbegrenzung | Um nicht das neu aufgezogene Spielwerk mit voller Federkraft, also zu schnell abspielen zu lassen und das fast ganz abgespielte gegen Ende zu langsam, verhindert das Malteserkreuz, eine Erfindung Genfer Spielwerkmacher, daher auch geneva stop genannt, das volle Aufziehen und ebenso das Abspielen schon vor dem Erlahmen der Federkraft. |
Aufzugsdorn | „spring arbor“, Federkern, mit dem Sperrklinkenrad. Unterschiedlich stark und lang dimensioniert, bei Olbrich-Werken manchmal mit einer (römischen) Nummer versehen, („Dornnummer“), da offenbar gesamte Federhäuser bei Zulieferfirmen bestellt wurden. Siehe auch winding shaft. |
Aufzugsfeder | „main spring“, „ressort“, mit zwei Ausnehmungen für den Aufhänger (aus Stahl) am Federhaus (aus Messing) und den Mitnehmer am Dorn. PICT. Rzebitschek-Aufzugsfeder: PICT. |
Aufzugshebel | Ein solcher findet sich beim Ratschenaufzug, der bei österreichischen Spielwerken nicht üblich war. Selten sieht man Umbauten, die teilweise gar noch aus der Entstehungszeit des Spielwerkes zu stammen scheinen, offenbar Einzelanfertigungen auf besonderen Wunsch des Kunden. Einen serienmäßigen Einbau von Aufzugshebeln hat es jedenfalls nicht gegeben. |
Aufzugslöcher, verschließbare, rod control for opering und closing the winding squares | Schieber zum Verschließen und Öffnen der Aufzugslöcher ... schützen das Innere der Bilderuhr und damit auch das Spielwerk vor Verstaubung. |
Aufzugsschlüssel | Zu diesem Kapitel gibt es weit mehr zu sagen als nur den Schlüsselhalm und die Reite zu benennen und deswegen haben wir eine eigene kleine Seite äber den Spieldosen-Aufzugsschlüssel gestaltet. |
Ausklappbare Seitenwand | Siehe drop flap, siehe endflap |
Ausnehmungen der Grundplatte | für das Federhaus oder die Walze. Im Lauf der Entwicklung der Grundplatte waren diese zuerst dünn und mit nur kleinen Ausnehmungen versehen, und später wurden sie immer dicker und die Ausnehmungen immer größer |
Ausnehmung (-kerbe) unten am Kammträger, comb base recess | Kammträgerkerbe |
Ausnehmung (-kerbe) unten am Walzenkloben (cylinder bearing) | Ausnehmung oder Kerbe (die vorne spitz zulaufen muss) am Kloben zur Erleichterung der Entnahme durch einen Schraubenzieher. PICT. (Auch bei Wiener Spielwerken). PICT of a „triangle comb base recess“. |
axe de volant, vis sans fin, endless screw | Schnecke |
Austauschwalze, Tauschwalze, rechange cylinder | Die zu Schweizer Spielwerken mitgelieferten zusätzlichen Walzen, deren Platzbedarf oft die Anfertigung eines eigenes Möbelstück erforderlich machte, konnten nur durch einen Fachmann getauscht werden, der das erforderliche Werkzeug besaß. Die rechange cylinder kamen vor 1870 auf und konnten sich nicht durchsetzen, im Gegenteil zu den späteren Wechselwalzen, die ab 1880 aufkamen. Bei diesen kann durch eine spezielle (patentierte) mechanische Vorrichtung der Walzenwechsel von Laienhand vorgenommen werden. Siehe auch die Übersicht Walzenwechsel. Von den Austauschwalzen-Spielwerken aus Wien hat sich zumindest ein bekanntes Exemplar erhalten: PICT. Auch unter den Schweizer Spielwerken sind solche Spielwerke selten, sodass derzeit nur zwei Beispiele genannt werden können, die Bremond-Spielwerke 12779 und 13444. |
B | |
Bakelit | Kunststoff, aus dem unter anderem auch Gehäuse für Spielwerke angefertigt wurden. Optisch schwer zu unterscheiden ist das (ältere) Naturprodukt Hemacite. |
barillet (1) (frz.) | Federtrommel, Federhaus |
barillet (2) (frz.) | „Kurzwalzenspielwerk“, deren Walze kürzer ist als die Länge des Spielwerkes, zum Einbau in Schnupftabakdosen. Die Konstuktion ist sehr platzsparend: Die Stifte sitzen außen an der Federtrommel! |
barrel of the spring | Federhaus |
Bass-Mandoline | Siehe Organocleide |
Das Bass-Sopranzungen-Verhältnis / The Bass Treble Teeth Ratio | Bei den meisten Spielwerken sind die Basszungen sind etwas breiter als die im Sopranbereich. Mit einer elektronischen Schublehre können exakte Zahlen erhoben werden, doch das setzt das Vorliegen des Spielwerkes voraus und die dabei erhobenen Zahlen sind sehr schwer zu merken. Etwas ungenauer, aber auch am Foto erhebbar und sehr anschaulich durch die Angabe von Verhältniszahlen ist folgende Methode. Es handelt sich um einen Vergleich nicht der letzten, grössten Basszunge, sondern der etwas schmäleren, von denen ja mehrere vorhanden sind. Wenn die letzte breiteste Basszunge von einer oder mehreren gleich dimensionierten Nachbarn begleitet werden, werden alle diese nicht für den Vergleich nicht herangezogen sondern die zweitbreiteste. Sehen Sie bitte hier ein Beispiel. Sehen Sie bitte hier ein weiteres Beispiel für gleich breite Zungen! |
Basszungen auf der rechten Seite | Bei Spielwerken aus Prag und Wien befinden sich die Basszungen zumeist auf der rechten Seite, während sie bei den Schweizer Spielwerken links sind. Fragt sich nur: Wo ist rechts? |
Baumschwamm | Als Baumpilze werden im weitesten Sinne alle Pilze bezeichnet, die Holz besiedeln und abbauen (Xylobionten). Diese Pilze werden wissenschaftlich als lignicole Pilze bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine sehr große ökologische Gruppe, die Arten verschiedener Pilzgruppen einschließt. Möglicherweise wurden statt den Korken, die in die Walzen Wiener Spielwerke zu deren Stabilisierung eingeführt wurden, gelegentlich auch Stückchen von Baumschwamm oder Zunderschwamm verwendet |
bayleaf-teeth | Wörtlich übersetzt Lorbeer-Zähne |
bearing | Wörtlich übersetzt: Träger. Siehe Kloben |
bed plate | Grundplatte, types of bed plates of Swiss movements |
Beilagscheibe (bei der Kammschraube), comb washer | Beilag-, Zwischen- oder Unterlegscheibe, stets aus weicherem Metall als die zu verbindenden Teile, sie soll eine bessere Verteilung der Andruckkraft auf den Kamm erzielen. Bei österreichischen Spielwerken in den allermeisten Fällen fehlend. Die (wenigen) Ausnahmen bestätigen die Regel: PICT |
Bestiftungsschablone | Bei der äbertragung eines Musikarrangements auf eine weitere Walze muss eine Schablone verwendet worden sein, die man heute als Bestiftungsschablone bezeichnen würde. Wie dieses Hilfsmittel damals genannt wurde, ist nicht überliefert. |
BIEM | BIEM is the international organisation representing mechanical rights societies. Mechanical rights societies exist in most countries. They license the reproduction of songs (including musical, literary and dramatic works). Their members are composers, authors and publishers and their clients are record companies and other users of recorded music. They also license mechanical aspects of the downloading of music via the Internet. Every time a CD, audio cassette or LP containing protected musical works is made, the producers require a license from the owner of the works and they must pay royalties for each copy they manufacture and sell. überliefert. (© BIEM) https://www.biem.org/index.php?lang=en |
Bilderuhren | In Bilderuhren fanden in Frankreich, in der Schweiz und in österreich viele Spielwerke ihr Zuhause.
Im AAIMM-Journal N° 69, Musiques Mécaniques Vivantes, 1. Trimester 2009, beschreibt J.-P. Arnault Bilderuhren mit Walzenspielwerk, die Napoleon auf Schlachtenbildern darstellen. (Das mechanische Musikinstrument, Nr. 105, 2009, S. 56) In österreich erwarb sich zuerst Prof. Kristian Sched, dann im Gespann mit Lilly Setzer große Verdienste um die Erforschung qualitätsvoller Uhren im Allgemeinen und von Bilderuhren im Besonderen. Sie haben ab Ende der 1970er Jahre bzw. ab etwa 2010 ein in dieser Reichhaltigkeit nicht für möglich gehaltenes Angebot zusammengetragen und viele Daten und wertvolles Bildmaterial für die Nachwelt gerettet. Last but not least hat der wohl bedeutendste lebende Uhr- und Uhrmacherforscher, Stephan Andréewitch, ab 1979 Bedeutendes geleistet: Er hat schon viele Millionen (!) an genealogischen Daten gesichtet, um 2021 ein Fachbuch über Wiener Uhrmacher herauszubringen. Auch Andréewitchs Schwerpunkt seines Antiquitätenangebots sind antike hochwertige Wiener Uhren. Bilderuhren aus der Zeit vor oder um 1830 weisen, wenn sie österreichischer Provenienz sind, zumeist Sektionalkammspielwerke aus Wien auf, und die Musikwerke in deutschen Bilderuhren kommen zumeist aus der Schweiz. |
Bimetallkorrosion (Kontaktkorrosion, galvanische Korrosion) | Bimetallkorrosion ist ein elektrochemischer Vorgang zweier verschiedener Metalle, bei den Spielwerken des Kammes aus Eisen mit dem Messing des Kammträgers. Allerdings gibt es noch eine dünne Zinnschicht zwischen dem Kamm und dem Messing, und eine weitere Schicht Lot, welche die Bleigewichte an den Basszungen befestigen. Es gibt also in dem Kamm-Kammträger-Verbund insgesamt fünf Metalle, sodass eine Bimetallkorrosion im engeren Sinne bei Spielwerken nicht vorliegt. Fest steht, dass das Messing des Kammträgers nicht leidet, sondern leider ausgerechnet der tonproduzierende und auf jeden Schwund seiner Masse mit einer Erhöhung des Tones reagierende Kamm. Beim Rostvorgang entsteht ein galvanisches Korrosionselement, vergleichbar mit einer kurzgeschlossenen Batterie: Infolge des erzeugten Stroms wird der weniger korrosionsbeständige Werkstoff (der Kamm) durch elektrochemisches Abtragen zerstört. Bei fortgeschrittener Korrosion ist der Kamm nicht mehr zu stimmen und damit unwiederbringlich zerstört: PICT |
black composition | See bois durci,and see also ebonite and ochsenblutfarben. Not before 1850. |
blanks, ébauches, Rohwerke, roulants | „The blanks consisted of a bedplate and three subassemblies of spring, cylinder and governor, with all related components. Sometimes the spring housing was supplied minus the spring and sometimes the cylinder assembly lacked the snail cam. Both these components were often varied for different applications of identical blanks, mainly on account of different numbers of tunes. It was general practice to give code numbers to the spring and cylinder subassemblies, and these numbers were also stamped on the brass edge of the bedplate. This standard system of code numbers for the subassemblies was adopted by all the Swiss makers of blanks, and it persisted even in blanks made by finishers such as Conchon and Paillard. Of course one finds numerous exceptions, mainly by way of code numbers being replaced by the last two, or occasionally three digits of the machines's serial number.“ (Bulleid, Technology, p. 3) Einige Hersteller wie zum Beispiel Edmund Fornachon lieferten auch oder überwiegend Rohwerke aus, bei denen auf der Grundplatte Walze und Kamm schon vormontiert waren. Die Bestiftung musste noch vorgenommen werden. Siehe eine kleine Zusammenstellung zum Thema Rohwerke / see a short synopsis about maker of blanks |
Bleifraß | Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Hadernpapier (von Lumpen) durch Holzschliffpapier abgelöst, da die Nachfrage nach Papier enorm stieg. Holzpapier ist billiger, aber es zerfällt und vergilbt schnell und ist auch oft nicht säurefrei. Blei wird jedoch durch Säuren sehr stark angegriffen, dagegen durch alkalisches Milieu eher konserviert. Durch die Verbindung von Blei mit Kohlendioxid entsteht weißes Bleikarbonat. Eine saure Atmosphäre, wie sie etwa in einer Essigfabrik herrscht, kann das Blei völlig zerfressen. Bei den Gewichten oder „Bärten“ der Spielwerkzungen ist der Bleifraß bei den einzelnen Zungen unterschiedlich ausgeprägt, das eine Gewicht kann mehr, das benachbarte weniger, und dessen Nachbar wieder stärker befallen sein. |
Bleigewicht (engl. resonator) | Von der Grösse des Bleigewichtes hängt die exakte Tonhöhe ab, ab etwa 1818. PICT+INFO |
Bleigewicht der letzten Basszunge, lowest tooth tuning weight | Dieser Spielwerkteil ist öfters ein wichtiger Informationsträger, da in ihm öfters die Musikzahl eingeritzt wurde. Seltener haben sich hier Arbeiter wie z. B. Rzebitschek, Petak, Tichy verewigt. |
blued steel screws | Gebläute Stahl- (Kamm-) Schrauben |
Boden des Spielwerkfaches | Da sich am Boden des Spielwerkfaches manchmal der Musikzettel (oder dessen Reste) mit den Musiknummern befindet, darf man eine genaue Inspektion nicht auslassen. Manchmal sieht man auch nur einen unscharf begrenzten etwas helleren rechteckigen Fleck, der dadurch zustande kommt, dass das Holz etwas weniger gebräunt ist. An dieser Stelle befand sich ursprünglich der Musikzettel, der sich jedoch abgelöst hat. Eine peinlich genaue Inspektion der Löcher für die Schrauben ist ebenfalls von Nöten. Manchmal verrät sich der Austausch eines Spielwerkes nur dadurch, das eine einzige Schraube nur einen Millimeter daneben positioniert ist, was man allerdings mit Beilagscheiben eventuell perfekt kaschieren kann! Spuren eines Austausches des Spielwerkes kommen gar nicht so selten vor, wenn man nur ganz genau hinsieht. Von einem besonders krassen Fall gibt es ein Bild: PICT |
bois durci | Bois Durci moulded cases, with horn cover to movement, with moulded designs on the lid. See also ebonite, and ochsenblutfarben, see also black composition.
Genau genommen ist allerdings bois durci etwas anderes, nämlich eine Erfindung von François Charles Lepage aus dem Jahr 1855. Aus Sägemehl und Albuminen, einfachen Proteinen, lässt sich nach einem speziellen Herstellungsverfahren gehärtetes Holz herstellen. So genanntes bois durci ist also ein Produkt aus Naturkautschuk, echtes bois durci ein Produkt aus Sägemehl. |
Bolzen in der Nähe des Großen Walzenrades ... | ... gibt es drei:
1.) Der erste befindet sich am Start-Stopp-Hebel, in eine Rille auf der Aussenseite das Großen Walzenrad eingreifend, PICT, PICT. 2.) Der „Walzen-Mitnehm-Bolzen“ auf der Innenseite des Großen Walzenrades, PICT. 3.) Auf der Aussenseite des Walzendeckels ist der Verschubbolzen, der vom Sternrad gesteuert wird, PICT |
box | Kassette |
bracket | Kloben |
brass bed plate | Messing-Grundplatte |
brass rosette comb washers | Beilagscheibe |
Brücke | Beide Kloben bilden zusammen funktionell eine Brücke, eigentlich Überbrückung, die an der Grundplatte angeschraubt ist. |
Brückenfuß | Kloben |
Buffet style | Music box with a vertically mounted movement and a pair of hinged front doors, cylinder remaining horizontal. |
Butterfly lid | Gespaltener Deckel, die beiden Teile des Deckels öffnen sich wie ein Schmetterling. PICT |
Brückenkammträger | Siehe Kammträger |
C | |
cabinet key | cabinet, wörtlich übersetzt das Schränkchen, oder in diesem Fall Gehäuse, also der Gehäuseschlüssel |
cabinotier | Worterklärung |
cage | „Käfig“, Windfanggetriebe |
cam | Nocken. Siehe Sternrad |
cam tooth | Eine Zacke eines Sternrades, siehe dort |
cam step | Niveaustufe eines Sternrad-Nockens, siehe Sternrad |
cam wheel | Sternrad |
cap plate | Decksteinplatte |
Carillon | Glockenspielwerk (bei Barockuhren). Keeß und Blumenbach bezeichneten jedoch auch noch 1823/1830 die Kammspielwerke als Carillons |
Cartel-Spielwerke | Unter Cartel-Spielwerken verstand man im 19. Jahrhundert solche, die größer als die kleineren Tabatieren-Spielwerke waren und in Wanduhren vom Carteluhren-Typ eingebaut wurden. They were named „cartel“ type of musical boxes because they were originally made for clocks (Bulleid, Technology). Sind Aufzugsdorn- und Walzenwelle parallel angeordnet, man spricht von einem „stehenden Federhaus“. Anfänglich waren die Basszungen auf der Windfangseite, also rechts, wie bei den österreichischen Spielwerken, zu finden. Bald wurde die sonst übliche Bauweise der Schweizer Spielwerke übernommen, das heisst, die Basszungen wanderten auf die linke Seite in die Nähe des Federhauses. Um die Begriffsbestimmung hat sich Paul Bellamy große Verdienste erworben. Cartel-Werke aus der Produktion von Junod, Aubert & Cie (J.A.C.) wurden mit dem Begriff „Cartel-Werke aus der Jura-Region“ beworben. (Bellamy, Paul, The Nicole Factor, S. 247; Paul Bellamy, in DMM 116, 2013, S. 67; Paul Bellamy, The origins of the musical box |
Cast frame | Gusseisengrundplatte |
Carteluhr | Wanduhr |
cast iron bedplate | gusseiserne Grundplatte |
Castagnetten, castanets, castanettes | Kastagnetten, nach dem französischen Wort castagnettes, spanisch castañuelas) sind paarweise zu spielende muschelförmige, meist hölzerne Klappern von etwa fünf Zentimetern Durchmesser, die zur rhythmischen Begleitung geeignet sind. Das Perkussionsinstrument besteht aus zwei schalenförmig ausgehöhlten Muscheln (conchas), die normalerweise aus Hartholz gefertigt sind, heute aber oft auch aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt werden. Mit dem an einem Ende angebrachten Band, das die beiden Kastagnettenblätter lose miteinander verbindet, werden die Muscheln an einem Finger (in der Regel am Daumen, befestigt. Mithilfe der anderen Finger lässt man die Schalen schnell und rhythmisch gegeneinanderschlagen. In den Spieldosenbau, PICT, zog eine Vorrichtung, die den Kastagnettenklang mehr oder weniger gut simuliert, etwa irgendwann nach 1860 Einzug. Ein genaues Jahr können wir leider nicht angeben. |
Changing the tune at will | The firm Weill and Harburg, an agent of musical boxes of Geneva, in London, Holburn Circus, acted as a British patent agent for L.A. Grosclaude in 1875. They also patented a seldom seen tune selector and indicator. |
Chatulle (Schreibweise der „Schatulle“ im frühen 19. Jahrhundert) | Kassette |
click | Sperrklinke |
click spring | Sperrklinkenfeder |
clochette | Glocke, siehe auch timbre |
change lever, (repeat lever) | |
changeable cylinders, the first ever made, from the 1850/60 period | |
change snail | Sternrad |
chevron | Schwalbenschwanzkamm |
Chor-Effekt | Siehe voix celeste |
coaxial double-springs | zwei hintereinandergeschaltete Federhäuser PICT |
cock plate | Decksteinplatte |
cogwheel | Wörtlich übersetzt „Zahnrad“, gemeint ist „Volltrieb“ bzw. das Ritzelrad, das Gegenstück dazu ist der Hohltrieb oder Laternentrieb |
Columbia | Paillard’s budget line of music boxes, see Paillard (1) and see Paillard (2) |
comb | Kamm |
comb base | Kammträger |
comb base (inside) | Innenseite des Kammträgers |
comb plates, plattenförmige Abdeckungen des Kammes | PICT |
comb washer | Beilagscheibe (bei der Kammschraube) |
comb with three screws | Spielwerke mit drei Kammschrauben |
compensated governor, volant compénse | selbstregulierender Geschwindigkeitsregler PICT |
composite movement | Made up by parts of 2 movements PICT |
Concertino | „Concertino“ greatly resemblea the „Piccolo“ by having als a very short, high-pitched comb in combination with a larger one. (Mosoriak p. 234-235) |
Concerto | See Sublime Harmonie |
coquelet | wörtlich übersetzt „junger Hahn“, Decksteinplatte |
counting tags | Strichmarkierungen |
coupled mainsprings | double the running time of movements of Mermod Frères |
crank (engl.) | Siehe Kurbel |
crank lever (engl.) | Siehe Kurbel |
crank handle (engl.) | Siehe Knauf |
crochet de tambour (frz.) | Aufhänger, wörtlich übersetzt „Haken des Zapfens zum Verschließen des Spundlochs des Federhauses“, von aussen als kreisrunde silbrige „Verfärbung“ der Wand des Federhauses erkennbar. PICT |
croix de Malte (frz.) | Malteserkreuz |
curved damper labels | were often used by PAILLARD, (Chapter main composer or Säulenheiligen-Musiktafeln 12/3)
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cylinder | Walze |
cylinder and the spring drive axially in line | This feature was adopted by 1890 by many of the Ste. Croix makers (Bulleid, Technology, p. 40) |
cylinder bearing, cylinder bridge | Walzenkloben |
cylinder cover plate, end of cylinder | Siehe Walzendeckel |
cylinder end cap | Siehe Walzendeckel |
cylinder pins setting device | Walzenstiftsetzmaschine |
cylinders stamped with tune titles before pinning | PICT |
D | cylinders stamped with tune titles before pinning. |
Dämpfer (PICT) | Auf der Unterseite der Zungenspitze sind kleine Lamellen aus Federkiel oder Pergament angeklebt. Diese haben im Normalfall keine Funktion, bzw. erst dann, wenn knapp nach dem Anriss der Zunge noch ein weiterer erfolgt. In diesem Fall berühren die Stifte zuerst die Dämpfer, die das Schwingen der Zungen beenden, sodass in zweites bzw. weiteres Mal ein sauberer Ton erklingen kann. Wenn die Dämpfer verschleissen oder ganz verloren gehen, bemerkt man das an den Dämpfergeräuschen. Auch das Säurebad, in das manche unerfahrene Uhrmacher die Spielwerke legen, tut den Dämpfern nicht gut. Mit Pech werden sie aufgelöst und müssten dann alle erneuert werden. Dies ist eine Arbeit, die viel Erfahrung und übung erfordert. Wird zur Herstellung der Dämpfer modernes Plastikmaterial verwendet, kommt es sehr auf dessen Steifheit an, und vor allem auf den Erfahrungsschatz des Spielwerkrestaurators im Umgang mit dem neuzeitlichen Material. Weitere Details mit weiteren Bildern siehe in einer diesbezüglichen DOKU. |
Decal | Transfer decoration, Abziehbild |
Deckstein | „jewel“, „garnet“, „endstone“, „rubis“: Kleines Halbkügelchen aus rotem Glas, (kein echter Rubin!), für die Welle des Windfanges, PICT. Bei Schweizer Spielwerken findet sich öfter ein türkisfarbiges Glas, das in Prag und Wien nicht verwendet wurde. |
Decksteinplatte, Deckplättchen, cap plate, cock plate, jewel plate, coquelet (frz.) | kleine, den Deckstein haltende Platte am oberen Windfangkloben
Manchmal ist das Deckplättchen recht massiv ausgeführt, wie z. B. bei einer Spieldose mit der Nummer 2701, Design der Musiktafel: Links eine Dame mit Noten in der Hand und rechts ein Harlekin, beide mit Spitzhüten. |
Détente | Start-Stopp-Hebel, (wörtlich übersetzt Abzug, Auslöser, Auslösevorrichtung) |
diamond shaped | tune sheet |
Dicke Walze | Eine stärker dimensionierte Walze als sonst üblich erlaubt eine längere Spieldauer. Dadurch können eventuell zwei Musikstücke pro Umdrehung erklingen. Diese Neuentwicklung begann in der Schweiz, z. B. bei F. Lecoultre, und kam von dort aus auch nach Böhmen und Wien. Eine stark ausgepräuml;gte Form wird als fat cylinder bezeichnet, Nicole Frères nannten ihre solchermaßen Spielwerke als dem Grand format type zugehörig. |
Distanz zwischen den Zungenspitzen, tip-to-tip-distance | |
Distanzhalterscheibchen (distance piece, spacer) | Spielwerke wurden zumeist nicht direkt auf den Boden des Spielwerkfaches, auf den Rahmen eines Bildes oder in der Kassette angeschraubt, sondern aus Gründen der besseren Klangentfaltung in einem Abstand von etwa vier bis sieben Millimeter, und zwar durch die Einfügung von kleinen hölzernen Scheibchen bzw. Beilagscheiben. Bei manchen Spielwerken können die Gewichte der Basszungen, wenn sie angezupft werden, sogar über die Grundplatte hinausragen. Wenn diese direkt auf die Unterlage geschraubt wurde, klingen die Bässe nur sehr schlecht. In solchen Fällen hilft eine nachträgliche Montage von Distanzhalterscheibchen. Siehe auch Stelzenmontage. |
divider | Trennwand in der Kassette. Zumeist gibt es eine linke und eine rechte Trennwand. |
domed brass comb washer | Gewölbte Messing-Beilagscheibe für die Kammschrauben (wurden nur in der Schweiz und eventuell auch in Frankreich verarbeitet, nicht jedoch in Böhmen und Wien) |
„Doppelte Basszunge“, („Basszahn“ sollte eher vermieden werden, weil ja Zungen beweglich sind und Zähne nicht, engl: „double bass comb tooth“, „last bass comb tooth with two tips“) / „dreifache“ Basszunge | Wenn die letzte Basszunge etwa doppelt so breit wie die anderen Zungen ist und statt einer Zungenspitze deren zwei aufweist, spricht man von einer „Doppelten Basszunge“. Die entsprechenden Stifte auf der Walze sind jedoch nur für die innere (linke) Zungenspitze vorhanden, ein Belegstück dafür, dass die äußere (rechte) auch angezupft wird, hat H.-J. Eisel noch nicht gefunden. The term „double bass tooth“ should rather be avoided, because while the comb teeth are movable and cylinder pins are not, better is „double bass comb tooth“, (Rzebitschek: „lowest bass comb tooth with two tips“) (Translation: Bill Wineburgh). Eine „dreifache“ Basszunge ist eine besonders breite letzte Basszunge: PICT Siehe auch den übersichtsartikel „Besonders schmale oder dünne Walzen und Zungen“ |
Dorn | Aufzugsdorn |
Dornnummer | Nummer in römischen Ziffern auf dem Aufzugsdorn |
double bass comb tooth | See „Doppelte Basszunge“ |
double ressorts | double-spring box (e. g. Conchon) |
double-spring box | box with two spring barrels |
„Drahtdämpfer“, besser Stahldämpfer | wie bei den Schweizer Spielwerken üblich, gibt es bei österreichischen Spielwerken nicht. Siehe „Etouffoirs |
„Dreifache“ Basszunge | PICT, siehe auch oben bei der „doppelten Basszunge“ |
„Dreiohren-Grundplatte“ | Gusseisen-Gundplatten (cast iron bedplates) müssen nicht rechteckig sein, sie können auch drei Ausbuchtungen aufweisen. An der Seite, wo sich die Feder und der Aufzugsteil befinden, sind immer die beiden Ausbuchtungen, weil dort durch die Beanspruchung der Kräfte für den Aufzug eine solide Befestigung mit dem Schatullenboden mit zwei Schrauben nötig ist. Gegenüberliegend reicht eine Schraube. Die Aussparungen für die Schrauben sind gleich mitgegossen! Das erspart den Arbeitsschritt des Bohrens der drei Löcher in die Grundplatte, was zudem in Gusseisen problematisch ist, da das spröde Material schlecht bearbeitbar ist und die Gefahr des Zerspringens besteht.(Hans-Jürgen Eisel) An manchen Dreiohrengrundplatten ragen die Ohren über das Niveau der Grundplatte nach unten hinaus, d.h. sie sind dicker als die Grundplatte. Damit werden die Distanzscheiben eingespart, damit die Grundplatte nicht direkt auf dem Schatullenboden aufliegt. Die Grundplatte hat somit nur an drei Punkten Kontakt mit dem Schatullenboden und das ist vorteilhaft für die übertragung der Schwingungen (was wieder ein eigenes Forschungsobjekt wäre). Wenn die Ohren keine dickere Stärke als die Grundplatte haben, muss Distanz zum Boden geschaffen werden, das erfolgt meist durch Holzleisten oder Holzscheiben. (Hans-Jürgen Eisel Bisher wurden Dreiohren-Grundplatten fast nur bei Wiener Spielwerken gefunden. Bei den Prager Spielwerken siehe bei der Firma Maly die Nummern ab 7192. Die Wiener Spielwerkfabrikanten kauften bzw. bestellten offenbar die Gußeisen-Grundplatten bei einer der zahlreichen Metallgussfirmen. Die Durchbohrung einer eisernen Grundplatte zwecks Befestigung der Kloben für Federhaus, Walze und den Windfangblock ist um einiges mühsamer als bei solchen aus Messing. |
drive bar | Verschubbolzen, siehe beim Musikwechsel-Mechanismus und Walzenverschub |
drive pinion = drive wheel | Ritzel(rad) |
drop flap box | Kassette, bei der der linke Seitenteil ausklappbar ist, hinter dem eine Trennwand mit einer Ausnehmung für den Aufzugsdorn und der Aufzugsschlüssel und auch die drei Regulierungshebel verborgen sein können. Eine solche Konstruktion der Originalkassette kommt bei Spielwerken aus Prag und Wien serienmäßig nicht vor. Selten kann hier auch eine Bildschmuckplakette angebracht sein: PICT |
Duplex | Two similar cylinders playing on two combs at once. Invented 1897 by Alfred Junod, later adopted also by Paillard. See also Super Sublime Harmonie. |
E | |
Ébauches | Siehe blanks |
>Ebonit, ebonite | Ebonit ist aus Naturkautschuk und Schwefel hergestellter besonders harter Gummi, der gut spanabhebend bearbeitet werden kann. 1851 wurde Ebonit von Charles Goodyear zum Patent angemeldet. Der Name des fast schwarzen Werkstoffs nimmt auf Ebenholz (englisch ebony) Bezug. (Wikipedia). See also bois durci, faux tortoiseshell and see also black composition. Not before 1850. |
edge of the bedplate | Siehe Seitenfläche der Grundplatte |
end of cylinder | Siehe Walzendeckel |
endflap | Die ausklapbare linke Seitenwand des Holzgehäuses der Spieldose |
endless, endless screw | Siehe Schnecke Spiral-geared shaft driving the air-vane |
endless screw fan | Windfang |
endstone | Deckstein |
Engelsstimmen | Siehe voix celeste |
Embossed tune sheet | Blindgeprägte Musiktafeln, typisch fär Spieldosen von Henriot |
Erratika, Erratische Bestandteile | sind eigens eingebaute, vermutlich für einen Zweck bestimmt gewesene Teile, die jedoch keinen Kontakt mit anderen Bestandteilen des Spielwerks (mehr) haben und daher funktionslos (geworden) sind. PICT |
escutcheon, keyhole escutcheon | Schlüsselschild, PICT |
étouffoirs en acier, soit a spiraux, (s'étouffer, frz., ersticken; acier, frz., Stahl) | Siehe Drahtdämpfer, Stahldämpfer, frei übersetzt „Dämpfer aus Stahl, nämlich in Spiralform“. Diese umständliche Ausdrucksweise soll zum Ausruck bringen, dass es sich um eine besonders gute Technologie handelt, und um ein haltbares Material, und nicht nur um leichter verschleissende Federkieldämpfer, wie sie in Wien und Prag verwendet wurden. PICT |
expressif, expression | Anderer Name für den Fortepiano-Effekt bei Henri Lecoultre, bei anderen Herstellern nur ein Hinweis darauf, dass man das besonders ausdrucksvolle Arrangement durch eine Ausfertigung der Walze mit verschieden langen Stiften, die Töne unterschiedlicher Lautstärke produzierte, erzielen wollte. Manchmal hat man den Eindruck, dass EXPRESSIF auch nur als Modewort gebraucht wird, ohne dass bei der Anfertigung der Spieldose besondere Techniken zur Anwendung gekommen wären. |
F | |
fat cylinder | Siehe Dicke Walze. |
Faux tortoiseshell | Siehe Ebonite |
Feder | 1.) Aufzugsfeder PICT Stahlfeder In den Jahren 1834 (nicht 1824) und 1859 verwendete Anton Olbrich den Ausdruck Stahlfeder für die Zungen, auch Einsidl gebrauchte 1850, bei Eröffnung seiner Fabrik, den selben Ausdruck. Noch 1885 bezeichnete sich Alois Bartl als Erzeuger von Stahlfeder-Spielwerken! Die allererste Verwendung des Wortes „Stahlfeder“ geht auf Keeß 1823 zurück! Von ihm dürfte Olbrich den Ausdruck übernommen haben. |
Federfett | Nur wenn die Feder gut eingefettet ist, funktioniert sie geräuschlos. PICT |
Federhaus / barrel of the spring / spring house / spring motor | „Spring motor barrel“, „Federtonne“, bei Olbrich-Werken mit Werknummern unter 4000 mit einer Rille nahe dem Zahnkranz, deren Funktion unklar ist. Im Federhaus ist die Aufzugsfeder, die eine Spannung benötigt, um das Spielwerk abzuspielen. Der Zahnkranz auf der walzennahen Seite des Federhauses überträgt seine Kraft auf das Ritzelrad. Meistens ist die Lötfuge des Federhauses nur schwer zu erkennen, manchmal sieht man sie aufgrund des veränderten Korrosionsverhaltens jedoch sehr schön: PICT Wenn die Sperrklinke nach unten gedrückt wird, entspannt sich die Feder schlagartig. Sollte der Schlüssel auf dem Aufzugsdorn stecken, kann er die Finger der Hand des Restaurators empfindlich verletzen. Ein integrierender Bestandteil bei allen österreichischen Spielwerken sind zwei Kartonscheiben, die Vibrationsgeräusche vermeiden sollen. Rzebitschek-Spezialist Hans-Jürgen Eisel fand vor allem solche mit dem so genannten alten deutschen sowie französischen Blatt. Und was passiert, wenn der runde Spielkarten-Ausschnitt bei einer früheren Reparatur irrtümlich entfernt wurde? Wenn eine Federwindung den Deckel oder den Boden des Federhauses berührt, kann es beim Abspielen unangenehm „klirren“ und „scheppern“, wobei vor allem die Basszungen betroffen sind und Resonanzgeräusche verursachen. H-J. Eisel weiß Abhilfe: Es müssen zwei Kartonscheiben, am besten wieder Ausschnitte einer Spielkarte, eingelegt werden, eine zum Federhausboden und die andere zum Federhausdeckel. Wenn auch nur eine fehlt, kann es zu den beschriebenen Nebengeräuschen kommen. Bei Olbrich wurden auch Skatkarten (der Firma Koller in Wien) gefunden. Umlaufendes Federhaus, wie man es bei der überwältigenden Mehrheit der Spielwerke vorfindet, dreht sich das Federhaus samt dem Zahnkranz. Das Gesperre ist aussen, das Maltereserkreuz innen. Festes Federhaus: Hier dreht sich nur der Zahnkranz, das Gesperre ist innen, das Malteserkreuz aussen. Beispiele gibt es nur aus der Frühzeit der Spieluhrenära: PICT Die Ausnehmung der Grundplatte für die Aufnahme des Federhauses ist zumeist muldenförmig gestaltet und mit einer Zahnkranzrille versehen. |
Federhausblock | Die Gesamtheit Federhaus und Federhauskloben wurde zumeist von einem Hersteller gefertigt. PICT |
Federhausboden | „innen“, walzen- und kammnahe, mit dem Malteserkreuz |
Federhausdeckel | „spring barrel lid“, bei Olbrich und anderen Wiener Spielwerken manchmal mit einer (oft römischen) Nummer versehen, bei frühen Rzebitschek mit einem „H“. Die „Ausnehmung am Federhausdeckel“ (zur Entfernung des Deckels) bzw. „ölschlitz“ (zur Zugabe von öl, „oil slot“), ist bei Prager Werken meist drei- oder rechteckig bzw. kantig, bei Wiener Werken meist kreissegmentartig (die Seltenheit der Ausnahmen bestätigt die Regel) |
Federhaus mit Gravur | Nicole |
Federhauskloben | äusserer und innerer („outer“ and „inner motor bridge“), zur Befestigung des Federhauses an der Grundplatte. Bei den frühen Spielwerken finden sich kleinere Formen und auch, wie die folgende Abbildung eines Spielwerkes von Peter Götz zeigt, größere rechteckige, die das gesamte Federhaus überragende Varianten. |
Federhausnaher Walzendeckel | Der oft mit den Werk- (und Musik-) Nummern beschriftete Walzendeckel |
Federhausnummer PICT | Nummern (mit römischen Ziffern) auf dem Federhausdeckel weisen darauf hin, dass entweder Zulieferfirmen ihre Produkte, die sie an die Brüder Stern oder an die Brüder Olbrich geliefert haben, markiert haben oder dass vielleicht eine der beiden Firmen Olbrich auch an andere Spielwerkhersteller Federhäuser samt Dorn verkauft hat. Manchmal tragen auch die zugehörigen Dorne und das Sperrklinkenrad dieselbe Markierung. |
Federhausrille | Die zahnkranznahe Federhausrille ist nur bei Spielwerken von Anton Olbrich unter der Werknummer 4000 zu finden
Die Funktion ist ungeklärt. Es darf angenommen werden, dass man die Mehrarbeit der Anfertigung der Rille in Kauf nahm, um einen (uns heute leider unbekannten) Vorteil zu erzielen. |
Federkern | Aufzugsdorn |
Federnmusik | Die neu aufkommenden Spielwerke, wie sie Antoine Favre 1796 erfunden hat, hießen ganz am Anfang, knapp nach 1800, Federnmusik, weil der Ton nicht mehr von Glocken, sondern von Stahlfedern erzeugt wurde. |
Federtonne | Federhaus |
Feder der Sperrklinke des Start-Stopp-Mechanismus | Sperrklinke des Start-Stopp-Mechanismus |
Fiktive Namen für Werkzeuge | Siehe „Grundplattenfixator“ und siehe die „Kammheber“. PICT |
Finger (Musikwechselfinger) |
Unter dem Finger ist die „Befestigungsfläche“, (ein rechteckiges Messing, das entweder unverschieblich an die Grundplatte angeschraubt wurde oder durch ein Hin- und Herschieben in oder ausser Funktion gesetzt werden kann: PICT, PICT oder ein rechteckiger „Schlitten“, der in einer flachen Ausnehmung der Grundplatte, der „Schlittenbahn“, beweglich montiert ist (ANIM PICT), die Führungsnocken des Schlittens halten diesen in der Bahn: PICT. Bei den spröden gusseisernen Grundplatten (cast iron bedplates) kann die Handfläche des Fingers auch von aussen angeschraubt sein, wie ein Onlay: PICT |
Finger (Malteserkreuzfinger) | Siehe Malteserkreuz, PICT Zusammenstellung von Schweizer Spielwerkherstellern (derzeit fast Firmen |
Firm fixes | H.A.V. Bulleid verstand unter „fixe Herstellungsdaten“ oder „firm fixes“ Datierungsangaben, die unumstößlich waren. Wenn beispielsweise ein Walzer von Johann Strauß, egal ob Vater oder Sohn, im Dezember eines bestimmten Jahres uraufgeführt wurde und der erste Klavierauszug im Februar des darauffolgenden Jahres erschien, kann das Spielwerk wann entstanden sein? Im Dezember oder im Februar? ANTWORT: Beides ist möglich. Wenn Anton Olbrich als Augen- und Ohrenzeuge der Uraufführung eine zweite Stimme herausgehört und diese auch arrangiert hat, besagte zweite Stimme aber im Klavierauszug fehlt, ist das ein Beweis dafür, dass die lithographierten Noten nicht als Grundlage gedient haben können sondern nur das Gedächtnis des Spielwerkmachers, der bei der Uraufführung anwesend war. (Helmut Kowar, persönliche Mitteilung). Noch schwieriger ist die Situation bei Volksliedern, die in die klassische Musik eingewandert sind und dadurch eine zweite Welle der Popularität erlebt haben, wie das beim „Rákóczi-Marsch“ der Fall war. |
Firmenzeichen, Firmensignete | Siehe eine Zusammenstellung von Schweizer Spielwerkherstellern in der sich viele Firmenzeichen befinden |
Fixierstift | Positionsstift (dowel) |
Flötenspielwerke | Zu einer Übersicht |
Flugdachartiger Kamm | Ein über die Kammbasis hinausragender Kamm, häufiger bei Wiener, seltener bei Prager Spielwerken vorkommend. Dazu ein Beispiel für ein Maly-Werk. |
Flugrost | Flugrost bezeichnet bei Spielwerken eine beginnende Korrosion von Eisen oder Stahl. Die beginnende Sauerstoffoxidation auf der Oberfläche des Kammes, wie sie durch zu hohe Luftfeuchtigkeit entstehen kann, schwärzt die betroffenen Teile, sie sind von Flugrost behaftet, den man nicht mehr wegwischen kann. Rost wird es dann, wenn es nicht nur die Oberfläche betrifft sondern tiefer ins Metall eindringt. Bei einer jahrzehntelang zu hohen Luftfeuchtigkeit rostet das Metall von außen nach innen. Rost kann auch die Stifte der Walze betreffen. Hans-Jürgen Eisel berichtet, dass er Pins gesehen hat, welche fast nur noch aus Rost bestanden. äußerlich noch ziemlich gut aussehend brachen sie bei Berührung wie Glas, weil nur noch innen ein nadeldünner Rest von metallischem Eisen vorhanden war |
flute | Introduced about 1850, producing music by means of reeds. The reeds play in combination with the music-box comb. (Mosoriak p. 234-235) |
foot | |
Fortepiano | Auf zwei verschiedenen Kämmen, einem (grösseren) Forte- und einem leiseren (Piano-Kamm) werden verschieden laute Töne erzeugt. Entweder werden die Zungen durch verschieden lange Pins angerissen, oder der Piano-Kamm besitzt leichtere Bleigewichte und dünnere Zungen und klingt deshalb leiser (INFO). „Forte Piano“ is so called because it could play loud or soft (forte piano) as required by the piece. The comb in this type of box was made in two sections, the first longer than the second. When the teeth in the comb were filed for tuning, the prongs were left more rigid on the first section than on the second. The music of the first section predominates when the forte is desired, and the smaller and less rigid comb comes into action when a soft and gentle tone is required; the combination of the two combs produces the loudest effect. (Mosoriak p. 234-235) |
Full orchestra | See orchestra |
Fuß (der Spielwerkkassette), pedestal, foot | Die Standfüsse (pedestals, feet) der Spielwerkkassetten müssen es ermöglichen, den Resonanzboden frei schwingen zu lassen. PICT |
Fuß (der Grundplatte), pedestal, foot | Bei gusseisernen Grundplatten sind manchmal vier Standfüsse vorgesehen, sodass keine (hölzernen) Distanzscheiben notwendig sind. PICT |
Führungsnocken | des Schlittens, siehe Finger (Musikwechselfinger) |
Führungsstift | Siehe Positionsstift (dowel) |
Funktionslose Teile | Erratika |
„fusee“ | Kette und Schnecke |
G | |
Galgen | Siehe Windfangkloben |
Galvanische Korrosion | Siehe Bimetallkorrosion und siehe eventuell Flugrost |
Gammennummer | Musiknummer |
Garantie | Gab es auf Spielwerke so etwas wie eine Garantie, deren Urkunde quasi als Bestandteil des Lieferungsumfanges gewesen wäre? Wenn es das gegeben hat, wird als Garantiebeleg die Rechnung gewesen sein. Immerhin garantierte der Uhrmacher einer viersäuligen Alabastersäulen-Empireuhr zumindest ein Jahr lang, wie in einer Anzeige vom August des Jahres 1825 und in einer weiteren Anzeige vom November sowie vom Dezember desselben Jahres nachzulesen ist! Rzebitschek versprach in einer Anzeige eine „vieljährige Garantie“. |
garnet | Siehe Deckstein |
gear train block | Räderwerkblock |
Gebläute Zwischenscheiben oder Schrauben PICT | Gebläute („angelassene“) Zwischenscheiben oder Schrauben: Thermisch behandelter Stahl. Die Stahlteile werden dazu langsam und vorsichtig bis etwa 300° oder 400° C erhitzt („angelassen“). Das Metall überzieht sich dabei mit einer hauchdünnen, kornblumenblau schimmernden Schicht Magnetit (Fe3O4) (Watch-wiki). Gewöhnlich wird das Bläuen oder Anlassen nach dem Härten angewendet. Gehärteter Stahl wird umso weicher, je höher man ihn anlässt (Wikipedia). Einen praktischen Wert hat diese Bläuung bei Schrauben von Spielwerken nicht, sie dient rein dekorativen Zwecken. Es gibt auch ein Beispiel für angelassene Zungen eines Sektionalkammes und eines kleinformatigen Schweizer Spielwerkes. |
Geneva stop, Geneva stop-work | Malteserkreuz |
Geruckeltes Einschlagen einer Ziffer (oder eines Buchstaben) | wird im Englischen gerne mit stuttered (gestottert) übersetzt. Bitte hier klicken. |
Gesperr | Sperrklinke , Sperrklinkenfeder und Sperrrad bilden eine funktionelle Einheit, alle müssen exakt passen, damit der Augzugsmechanismus funktionieren kann. |
Geteilter Windfang PICT | Zwei verstellbare Windfanghälften künnen im Gegensatz Funktion zur einfachen einblättrigen Ausführung adjustiert werden. Siehe Windfang |
Gewölbte Messing-Beilagscheibe | siehe domed brass comb washer |
Glatzige Stellen auf der Walze | Siehe Walzenglatze |
Gleichstimmungsmarken, Gleichstimmungsmarkierungen | Siehe Stimmmarken |
Getriebeblock | „gear train block“, siehe Windfanggetriebe |
glove-hook | Lifting the cylinders of a changeable music box in and out was achieved on the early pieces of about 1850 using two small hooks fitted with handles and for this reason they are styled `glove-hook´ boxes. PICT (the music box only, without details)
|
goujon | Positionsstift (dowel) Lifting the cylinders in and out was achieved on these early pieces using two small hooks fitted with handles and for this reason they are styled `glove-hook´ boxes. This specimen has six cylinders each playing six airs |
governor | Windfang, lateinisch: gubernare: leiten, lenken, regieren |
governor in form of a wheel | Wheel governor |
Grand format type | Cylinders with a 4,5 to 6 inches diameter, made by Nicole Frères, since approximately 1882. Other movements by all other makers have fat cylinders. See also Dicke Walzen. |
„great wheel“ | Siehe Großes Walzen(zahn)rad |
grid pattern | Raster |
Großes Walzen(zahn)rad („great wheel“) | Das „Große Walzen(zahn)rad“ ist auf der Walzenwelle fix montiert über das Windfanggetriebe mit dem Windflügel mechanisch verbunden. Auf der Innenseite ist noch das Sternrad (PICT) aufgeschraubt, das die Verschiebung der Walze und damit den Musikwechsel ermöglicht. PICT Auf der Aussenseite des Großen Walzenrades ist eine Rinne („gulley“) für den Stoppbolzen am kurzen Schenkel des Start-Stopp-Hebels. Wenn der Stoppbolzen des Start-Stop-Hebels in eine kleine Ausbuchtung einrastet, dreht sich der Start-Stop-Hebel, sodass an dessen anderen der Windfangstopper in den Windfang eingreift und das Spielwerk zum Stillstand bringt. Auf der Innenseite des Großen Walzenrades ist ein Bolzen für die Mitnahme der Walze montiert. Weitere Ausführungen dazu siehe die Bildlegende in PICT. |
Grundplatte (bed plate) | („bed plate“) ist aus Messing, „Messinggrundplatte“ („brass bed plate“), oder und ab etwa den 1870-er Jahren auch aus Gusseisen („cast-iron bed plate“), dessen Herstellung kostengünstiger war. Typen der Schweizer Grundplatten. Solche Gusseisengrundplatten wurden in der Musikwerkfabrik Rzebitschek nicht hergestellt, sehr wohl aber bei den Wiener und Schweizer Herstellern und in Prag (wenn auch in kleiner Stückzahl) von Alois Maly. Geriffelte (engl. reeded) Grundplatten kommen nur bei den Schweizer und franz. Spielwerken vor. Die Ausnehmung der Grundplatte für die Walze und die Bleigewichte wird im Lauf des 19. Jahrhunderts immer grösser und entwickelt sich von einer schmalen länglichen Form, „small cut out“, die nur der noch recht schlanken Walze den Platz frei macht, bis zu einem „wide cut out“ und einer breiten polygonalen Ausformung, die auch dickere oder sogar fat cylinder aufnehmem kann und die Bleigewichte des Basses, auch „wide and joined quare cut out under bass comb leads“ genannt. Die Seitenansichten („side of the bedplate“) der Grundplatte müssen besonders bei frühen Olbrich-Spielwerken, gelegentlich auch bei denen anderer Hersteller, genau auf das Vorhandensein etwaiger Einritzungen untersucht werden. Wenn Bauteile wie das Federhaus oder die Bleigewichte der Basszungen über die Unterseite der Grundplatte hinausragen, sind Distanzhalterscheibchen (distance pieces, spacer) unerlässlich. |
Grundplatte: Ausnehmung (oder Wanne) für den Musikwechselschieber | Diese Ausnehmung ist entweder genau so dimensioniert, dass der Musikwechselschieber genau hineinpasst, oder die Wanne ist zu seicht, PICT, sodass der Schieber über das Niveau der Grundplatte hinausragt, oder zu wenig tief, sodass der Schieber die Wanne nicht ganz ausfüllt. PICT |
Grundplatte: Ausnehmung für das Federhaus | Diese Ausnehmung lässt das Federhaus durch Grundplatte durchgreifen |
Grundplatte: Ausnehmung für die Walze bzw. Walze und Bassgewichte (PICT) | Diese Ausnehmung lässt die Walze im Federhaus durch die Grundplatte durchgreifen |
„Grundplattenfixator“ | Fiktiver Namen eines schraubstockartigen Werkzeuges bei der Spielwerkherstellung. Es muss ein Art Schraubstock gegeben haben, in den die Grundplatte eingespannt worden ist. Hier ist von einem „Grundplattenfixator“ oder „Spielwerk-Schraubstock“ die Rede. Wie dieses Werkzeug früher benannt wurde, wissen wir nicht. PICT, PICT |
Guggerzytli (1) | Als Guggerzytli wird die typische Schweizer Kuckucksuhr bezeichnet, die urspränglich gar kein traditionelles Schweizer Produkt ist sondern aus dem Schwarzwald stammt. Der Schwarzwald ist eine an Frankreich grenzende, etwa etwa 6000 km2 große Gebirgsregion im Südwesten Deutschlands, der für seine dichten, immergrünen Wälder und malerischen Dörfer bekannt ist. Häufig wird er mit den Märchen der Gebrüder Grimm in Verbindung gebracht. Der Schwarzwald ist berühmt für seine Heilbäder und die Kuckucksuhren, die seit dem 18. Jahrhundert in der Region produziert werden. Größte Stadt der Region ist das von Weinbergen umgebene Freiburg. (Wikipedia). Die originale und einzige authentische Schweizer Kuckucksuhr stammt aus Brienz. Das Echtheitszertifikat lautet: «Lötscher, the only genuine Swiss cuckoo clock in the world». Das 1920 gegründete Unternehmen beschäftigt 26 Personen, davon 12 in der Werkstatt in Brienz und 14 in der Montage in Glattbrugg. 58 weitere Personen arbeiten zu Hause für die Firma. 80% der 36000 jührlich hergestellten Kuckucksuhren gehen in den Export, hauptsächlich in die USA und nach Japan. (https://www.sac-cas.ch) |
Guggerzytli (2) | |
gulley | Siehe Großes Walzenrad und siehe Start-Stopp-Mechanismus |
Gusseisen-Grundplatte, cast frame | Siehe auch Grundplatte. Auf die gusseiserne Grundplatte werden ebenso wie bei denen aus Messing diverse Kloben aufgeschraubt. Bei den kleinstformatigen Spielwerken (mit zwei eng benachbarten Kammschrauben), also bei äusserst preiswerten Billigprodukten, sind bei den aus einem grauen Metall gegossenen Grundplatten auch eventuell schon Kloben ersetzende Vorrichtungen vorgesehen, sodass die Assemblierung möglichst schnell und einfach erfolgen kann. |
gutter (engl.) | Ausnehmung auf dem Boden des Gehäuses, damit die Stifte der Walze freien Durchgang haben und nicht anstoßen. Siehe auch sheet of cardboard. PICT |
H | |
handle (engl.) | Siehe Knauf |
hanger (engl.) | siehe Aufhänger |
Händlersignatur | Vortäuschung einer Eigenproduktion durch die Signatur eines zugekauften ungemarkten Gegenstandes (wie Uhr- oder Spielwerkes) |
harpe | A special attachment which, according to L. G. Jaccard, was invented about 1878 by a workman named Marcel. (Mosoriak p. 234-235) |
harpe eolienne | The harp eolienne is similar to the forte Piano, but the comb was made shorter and less flexible than the Forte Piano. (Mosoriak p. 234-235). Please, click here. Years: 1870–1900. |
Harmoniphóne | Ducommun-Girod benannten ab etwa 1860 ihre Orgel-Spieldosen Harmoniphónes (Bulleid 323), (siehe Ducommun-Girod 1612), auch L'Épée übernahm diese Bezeichnung (samt dem Akzent auf dem Buchstaben o)! |
hasp | Schloss der Kassette |
„Harpe Harmonique Piccolo“ | Siehe quatour (unecht) |
helicoidal | Die Helix, auch Schraube, Schraubenlinie, zylindrische Spirale oder Wendel genannt, ist eine Kurve, die sich mit konstanter Steigung um den Mantel eines Zylinders windet. (Wikipedia) Eine solche helicoidale Walzenführung stellt an den Hersteller eine große Herausforderung dar. Der Lohn für die besondere Mühe ist eine besonders lange Spieldauer, was damals großes Aufsehen erregte. Das Patent wurde 1896 von Junod eingereicht, brachte jedoch dem Erfinder kein Glück. Heute stellen die wenigen erhaltenen Spielwerke mit dem helicoidalem System gesuchte und gut bezahlte Raritäten dar. |
Hemacite | ... is a material made from sawdust and the blood of slaughtered cattle and pigs. It was invented and patented by Dr W H Dibble of New Jersey in the last quarter of the nineteenth century. Hydraulic pressure (280 MPa or 40,000 psi) and chemical compounds, blood and sawdust were transformed by Dibble's Hemacite Manufacturing Company into everything from doorknobs and roller skate wheels to cash register buttons and telephone receivers; there is even extensive use in Victorian jewellery. Hemacite was inexpensive but fell out of favor with the popularity of new plastics like Bakelite. It is quite easy to misidentify Hemacite as Bakelite. |
hidden drums and bells | Zunäuml;chst wurden die Trommel und die Glocken versteckt: PICT, doch bald zeigte man die neuen technischen Neuerungen und Errungenschaften stolz zur Schau |
Himmelsstimmen | Siehe voix celeste |
Hohltrieb PICT, PICT | Laternentrieb, ist nur bei den allermeisten Spielwerken der Brüder Josef und Anton Olbrich und baugleich bei vielen von Einsidl zu finden, der sie von Olbrich direkt oder bei dessen etwaiger Zulieferfirma bestellt haben dürfte. Wenn man einen Laternentrieb mit einer Leiter vergleichen will, könnte man die kleinen, in diesem Fall runden „Trittbretter“ als Sprossen bezeichnen. Diese sind bruchgefährdet, ohne jedoch, dass eine einzelne defekte „Sprosse“ die Funktion beeinträchtigen würde. |
hooked teeth | Ab 1847 bei Spielwerken von Henri Joseph Lecoultre: Die Zungenspitzen sind nach oben etwas abgeknickt |
I | |
Inch | englisches Längenmaß, siehe Zoll, 1 in = 2,54 cm. |
Indicateur des airs | Musikstueckanzeiger |
Innenseite des Kammträgers | Die von aussen nicht einsehbare Seite des Kammträgers, wo bei ungemarkten Spielwerken die Musiknummer eingeritzt sein kann Auch nicht einsehbar ist die Unterseite des Kammträgers, die auf der Grundplatte montiert wird. |
inner governor wall | Senke der inneren Wand des Windfangblocks |
interchangeable cylinder | Siehe Wechselwalze |
iron bed plate | Grundplatte |
J | |
jeu de timbres | siehe Timbre |
jewel | Deckstein |
jewel plate | Deckstein |
Josef-Olbrich-Einsidl-Konjunktion | Zuammenarbeit oder Geschäftsbeziehung zwischen Josef-Olbrich und der Firma Einsidl |
Justierloch | Da sich die Walze zum Musikstückwechsel auf der Welle verschieben können muss, ragt in den Walzendeckel ein Bolzen hinein. Dieser so genannte Walzen-Mitnahme-Bolzen reicht damit einmal etwas mehr und einmal etwas weniger in die Walze hinein. Für diesen Walzen-Mitnahme-Bolzen muss natürlich eine entsprechende (quadratische) öffnung im Walzendeckel vorgesehen sein. Das ist natürlich auch immer der Fall, sonderbarerweise findet sich jedoch neben der öffnung für den Walzen-Mitnahme-Bolzen eine weitere, kleiner dimensionierte öffnung, das runde Justierloch. Mehr darüber beim PICT |
Justierstift | Positionsstift (dowel) |
K | |
Kamm, comb, clavier | Der aus mehreren Sektionen oder einem einzigen Block („single section comb“) bestehende tonproduzierende Teil des Spielwerkes, der von Rzebitschek gerne als „Klavier“ bezeichnet wurde, ist der Herzstück der Olbrichschen „Stahlfedernharmonie“. Am Kammgriff ist der Kamm mit der Grundplatte je nach Größe mit drei bis mehr als zehn Schrauben montiert. Man beachte auch die folgenden Stichwörter, die mit „Kamm-“ beginnen, insbesondere auch den Abschnitt, wie der Kamm angefertigt wird, wie er im Kapitel Kammfräse von Niko Wiegman beschrieben wird. |
„Kammbasis-Ausnehmung“ oder „Kammbasiskerbe“ („Kammträger-Ausnehmung“ oder „Kammträger-Kerbe“), „triangle comb base recess“ | Fast nur bei Prager, insbesondere bei Rzebitschek-Spielwerken finden sich zwei nur wenige mm lange Ausnehmungen unten an der Kammbasis, diese sind für den Einsatz eines Schraubenziehers zur leichteren Entfernung des Kammträgers gedacht. Vielleicht gab es sogar ein speziell konstruiertes Werkzeug, das vielleicht „Kammheber“ genannt wurde. PICT, PICT, PICT of a „triangle comb base recess“ Sehr selten ist die Kammbasis-Ausnehmung, auch bei einem Wiener Spielwerk zu sehen: PICT Auf der Unterseite des Kammträgers findet man zumeist eine durchgehende Rille. Sie verleitet dazu, diese Art der Ausformung der Unterseite des Kammträgers mit einer Brücke, und zwar einer (sehr) breiten Brücke zu vergleichen, daher brückenartig bzw. in der Art einer (breiten) Brücke. Wenn die Rille nicht durchgehend ausgeformt ist, sondern an einer Seite geschlossen, spricht man von einem Krokodilmaul-Kammträger. Wenn beide Schmalseiten verschlossen sind, spricht man von einer Rahmenkonstruktion der Unterseite des Kammträgers bzw. einem Rahmen-Kammträger. |
Kammbock | Siehe Kammträger |
Kammfräse | Wenn in eine rechteckige Stahlplatte mit einer Fräse bzw. Säge in regelmäßigen Abständen eingeschnitten wird, entstehen die vom Kammgriff abgehenden Zungen. Wenn, wie bei einigen Spielwerken von Rzebitschek, die Zungen leicht unregelmäßig und keinesfalls geradlinig geschnitten sind, PICT, könnte rein theoretisch ein krummer Schnitt mit einem diamantierten Draht in der Art eines Laubsäge durchgeführt worden sein. Allerdings hat es diesen Draht laut Niko Wiegman im 19. Jahrhundert noch nicht gegeben. Auch in Jacots Katalog von 1899 fehlt ein solches Utensil. Die folgende Passage ist Niko Wiegman, Spielwerkrestaurator in Hilversum, Niederlande, zu verdanken (persönliche Mitteilungen vom 24. bis 27. Januar 2019): Zwei Sägen werden mit einem Abstandsring zusammengeklemmt. Die Dicke des Abstandsringes ist genau der Abstand zwischen den Zungenspitzen und dieser hängt natürlich von der Anzahl der Musikstücke ab. Man beginnt mit dem Bass, daher auch die zwei Spitzen der letzten Basszunge, der so genannten „doppelten Basszunge“. Dann wird die Säge an den Kamm angesetzt und diese fräst ihn aus und lässt nur die Zungenspitzen stehen. Nach Fertigung der ersten Spitze werden die zusammengeklemmten Sägen (oder der Kamm) verschoben um die nächste Zungenspitze zu fräsen. Das Ausmaß der Verschiebung hängt von der Anzahl der geplanten Musikstücke ab. Dann sägt man mit dem Sägeblatt die Schlitze zwischen den Zungen heraus. Eine krumme Sägeblatt-Führung passiert dann, wenn die Säge stumpf wird und zuviel Kraft aufgewendet werden muss. Dann ist eine Zunge zu breit und die andere zu schmal. „Ich vermute, dass dann der Werkmeister die Arbeit fortgesetzt hat und der Arbeiter für den Rest des Arbeitstages Aufräumarbeiten zu erledigen hatte.“ Dann wird die Säge etwas verschoben, um wieviel, hängt wieder von der Anzahl der Musikstücke ab. Dieser Vorgangsweise wird so lange fortgesetzt bis der Kamm fertig gefräst ist. Danach wird der Kamm gehärtet, indem der auf 850 Grad erhitzt und schnell abgekühlt wird. Dann allerdings ist der Kamm zu hart und spröde und muss daher nochmals auf 300 Grad erhitzt werden, dann hat er genau die nötige Härte. Dann erst wird das Blei aufgebracht und danach kann der Kamm gestimmt und intoniert werden. Der Klang hängt von der Härte ab und vom Profil der Zunge. Um einen guten Klang zu erzielen bedarf es viel Erfahrung. [Man vergleiche dazu das Stichwort Kammhärtung.] Auf Youtube gibt es ein Video „How is it made“ von Reuge Bei Sekunde 55 wird der Rohling gestanzt. Bei Sekunde 60 sieht man, wie die Verengung der hohe Töne im Diskant gefräst wird, die Zungen sind schon ausgefräst, danach wird die die Spitze gefertigt. Ende der Ausführungen von Niko Wiegman und Danksagung an ihn! |
Kammgriff | Der mit den Kammsschrauben an die Grundplatte angeschraubte massive Teil des Kammes wird auch Kammgriff genannt. Auch bei einem Kamm zur Haarpflege gibt es einen Kammgriff, aus dem aber die Zinken oder Zähne ragen. Bei Spielwerken ist oft von Zähnen oder Zungen die Rede. Da weder Zinken noch Zähne schwingen können, ist der Ausdruck „Zungen“ zu bevorzugen. |
Kammhärtung | In der Spätzeit der österreichischen Musikspielwerke kam ein härterer oder stärker gehärteter Stahl zum Einsatz. So wie ein Wiener Hammerklavier vom Anfang des 19. Jahrhunderts zwar leiser, aber obertonreicher, „lieblicher“ klingt, geht besonders bei den späten Olbrich-Werken der Charme des Klanges der frühen Produktion verloren. Die späten Werke spielen zwar lauter, der Klang kann jedoch oft spitz und spröde werden, besonders bei den Sopranzungen. Die Prager Werke, klanglich den Wiener sehr häufig überlegen, hielten ihr hohes Klangniveau besser als ihre Wiener Konkurrenzprodukte. |
„Kammheber“ | Fiktiver Namen eines Instrumentes zur Entnahme des Kammträgers, der an der Kammbasiskerbe angesetzt haben muss. |
Kammmarke | Kammnummer oder Kammmarke |
Kamm mit plattenförmiger Abdeckungen des Kammgriffes (der Kammbasis) | PICT |
Kammmontage mit Lötzinn | Der Kamm wurde an den Kammträger und durch diesen hindurch auch an die Grundplatte, nicht nur angeschraubt, sondern auch angelötet. Spuren des Lötzinns finden sich häufig: PICT |
Kammnummer | Kammnummer oder Kammmarke |
Kammrille | Rille am Kammgriff am Übergang zu den Zungen |
Kammsäge | Siehe Kammfräse. |
Kammschraube | comb screw, gebläut oder nicht
gebläut, mit einem kürzeren oder längeren Hals, mit zylinderförmigem Kopf, mit planem oder kugelsegmentartigem Scheitel, mit einer Rille am Scheitel für den Schraubenzieher, mit Markierungen (Rillen) am Kammschraubenhals: 1.) fehlend (erste Schraube, Zählung von links nach rechts) 2./3.) etc. eine, zwei (etc.) Markierungen für die zweite, dritte (etc.) Schraube PICT |
Kammträger / Kammbock / Kammbasis / comb base | Wenn man das Spielwerk einer Portaluhr durch das Fenster der Spielwerkfaches betrachtet, lässt ein annähernd rechteckiger Messingblock schon beim ersten Hinsehen auf ein Musikwerk von Rzebitschek schließen, ein sich nach unten verjüngender Messingblock auf solche aus dem Herkunftsort Wien und eventuell auf die Firma Slawik und Preissler. PICT Ein Stahlblock wurde bei österreichischen Spielwerken nur von Einsiedl / Sagan (Werknummern unter 1000) verwendet. Abgeschraubt ist auf der Unterseite, die der Grundplatte zugewandt ist, eine Rille zu sehen. Diese muss genau untersucht werden, ob sich ein Monogramm findet. Bisher wurde nur „JO“ gesichtet, was wohl nur Josef Olbrich heissen kann. Warum die Firma, welche die Kammträger zulieferte, die Kammträger für J. O. eigens markiert hat, ist unbekannt. Auf der den Bleigewichten zugewandten und daher von aussen nicht sichtbaren Seite sind bei Wiener Spielwerken, vor allem aus der Spätzeit, oft Nummern zu finden, die entweder die Musikprogrammnummer oder die Werknummer bedeuten können. Es wurden bisher nur Nummern in den 2000-ern bis 4000-ern gefunden. Warum manchmal zwei (zumeist 4000-er) Nummern eingeritzt wurden, ist unklar. Vielleicht bestanden nebeneinander zwei unterschiedliche Nummerierungssysteme. Der Kamm ist auf dem Kammträger aufgelötet. Das verraten Spuren des Lötzinns, die man oft auch dort finden kann, wo sie nichts verloren haben (PICT). Lockert sich diese Lötverbindung, liegt der Kamm an dieser Stelle hohl. Dadurch werden die betroffenen Zungen leiser und sie können eventuell „scheppern“, ein unerwünschtes Resonanzgeräusch. Abhilfe schafft eine Neuverlötung an dieser Stelle. |
Kammträgereckausnehmung | Rzebitschek-Eck, PICT |
Kammträger-Papierstreifen | Gar nicht so selten findet sich unter dem Kammträger ein Papierstreifen. Wenn dieser nur den hinteren Teil des Kammträgers unterlegt, wird der Kamm dadurch gekippt und die Zungenspitzen werden in Richtung der Grundplatte abgesenkt. Damit werden die Zungen zeitlich eher angerissen und der Anhub, also das Anheben der Zunge durch einen Walzenstift bis zur Freigabe, vergrößert und damit die Tonstärke erhöht. Der Papierstreifen am hinteren Teil des Kammträgers führt natürlich nicht dazu, dass die Zungenspitzen näher an die Walze geführt werden. Aber auch die oben beschriebene Kippung führt zu der gewünschten Anhebung der Lautstärke. (Hans-Jügen Eisel) |
Kassette, Schatulle, box, cassette, coffret | Im Gegensatz zu den Schweizer Originalkassetten, die besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufwändig gearbeitet waren, etwa mit einem furniertem Gehäuse und mit einem Deckel mit Einlegearbeiten, sind die Prager und Wiener Kassetten zumeist aus schlichtem Fichten- der anderem Weichholz ohne Furnierung und Einlegearbeiten gestaltet. Nur die Firma Rzebitschek hatte ab etwa 1875 einen (oder mehrere) Tischler unter Vertrag, die aufwändige und sehr geschmackvolle Kassetten herstellten. Am Anfang des 19. Jahrhunderts war noch von „Schatullen“ („Chatoullen“) die Rede gewesen, eine Ausdrucksweise, die sich später verlor. Auf der Unterseite der Originalkassetten aus Prag und Wien findet sich sehr häufig der aufgeklebte Musikzettel, von dem jedoch oft nur mehr Reste vorhanden sind. In diesem Fall findet manchmal auch einen mit Bleistift geschriebenen Vermerk der Werk-und Musiknummer. Eine Einstempelung der Werknummer wie bei den Schweizer Musikwerken findet sich bei österreichischen Spielwerken nicht, und der Musikzettel (zumeist aus stärkerem Papier) ist bei den Schweizer Kassetten fast immer auf der Innenseite des Deckels angenagelt zu finden, soferne er sich erhalten hat. |
Katzenzungenförmiges Federhaus | Federhaus mit der Form der katzenzungenförmigen gleichnamigen Süßigkeit. Löffelbiskuit (auch Katzenzungen, aus dem Französischen langue-de-chat), wird in Österreich als Biskotte (zwei mal gekocht) bezeichnet. Der (österr.: das) Löffelbiskuit ist flach-länglich und an beiden Enden abgerundet. PICT |
Kautschuk | Aus Naturkautschuk und Schwefel wurden dunkelbraune Gehäuse für kleinformatige Spielwerke hergestellt. Siehe Ebonit und bois durci |
Kette und Schnecke | Bei Uhren mit Federzugantrieb ist die Kraft der Zugfeder bei vollem Aufzug höher als kurz vor deren völliger Entspannung. Um diesem Abfall der Energie beim Antrieb einer Uhr entgegenwirken zu können und damit eine gleichmäßige Kraft für den Antrieb der Uhr zur Verfügung zu haben, benötigt man ein stufenloses Getriebe. Der wirksame Durchmesser (Krafthebel) der Schnecke kann genau auf die Kraftkurve der Zugfeder abgestimmt werden und erfüllt somit die mechanischen Ansprüche für die Lösung dieses Konstruktionsproblems. Als Verbindungsglied zwischen Schnecke und Federhaus wurden Darmsaiten oder Ketten verwendet. Normalerweise sind Schnecke und Federhaus gleichläufig, sie haben also die gleiche Drehrichtung. (watch-wiki) |
Klavier | Von Rzebitschek gerne verwendeter Ausdruck für Kamm |
Kleinformatige Spielwerke | oder small size music boxes bzw. petite musiques weisen eine Kamm- oder Walzenlänge von etwa 7 cm auf, weil nur ein begrenztes Platzangebot zur Verfügung steht wie z. B. in den Schnupftabaksdosen, die eine gewisse Grösse nicht überschreiten dürfen, da sie in kein Kleidungsstück mehr passen. Die Anzahl der Zungen beträgt meist 28 bis 72, zwei bis vier Kammschrauben, zwei, drei, vier oder sechs Musikstücke spielend. Begriffsverwirrung: Im Gegensatz zu den kleinstformatigen Spielwerken werden die kleinformatigen small size music boxes allerdings manchmal auch als middle-ranged music boxes bezeichnet (Piguet 2004, p. 263). |
Kleinstformatige Spielwerke, small size music boxes, richtig eigentlich: very small boxes | 12 oder 18 bzw. 19 Zungen umfassende Spielwerke, selten nur eine, meist zwei Kammschrauben, ein einziges Musikstück spielend. |
Kloben (bearing, bracket) | Lagerhalter, dient der Befestigung des Federhauses, der Walze und der Windfangblockes an die Grundplatte |
Knauf | Der walzenförmige Griff des Ratschenaufzuges oder rundliche Griff der Kurbel |
Konjunktion | Konjunktionen, also Hinweise auf „Verbindungen“ bzw. „Kooperationen“ zwischen Spielwerkfabriken gibt es zumindest drei: Die Rzebitschek-Maly-Konjunktion, die Maly-Salisch&Nowak-Konjunktion und die |
Kontaktkorrosion | Siehe Bimetallkorrosion und siehe eventuell Flugrost |
Kontinuierliche Musikwiedergabe | Siehe plerodienique box |
Korrodierter Kamm | Siehe Bimetallkorrosion und siehe eventuell Flugrost |
Korrosion | Siehe Bimetallkorrosion und siehe evetuell Flugrost |
Krokodilmaul-Deckplatte | Der Querbalken des Galgens der Aufhängung der Windfangschnecke und das Deckplättchen oder die Deckplatte können, wenn als Reparatur ein unpassender, weil zu großer Deckstein eingesetzt wurde, auseinanderklaffen. In diesem Fall wird man an ein Krokodilmaul erinnert. |
Krokodilmaul-Kammträger | An der Unterseite des Kammträgers findet man zumeist eine durchgehende Rille. Wenn diese nicht durchgehend ausgeformt, sondern an einer Seite geschlossen ist, spricht man von einem Krokodilmaul-Kammträger, z. B. bei einem unnummerierten Olbrich-Werk. Siehe auch bei der Unterseite des Kammträgers. |
Kurbel (crank) | Kurbelaufzug, stabförmiges (lever), an einem Ende in einem Maschinengestell drehbares Maschinenelement (crank) mit einem Knauf (knob). Am freien äußeren Ende befindet sich ein rechtwinklig auf dem Stab befestigter Handgriff (Handkurbel). Siehe auch vertical folding crank-drive |
Kurzwalzenspielwerk | Barillet (2) |
L | |
lantern wheel, lantern pinion | Laternentrieb, Hohltrieb |
Laternentrieb | Hohltrieb |
leaf spring | Blattfeder |
Lederzug zum Öffnen des verglasten Staubschutzdeckels | levier de remontoir oder leather glass-lid lifter, der manchmal mit dem Firmensignet verziert war |
let-down front of the cylinder storage shelf | Klappfront der Lade für die Ersatzwalzen einer Interchangeable- (oder Wechselwalzen-) Spieldose PICT |
levier de remontoir (frz.) | Lederzug zum Öffnen des verglasten Staubschutzdeckels |
lift out interior | Herausnehmbare Lade in der Spielwerkkassette, unter der sich Boden mit einer eigenen Unterteilung befindet, in einer deren das Spielwerk zu finden ist |
ligne | is an ancient measurement about 0.088812169291339 (=3/32) inches long. Click here for a Converter. |
limaçon (frz.) | wörtlich übersetzt „Schnecke“, gemeint: Sternrad, das allerdings erst ab einem 4-Musikstücke-Werk schneckenhausartig geformt ist (1-2-3-4). |
longue march | Zwei oder mehr Federgehäuse und der Schnitt der dafür verantwortlichen Zahnräder ermöglichen eine möglichst lange Spieldauer. PICT, PICT |
Lötlinie (Lötfuge) | Siehe Walze bzw. Federhaus |
lowest bass comb tooth with two tips (Rzebitschek only) | See „Doppelte Basszunge“ |
Lowest tooth tuning weight | Bleigewicht der letzten Basszunge |
M | |
„Magician and Temple boxes“ | See „Zauberer und Tempelautomaten“ |
Malteserkreuz, Malteserkreuzfinger | Zumeist am Federhausboden angebrachtes Rad mit einem Finger, („male stopwork“, frz. „doigt d'arrêtage“), das in das Malteserkreuz („female stopwork“, frz. „croix de Malte“) (✠) eingreift, PICT. Damit wird ein zu starkes Aufziehen ebenso verhindert wie eine zu geringe Spannung der Aufzugsfeder. Damit wird sichergestellt, dass das Spielwerk nicht zu schnell oder zu langsam spielt. Das Malteserkreuz dient also als Aufzugsbegrenzung. Bei Spielwerken aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts findet man das Malteserkreuz manchmal aussen auf das Federgehäuse montiert (PICT), später setzte sich die Innenseite, also der Boden des Federgehäuses durch. Kerbe am Malteserkreuz: Wenn am Malteserkreuz eine Kerbe zu finden ist, kann das nur eine Beschädigung sein. Eine Kerbe zur leichteren Entnahme ist nicht notwendig, weil nach Enfernung der Schraube das Malteserkreuz von selbst abfällt. Eine solche Kerbe (PICT) hat also keine Funktion! (Hans-Jürgen Eisel) |
Maly-Salisch&Nowak-Konjunktion | Zusammenarbeit bzw. Geschäftsbeziehung oder übernahme eines Warenbestandes zwischen den Firmen Maly und Salisch & Nowak |
Mandoline | Dominant notes repeated a certain number of times and at equal intervals, thus giving the effect of a mandolin. To produce this mandolin effect it was necessary to have numerous notes of the same pitch, otherwise the pins would be so close together that one prong striking a pin would not vibrate sufficiently before striking the following pin. (Mosoriak p. 234-235). See also Organocleide |
„Mandoline Expression“ | Siehe quatour (unecht) |
Manivelle | Small hand-cranked musical box for children, invented 1857 by Auguste L´Épée |
Markierungen der gestimmten Zungen am Kammträger | Siehe Stimmmarken |
Markierungen unter dem Windflügel | |
Master tuning comb | were used by the tuners as a reference for tuning music box combs. PICT |
mellow bells (according to Ord-Hume) | If the force of the hammer strikes is very slight, a softly sounding is enabled, Ord-Hume called it mellow bells to be used which complement the music very greatly, a quality so often list in later boxes. (For more details see Ord-Hume, Music Box, Plate 104 and 105)
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Melodienzettel, karte, -plakette | Da es sich nicht um Melodien, sondern um Musikstücke (die ein oder mehrere Motive oder Musikstücke eines oder mehrerer Komponisten beinhalten) handelt, siehe Musikzettel-, -karte oder -plakette. |
Messing-Beilagscheibe, Messingrosetten-Beilagscheibe | brass screw washer, Beilagscheibe |
Messing-Grundplatte | Grundplatte |
Mitnehmer | Haken am Aufzugsdorn für die Aufzugsfeder |
moderateur (frz.) | Siehe Räderwerkblock |
moderator (engl.) | (adapted to the escapement or fan), enables a speed regulation at will |
Muldenförmige Ausnehmung der Grundplatte für das Federhaus | Siehe das diesbezügliche Foto |
Musiknummer | Die Musiknummer, eigentlich Musikprogrammnummer, gibt die Nummer des Musikprogrammes an. Wenn in der Offizin des Spielwerkherstellers eine Bestellung für eine bestimmte Musiknummer einlangte, konnte mit Hilfe einer Schablone die entsprechende Bestiftung der Walze vorgenommen werden, und ein Kamm mit einer dazu passenden Stimmung hergestellt werden. Eine lückenlose Vergabe dieser Nummern ist bei keinem Hersteller nachgewiesen und auch nicht wahrscheinlich. Bei den späteren Olbrich-Werken sind oft vierstellige Zahlen (meist in den Viertausendern) am rechten Walzendeckel oder auf der Innenseite des Kammträgers händisch eingeritzt. Es wurde also nicht einmal ein einheitliches Nummernsystem verwendet. |
Musikprogramm | Gesamtheit der Musikstücke, bei österreichischen Spielwerken also meistens 2 , seltener 3, noch seltener 4, und extrem selten mehr Musikstücke. |
Musikprogrammnummer | Das Musikprogramm, zwei oder mehr Musikstücke, ist zumeist federhausnahe auf der Grundplatte eingeschlagen, bei späten Wiener Spielwerken auch oft auf dem Walzendeckel. |
Musik-Sofortstopp-Hebel | Hebelvorrichtung mit der sich das Abspielen eines Musikstückes augenblicklich unterbinden lässt. Oft handelt es sich um nachträgliche, mehr oder weniger fachmännisch ausgeführte Einbauten, ein seltener Beleg einer offenbar originalen oder zumindest sehr alten Vorrichtung ist hier zu sehen: PICT |
Musikstück | Ein Musikstück besteht aus einer oder mehreren Melodien oder Motiven aus einer oder mehreren Kompositionen und dauert im Durchschnitt 40 bis 60 Sekunden. Diese Limitierung ergibt sich aus der Größendimension der Walze. Umgangssprachlich wird zumeist das Wort „Melodie“ verwendet, was insoferne nicht ganz korrekt ist, weil manchmal in einem Musikstück auch zwei Melodien oder Motive vorkommen können. Zu einem zeitgenössischen Beleg der Verwendung des Wortes „Musickstück“ (mit „ck“) beim Olbrich-Spielwerk Nr. 4859 bitte hier klicken. Welches ist das erste Musikstück? |
Musikstückanzeiger, Indicateur des airs, tune indicator | Der Pfeil oder Zeiger (aus Metall) zeigt auf einer Nummernskala die Nummer des Musikstückes an.
(Auf die letzte Ziffer, 6, zeigend) Noch bequemer ist eine zweite Musiktafel (zumeist in verkürzter Form): PICT |
Musikstückwechslerwalze | Bei einem manuell vorzunehmenden Wechsel kann der Finger durch die Sonderkonstruktion einer kleinen „Musikstückwechsler-Walze“ ersetzt sein: PICT |
Musikwechsler, Musikwechselschieber, change lever, repeat lever, adjustable tune changer, tune change lever | Manuell zu betätigender Musikstückwechsel-Hebel, siehe auch Musikstückwechslerwalze. Manchmal findet sich am rechten Ende eine kleine konvexe Ausbuchtung oder Auswölbung Mit einem Klick auf das Bild gelangt man zu dem jeweiligen Spielwerk, einem ungemarkten Werk und der Nr. 7048-478 von Willenbacher & Rzebitschek. Switzerland music boxes: In 1868 the tune change lever was pivoted at its end. |
Musikstückwechslerwalze | Bei einem manuell vorzunehmenden Wechsel kann der Finger durch die Sonderkonstruktion einer kleinen „Musikstückwechsler-Walze“ ersetzt sein: PICT |
Musikwechselmechanismus, Musikwechselhebel | a) „Sternrad“, engl. snail, das allerdings erst ab einem 4-Musikstück-Werk wirklich schneckenhausartig geformt ist (1-2-3-4). Wenn der „Stern“ vier Zacken mit unterschiedlichen Niveaustufen aufweist, können zwei oder vier Musikstücke abgespielt werden: 1-2-1-2 oder 1-2-3-4. Siehe das Stichwort „Sternrad“. b) „Finger“, der am Musikwechselhebel montiert ist und das „Sternrad“ weiterdreht und damit den Wechsel der Musikstücke bewirkt PICT c) „Verschubbolzen“, „register bar“, „drive bar“, zylinderförmiger Stift am Walzendeckel, durch den der „Melodienwechsler“ (= das „Sternrad“) den Verschub der Walze auslöst, falls die d) „Spiralfeder“ genug Spannung hat und die Teile nicht verharzt oder verschmutzt sind. Bei den frühen Spielwerken finden sich auch Blattfedern, wie ein Beispiel zeigt. |
Musikwechsler, Musikwechselschieber, change lever, repeat lever | Bei österreichischen Spielwerken zumeist nicht von aussen zu bedienen, wurde er fabriksmäßig stets auf „Wechsel“ eingestellt. |
Musikzahl | Zahl |
Musikzettel, Musikkarte, Musiktafel, Programmzettel, Musikplakette (aus Metall) | Der Musikzettel (auf dünnem Papier) wurde bei den österreichischen Spielwerken bei Rahmen- oder Bilderuhren (frame or picture clocks) seitlich auf das Gehäuse bzw. auf innen auf die Hinterwand geklebt, bei Portaluhren auf der Innenseite des hinteren Verschlussdeckel des Spielwerkfaches montiert. Musikzettel (auf dünnem Papier) kommen auch bei den Schweizer Spielwerkenkassetten vor, viel öfter handelt sich es jedoch bei diesen um Musikkarten oder Musiktafeln (aus deutlich stärkerem Papier bzw. dünnem Karton, „tune card“, „tune sheet“, besser [Musik-] Programmzettel, „programme sheet“, Ord-Hume S. 79), wie sie sich sich bei österreichischen Spielwerken nicht finden. Sie sind an die Innenseite des Deckels mit vier Ziernägeln montiert. Besonders luxuriös sind die Musikplaketten aus Messing mit Gravur der Komponistennamen bzw. der Titel der Musikstücke oder Opern, aus denen diese stammen. Man findet diese zumeist auf der Innenseite des Deckels des Kassette (oft mit einem Spielwerk von Nicole Frères oder anderer besonders aufwändiger Werke anderer Hersteller), wo sie mit vier kleinen Schrauben befestigt sind. Für eine Musikplakette aus ZInn gibt es ein schönes Beispiel einer Spieldose von Nicole Frères. |
N | |
Nickel-plated movements | Baker-Troll boxes generally have nickel-plated movements with serial Nos. around 15,000. L.A. Grosclaude manufactures nickel-plated movements. See Conchon. |
Nieten | Eine gebrochene Aufzugsfeder kann man weder kleben, schweissen, löten und sollte man auch nicht unbedingt erneuern, wenn dies nicht aus anderen Gründen ratsam erscheint. Nieten ist die einzige schonende Möglichkeit, die beiden Bruchstücke dauerhaft miteinander zu verbinden. (H.-J. Eisel) |
Noiseless winders | Die beiden einzigen Firmen, die diesbezügliche Patente hatten, waren Junod und Mermod Frères |
Notationslinien | Zirkulär rund um die Walze laufende Hilfslinien zur Erleichterung der Kontrolle, ob die Stifte richtig gesetzt wurden. N. sind bei den Schweizer Spielwerken Standard und kommen bei Wiener Spielwerken ausnahmslos nicht vor, wenn man von den wenigen Spielwerken Anton Olbrichs absieht, die auf der Walze (!) mit AO gemarkt sind. Diese weisen jeweils seitlich und in der Mitte einige wenige Notationslinien auf. |
Note of repair | Reparaturvermerk, is not the date of the manufacturing of the musical cylinder movement. |
Nulllinie, (besser Nullstreifen), auf dem nicht bestifteten Teil der Walze, dem tune gap | Punktierte Linie auf der Walze zur Kennzeichnung der Spitzen der Zungen. Die Anzahl der Punkte stimmt also mit der Anzahl der Zungen überein. Bei Schweizer Spielwerken finden sich statt der Nulllinie fast immer nur Rasterlinien, deren Anzahl mit der Zahl der Zungen des Kammes ebenfalls im Verhältnis von 1: 1 korreliert. PICT, PICT. Siehe Walze und siehe Sternrad |
Nummernquotient (NQ) | Das Verhältnis zwischen Werknummer und Musikzahl, der Nummer des Musikprogrammes gibt Auskunft darüber, wie groß die Zahl ist, die man im Buchdruckwesen als „Auflagehöhe“ bezeichnet, also wieviele Exemplare von einem Buch gedruckt wurden, in unserem Fall wieviele Spielwerke mit demselben Musikprogramm ausgestattet wurden. Rzebitschek: rund 12 Anton Olbrich: etwa 20, später etwa 12 Josef Olbrich: ca. 10, später 4 Einsidl: ungefähr 2, später ungefähr 4 Fazit: Je größer eine Firma war, um so rationeller konnte sie arbeiten. Ob der NQ allerdings direkt als Maßstab der wirtschaftlichen Prosperität angesehen werden darf, ist insoferne zu verneinen, weil diese auch von den Werbekosten abhängt, die einen mehr oder weniger großen Erfolg gehabt haben können. |
O | |
Oil slot | Ölschlitz am Federhausdeckel |
Ochsenblutfarben | werden die meist als Souvenirspieldosen verkauften Ebonit-Kassetten dann genannt, wenn sie durch ein anderes Herstellungsverfahren das genannte Farbkolorit annehmen. |
Olbrich-Einsidl-Konjunktion | Josef-Olbrich-Einsidl-Konjunktion |
Olbrich-Rille am Federhaus | Bitte hier klicken! |
Ölschlitz | am Federhausdeckel. Viele Schweizerische Hersteller gaben ihren Spieldosen einen Merkzettel bei, Hinweis, warum man das Spielwerk ölen sollte. PICT |
Orchestra (full orchestra) | The addition of wooden or metal whistles to the piece gave an orchestral effect, and such boxes were called „orchestra“. (Mosoriak p. 234-235) A very rich accouterment, such as drums, bells, castanets, and a 24-note reed organ with many pipes is called a full orchestra. PICT |
Originalkassette | Siehe „Uhrenspielwerk“ |
Organocleide, Mandoline | Wenn eine Gruppe gleichgestimmter Zungen mehrfach zur Verfügung steht, kann wie bei einer Mandoline eine schnelle Abfolge dieser Tonfolge erklingen, entweder am ganzen Kamm verteilt oder nur auf den Bassbereich („Bass Mandoline“). Zu H. A. V. Bulleids Meinung zu Bremonds Mandolines bitte hier klicken. Diese Innovation wurde schon in den späten 1840-er Jahren angewendet, und erstmals 1848 von Louis Jaques & Fils erstmals ausgestellt. |
outer motor bridge | äusserer Federhauskloben |
Ovalstempel | Musikwerkefabrik Rzebitschek und Gebrüder Stern |
P | |
Palais royale Nähutensilienbehälter | Das Palais Royal, früher Palais Cardinal, ist ein Pariser Stadtpalast im 1. Arrondissement, etwa 150 Meter nördlich des Louvre. Das Palais beherbergt heute in seinem Haupttrakt den Staatsrat (frz. Conseil d’État), im Westflügel die Comédie Française und den Verfassungsrat (frz. Conseil constitutionnel) und im Ostflügel das Kulturministerium. Als weitere Wortbedeutung ist der Begriff „Palais Royal“ ein Synonym für kostbare Fingerhüte und kunstvoll gearbeitete Nähzeug-Utensilien, gesuchte Sammlerstücke in kostbaren Gehäusen, die öfters mit einem (Sektionalkamm-) Spielwerk ausgestattet sind. In der Aufstellung der Sektionalkammspielwerke finden sich etliche Beispiele für „Palais Royal“-Spieldosen. For collectors of thimbles needlework tools, and needlework boxes some of the most beautiful and sought-after pieces are known collectively as „Palais Royal“. |
Palisander, palissandre, rosewood, Rosenholz, jacarandá, king wood, Königsholz | Palisander ist der Handelsname für diverse Holzarten von Bäumen der Gattung der Dalbergien (Dalbergia oder Palisanderhölzer) aus der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler. Palisander ist seit Jahrhunderten ein hoch geschätztes Edelholz und wurde bei Spielwerken vor allem bei technisch hochwertigen Ausführungen verwendet. Siehe auch Rosenholz. Die Bezeichnung Palisander stammt wohl vom spanischen Ausdruck palo santo, was wörtlich übersetzt heiliger Pfahl, heiliges Holz bedeutet. Im Französischen ist palissandre, im Englischen rosewood und im Portugiesischen jacarandá gebräuchlich. (https://de.wikipedia.org/wiki/Palisander) Königsholz, king wood, Palisander, Rosewood |
Palmette | Eine Markierung auf der Oberseite des Windfangblocke von Rzebitschek-Spielwerken. Diese Markierungen sind entweder Erkennungszeichen von Zulieferfirmen oder bei Eigenproduktion Typenbezeichnungen. Anstatt der Palmette findet man auch einen Punkt oder ein kursives S bzw. oft keine Kennzeichnung. |
Papierstreifen unter dem Kammträger | Siehe Kammträger-Papierstreifen |
papillon (frz.) | Windflügel |
parachute | Safety check device which prevented music box springs from suddenly uncoiling, patentiert von Mermod Freres. PICT |
pawl | Sperrklinke |
pawl spring | Sperrklinkenfeder |
pedestal | Fuß |
petite musiques | Siehe Kleinformatige Spielwerke |
Piccolo | Spezialeffekt, der dadurch erzielt wird, dass einige Sopranzungen etwas höher gestimmt sind. (Bellamy, Nicole Factor, S. 159). Ab etwa 1880. „Piccolo“ – had two combs; one short; the other long. The former had very fine and short prongs tuned to a high pitch, and could produce a remarkably clear and distinct accompaniment to the music of the long comb which was somewhat like that of the „Mandoline“. (Mosoriak p. 234-235) |
Piece a Oiseau | In some of the larger „Orchestra“ music boxes, in addition to bell-, drum- and castanet-attachments were also whistles. A small mechanical bird, ornamenting an artificial garden, was connected with these whistles, and as it pivoted about, its wings flapped and its bill moved in rhythm and harmony with the whistles. (Mosoriak p. 234-235) |
pivot | Siehe Startstophebel |
plerodienique box | Cylinder music box with the cylinder made in two parts, each of which shifts laterally outward from the center at a different time to provide continuous music during the normal tune-changing process (https://mbsi.org/glossary_terms). Patent of 1882 by A. Jeanrenaud for Paillard |
polytype music boxes | Polytype music boxes showcase the flexability of cylinder movements. Most fixed-cylinder movements with combs play according to a set method of notation, executed from a comb, or combs, to complete the desired tone; for mandoline, the pinning is set to repeat a series of same-notes across a comb tuned to groups of pitches and for forte-piano, two combs were utilized to create the soft and loud tones required to suit the music. (https://www.bonhams.com/auctions/18414/lot/21/) |
Polytype revolver music box | The revolver music box was patented 1870. Jean-Marc Lebout reports about a rare Polytype revolver music box and has a more-than-probable attribution to Paillard. |
Positionsstift (Fixierstift, engl. dowel) | Sechs Einzelteile eines Spielwerkes, nämlich
1.) der kammnahe Federhauskloben, 2.) und 3.) beide Walzenkloben und die 4.) Windfangplatine und 5.) und 6.) der untere sowie der obere Schneckenkloben und 7.) das Windfangblock auf: Bei Prager Spielwerken sind die Positionsstifte am Kamm (ausser bei den ganz frühen) immer zu sehen, Bei Wiener Spielwerken wurden die Positionsstifte zur Kammfixierung zwar verwendet, durchbohren aber nicht und sind daher nicht von aussen zu sehen. (H.-J. Eisel) Ein seltener Anblick (PICT) ist ein der Länge nach angeschnittener Positionsstift des Kammträgers |
Posthorn-dagger-Mark, Posthorn-Kreuz-Zeichen | Firmenzeichen für Paillard |
potence (frz.) | „Galgen“, Oberer Windfangkloben |
pouce (frz.), Zoll, (Daumen große Zehe), Längenmaß | Heute werden inch und pouces gleich gesetzt, 1 pouce = 1 inch.
In der Schweiz des 19. Jahrhunderts war der Umrechnungmodus 15 pouces = 16 inch oder 3 pouces = 3 1/4 inch. Der pouce war also eine Spur länger als das Inch. Details |
Produktionsnummer | Siehe Werknummer |
programme sheet (Programmzettel) | Musikzettel oder Musikprogrammzettel ist eine bessere Bezeichnung für die nicht ganz korrekte Benennung „tune card“ oder „tune sheet“, wörtlich übersetzt der zu vermeidende und auf dieser Webseite verpönte „Melodienzettel “, worauf schon Ord-Hume, S. 79, hinwies: „tune sheet, more properly programme sheet“) |
pull string start/stop (engl.) | Stoppen lässt sich der Ablauf jedoch (entgegen dem Versprechen des englischen Fachausdruckes, in dem das Wort stop ja vorkommt) nicht, dieser muss automatisch erfolgen. Die genaue übersetzung ins Deutsche müsste also Faden zur Betätigung des Start-Stop-Hebels lauten. |
Pultkassette | Kassette mit einer höheren Hinterwand und niedrigeren Vorderwand und einem schräg eingebauten Deckel. Durch die schräge Einschaumöglichkeit macht der Einbau verzierter Grundplatten einen Sinn. |
Q | |
quatour (echt) | Ab etwa 1885 produzierten einige Schweizer Hersteller Werke mit vier Tonkämmen, die unterschiedlich gestimmt waren und unterschiedliche Klangvariationen wiedergeben konnten.
„Quatuor“ had four combs combining the four basic styles described above and required a long cylinder of large diameter, thus producing longer tunes and necessitating increased playing time. (Mosoriak p. 234-235) |
quatour (unecht) | Unechte Quatuor-Werke wiesen weniger als vier Tonkämmen auf, nahmen für sich jedoch in Anspruch, eine „Quatuor“ zu sein, da sie durch verschiedene Tonzungen-Härtegrade, durch spezielle Zylinderbestiftungen und durch Arrangements, wie sie auch bei den echten Quatuor-Werken verwendet wurden, diesen gleich kommen wollten bzw. tatsächlich ein nahezu gleiches musikalisches Ergebnis erzielten. Sie wurden ab 1880 populäuml;r und nannten sich z. B. Österreichische Spielwerkhersteller verwendeten diese Herstellungsmethoden nicht. |
R | |
Räderwerk | Historischer, von Rzebitschek 1841 verwendeter Begriff, siehe Windfanggetriebe |
Räderwerkblock | „gear train block“, „cage“ (frz.), siehe Windfanggetriebe. |
Rahmenkammträger, rahmenartige Konstuktion der Unterseite des Kammträgers | Siehe Kammträger |
raised pins = upset dents | Pins created by forcing up pieces of metal with the help of a chisel. Invented 1958 by the Léon Jaccard SA (INFO) and also adopted by Otto Jaccard, Jean Calame and MAP. |
raiser | Anstieg oder Anstiegsteil des Sternrades, siehe dort |
raked (engl.: geneigt), raken, neigen, als Lehnwort aus den Englischen (to rake: neigen, oder the rake: der Neigungswinkel) | Raked (auf „Denglisch“) bedeutet, dass die Stifte in Laufrichtung der Walze zwischen 10 bis 40 Grad geneigt sind. Das heißt sie stehen nicht senkrecht in einem 90-, sondern in einem 80- bis 50-grädigen Winkel (in Laufrichtung der Walze) aus dem Zylinder heraus, (engl.: „in a rake of 50 to 80 degrees“). Unter „raken“ bezeichnet man den Arbeitsvorgang, alle Stifte einer Walze mit dem oben beschriebenen Neigungswinkel („the rake“) zu versehen. Raken wird bei einer langsamen Rotation der Walze (ca. 40 U/min) entgegen der Abspiel-Laufrichtung) durchgeführt, indem eine Stahlkante präzise an die rotierende Walze herangeführt wird bis sich die Stifte zum gewünschten Neigungsgrad umlegen. Durch das Raken werden die technischen Paramenter des Anzupfens der Zungen durch die Stifte (pins) vorteilhaft verändert, und zwar gleich doppelt:
Genauere quantitative Angaben, welche Spielwerkhersteller „gerakt“ (sprich: „gerejkt“) haben und welche nicht, sollen im Frühjahr oder Sommer 2020 nachgeliefert werden. Nach einem ersten Gefühl haben die Prager Spielwerkmacher häufiger den zusätzlichen heiklen Arbeitsvorgang des Rakens durchgeführt als ihre Wiener Kollegen. |
Raster auf der Walze (grid pattern) | Vor allem üblich bei Schweizer Spielwerken, in Wien nur bei einigen Götz-Spielwerken und inkomplett bei einigen sehr frühen Olbrich-Werken als Hilfslinien bei der Fertiung |
ratchet click | Sperrklinke |
ratchet handle, crank handle | Siehe Ratschengriff = Ratschenknauf = Ratschenkopf |
ratchet pawl | Sperrklinke |
ratchet wheel | Sperrklinkenrad („ratchet wheel“, „to ratchet something“, engl., wörtlich übersetzt: „etwas hochkurbeln“) |
Ratsche, Ratschenaufzug, Ratschenhebel | Aufzug des Spielwerk durch die Betätigung des Ratschenhebels. Der Ratschenaufzug wurde nur sehr selten vor 1845/50 hergestellt, in ganz großem Stil jedoch erst ab etwa 1860. Der enorme Vorteil dabei ist, dass dieser Hebel im Gegensatz zum Aufgzugsschlüssel nicht verloren gehen kann. Bei österreichischen Spielwerken gab es keinen serienmäßigen Einbau eines (teuren) Ratschenaufzuges, jedoch spätere nachträgliche Einbauten eines solchen sind bekannt. Beim Ratschenhebel unterscheidet man den Ratschengriff oder Ratschenkopf oder Ratschenknauf (Abbildung: mit Einstempelung einer Werknummer bzw. eines Herstellersignets, häufig bei späten Heller-Spielwerken, weniger geläufig bei den seltenen Soualle-Werken) und den Ratschenhebel im engeren Sinne oder Ratschenhals. Ein seltenes Bespiel eines Cartel-Spielwerkes aus der Zeit zwischen 1810 und 1820 findet sich auf folgendem Bild: |
Rebicek-Eck | PICT |
rechange / interchange | Rechange = Ersatz durch einen Reserveteil, kompliziert vorzunehmender Tausch im Sinne eines Austausches oder Ersatzes eines Bauteiles (KFZ: Motor). Man spricht im Deutschen eher von einem Motortausch und nicht von einem Wechselmotor. Siehe rechange cylinder. See also the time table Interchange = Wechsel. Die Reifen eines Kraftfahrzeuges werden eher gewechselt (von Sommer- auf Winterreifen und umgekehrt) und nur ausgetauscht wenn sie ersetzt werden. Vor 1870 waren die Walzen der Spielwerke nur schwer von Laienhand vorzunehmen, es waren rechange cylinders, ab etwa 1880 waren sie interchangeable, also leicht zu wechseln. See also the time table |
rechange cylinder | Siehe Austauschwalze (ab vor 1870 bis etwa 1880) |
Reed | Eine vibrierende Metallzunge erzeugt einen Ton |
Reed organ | Harmonium |
Reeded | geriffelt, siehe Grundplatte |
repairman´s stop (stop-at-once) | Hebel für die sofortige Unterbrechung des Ablaufes eines Spielwerkes. Findet sich nur bei Spielwerken aus der Schweiz. Bei solchen aus österreich wurde gelegentlich eine dem selben Zweck dienende Vorrichtung in die jeweilige Uhr eingebaut. |
Reparaturvermerk (note of repair) | A note of repair is not the date of the manufacturing of the musical cylinder movement but the date of a repair. |
repeat lever (change lever) | Musikwechsler, Musikwechselschieber |
Resonanzphänomene ... | ..., die durch benachbarte Zungen entstehen können, waren ein Problem der Frühzeit der Spielwerk- bzw. Sektionalkamm-ära.
Abhilfe schufen Diese Sonderformen entstanden in einer Zeit, als Dämpfer noch nicht bekannt waren oder sich noch nicht durchgesetzt hatten. Gleich gestimmte Zungen fangen dann alle gemeinsam zu schwingen an, wenn nur eine der gleich gestimmten Zungen angezupft wird. Je weiter diese gleich gestimmten Zungen auf einem Kamm auseinander liegen, umso geringer ist dieser Resonanz- bzw Mitschwing-Effekt. Der Grund dafür ist wohl die Dämpfung bei der Ausbreitung der Schallwellen im Körper. |
resonator | siehe Bleigewicht. |
ressort (frz.) | Aufzugsfeder, bedeutet im Französchen auch Aufgabenbereich (wie auch im Deutschen) |
reverse comb, reversed comb | Bass teeth on the right. Dies ist der Normalfall bei den Spielwerken aus Prag und Wien, jedoch umgekehrt im Vergleich zu den Schweizer Fabrikaten. Die seltenen Ausnahmen bestätigen die Regel: In der Schweiz entstanden anfänglich Spielwerke mit den Basszungen rechts, jedoch wechselten diese bald auf die linke Seite. In Wien könnten um 1806 einige Spielwerke nach Schweizer Vorbild gebaut worden sein. Der Autor, Keess, ist zwar glaubwürdig, es ist jedoch leider kein einziges Exemplar nachgewiesen. Aus der Spätzeit der Schweizer Produktion sind einige wenige Beispiele von „reversed combs“ zu finden, ohne dass man wüsste, warum. In Wien und Prag wurden nie Spielwerke mit „Basszungen links“ gebaut, wenn man von der hypothetisch möglichen aber nicht nachgewiesenen obgenannten Ausnahme von 1806 absieht. |
revolver music box | The revolver music box was patented 1870. Jean-Marc Lebout reports about a rare Polytype revolver music box and has a more-than-probable attribution to Paillard. |
right-angled drive | Winkelgetriebe, angular drive |
right hand crank | PICT |
rigid notation | The notation on grid-lined cylinders of music boxes by Nicole is not more or less rigid than on any other musical box. But the fact remains that these boxes from the early 1820 by François Nicole are both rare and of outstanding quality. (Christopher Proudfoot, A record Price, in TMB 30, 5, Spring 2022, p.169). More details. |
„Ringelschwanz“-Rzebitschek-Zweier, „ring tailed Rzebitschek-2“ |
, die für die Firma Rzebitschek charakteristische Type des Zweiers, deren Schriftgießerfirma nur an einen einzigen Spielwerk-Hersteller lieferte, an die Firma von Rzebitschek. |
Ritzel, Ritzelrad | Engl. „pinion“, „drive pinion“, „drive wheel“, im Windfanggetriebe auch „bay leaf pinion“ (sinngemäß „antreibende“ (in die Endlosschraube eingreifende) Ritzel). Als das Ritzel wird stets das kleinere von zwei Zahnrädern bezeichnet, egal, ob es das angetriebene oder das antreibende ist. PICT |
Ritzen (engl. scribe) | Vermerke auf Messingteilen werden geritzt, im Englischen geschrieben, und nicht gekratzt |
rod controls for opening und closing the winding squares | Schieber zum Öffen und Verschließen der Aufzugslöcher des Uhrwerkes einer Bilderuhr |
Rohwerke | Siehe blanks |
Rosenholz | bezeichnet im Regelfall eine der folgenden Holzarten: Bahia-Rosenholz, (Brazilian) Tulipwood (Tulpenholz), Pau Rosa, Pinkwood, Bois de rose (Dalbergia decipularis), (Dalbergia frutescens) Seltener wird der Begriff Rosenholz auch für einige andere Holzarten der Gattung Dalbergien verwendet. |
rosewood | Siehe Palisander |
Rost | Siehe Bimetallkorrosion und siehe eventuell Flugrost |
Rouage à balancier | Bitte hier klicken |
roue premier, deuxième, troisième | Erstes, zweites, drittes Zahnrad des Windfanggetriebes |
roue motrice | Antriebsrad |
roulants | Rohwerk, siehe blanks |
rubber stamp | Gummistempel. Ab vor der Zeit vor 1900 wurde der Vermerk Made in Switzerland mit Gummistempeln auf den Musikzettel angebracht. |
Rubin, rubis (frz.) | Deckstein (aus Glas, niemals ein Rubin!) |
Rückstell- oder Walzenverschubfeder | Die Walzenverschubfeder, auch Rückstellfeder genannt, bringt bei einem Zwei-Musikstücke-Werk nach dem Abspielen des zweiten Musikstückes die Walze wieder in die Ausgangsposition zurück. Sie hat mehrere Windungen, etwa drei bis fünf, in der Spätzeit der österreichischen und böhmischen Spielwerke, ab 1880, eventuell nur zweieinhalb. Aufgrund des Kostendruckes durch die billige Schweizer Konkurrenz sanken die Preise von 20 bis 25 auf 18 Gulden oder noch weniger, und es musste daher gespart werden, wo es nur ging. |
Rückkehr oder Rückfall | Siehe Sternrad |
„Run“, schneller Durchlauf (mit desaströsen Folgen) | Zum ungebremsten schnellen, nur wenige Sekunden dauernden Durchlauf der Walze (des Zylinders) bis zu völligen Entspannung der Feder kommt es bei einem Bruch des Zapfens der Windfangwelle (oder künstlich ausgelöst durch die Entfernung des Windfanges, wenn die Feder aufgezogen ist). Wenn der Zapfen unter dem Deckstein wegbricht, kippt die Welle zur Seite, und die Feder entspannt sich mit einem lauten Geräusch binnen weniger Sekunden. Dabei werden die Stifte des Zylinders des betroffenen Musikstückes verbogen oder brechen ab, ebenso können eine oder mehrere Zungen abbrechen. Ein Run lässt sich nur durch eine Reparatur beheben, die in der Regel den materiellen Wert des Spielwerkes übersteigt. Die Entdeckung der Folgen eines Runs anhand der fehlenden oder umgebogenen Stifte ist manchmal gar nicht so leicht. Die Stifte des zweiten bzw. aller weiteren Musikstücke sind ja unversehrt und kaschieren daher den schweren Defekt der betroffenen Spur Ein guter Artikel in der Zeitschrift TMB ist auszugsweise mit einem Klick hier nachzulesen. |
Rutschkupplung | Wenn sich zwei Dorne, einer an der Schnecke („endless“), an der die Windflügel montiert sind, und der zweite am Start-Stopp-Hebel, miteinander kreuzen, und der Dorn an der Endlosschraube mit einer Rutschkupplung versehen ist, unterbleibt das hässliche Geräusch nach dem Abspielen des Musikstückes. Wenn sich die Rutschkupplung durchzudrehen beginnt, muss man sie wieder aktivieren. H.-J. Eisel warnt davor, die Rutschkupplung nur mit einer Zange zusammen zu zwicken. Das könnte den gegenteiligen Effekt haben und das Problem nur noch verschärfen. Eisel stellt die Rutschkupplung so ein, dass er den Dorn vorsichtig von der Endlosschraube herunterzieht, dann die Rutschkupplung zusammendrückt, und dann wieder einsetzt. Bedauerlicherweise haben die Firmen von Franz Rzebitschek und Anton Olbrich (senior) (PICT) vom Prinzip der Rutschkupplung nicht allzu häufig Gebrauch gemacht. Von anderen Spielwerk-Herstellern sind keine solchen Bauteile bekannt geworden. |
Rzebitschek-Eck | PICT |
Rzebitschek-Firmenstempel | Langstempel (rechteckig) Ovalstempel (Franz R.) Ovalstempel (Gustav R.) |
Rzebitschek-Maly-Konjunktion | Eine zeitweilige Kooperation noch zu bestimmenden Ausmaßes zwischen der weltweit bekannten Firma Rzebitschek, die ihre Produkte immer mit ihrem Firmensignet versehen hat, und der wesentlich kleineren Prager Firma Maly, die ihre Spielwerke zumeist ungemarkt ausgeliefert oder nur auf nicht von aussen sichtbaren Teilen mit dem Firmenschriftzug versehen hat. Diese Entdeckung wurde von Hans-Jürgen Eisel am 20. Februar 2019 gemacht, auf eiou.at erstmals am 21. Februar 2019 veröffentlicht. Mehr ... |
S | |
Safety check | is like a brake in an elevetor. Exact Description in Jacot's Catalogue Music Boxes (1895-96) |
Sammelart | Siehe Aggregat |
Schatulle (Schreibweise im frühen 19. Jh.: „Chatoulle“) | Siehe Kassette |
Scheibenspielwerk | Der Genfer Uhrmacher Antoine Favre-Salomon wendete 1796 zum ersten Mal das Prinzip der klingenden Stahlzunge in einem Scheibenspielwerk für eine „automatisch musizierende Taschenuhr“ an. Flache kleine Glockenspielwerke hatte es vorher schon gegeben, aber für den Einbau in eine Taschenuhr waren diese noch immer viel zu groß. Das allererste vorgestellte Spielwerk wurde jedoch in eine Tabakdose eingebaut, die Bedeutung dieser Erfindung wurde bereits 1796 als „überaus wertvoll für die Automaten-Uhrmacherei“ angesehen Der Idee der Miniaturisierung ist in besonderem Maße das Scheibenspielwerk („turntable musical movement“ verschrieben, Ord-Hume, Abb. 2). Bei einer Scheibe mit Stiften sind diese alle „sur plateau“. Ein von einem Wiener Kleinuhrmacher signiertes Scheibenspielwerk wurde bisher nicht gefunden, es ist aber durchaus möglich, dass auch in Wien Experimente angestellt wurden und dass einzelne Exemplare überlebt haben könnten. Eine österreichische Scheibenspielwerkproduktion in größerem Stil hat es jedenfalls nicht gegeben, sonst müssten sich zeitgenössische Berichte darüber finden lassen. Bei den abgebildeten Exemplaren, PICT, ist es nicht auszuschließen, dass auch welche in Wien entstanden und Schweizer Vorbildern nachgebaut sind. So lange jedoch keine eindeutig signierten Werke auftauchen, ist die vorige Annahme reine Spekulation. Noch heute ist besonders in Deutschland der Ausdruck „Spieluhr“ geläufig, während im österreichischen heute eher der Begriff des „Spielwerkes“ üblich ist. |
Schelllackfüllung | Siehe Walze |
Schlitten | siehe Finger (Musikwechselfinger) |
Schlüssel | Siehe die eigene Seite über Spielwerkschlüssel |
Schlüsselhalm | Siehe die eigene Seite über Spielwerkschlüssel |
Schnecke, „volant“, (frz.) im Deutschen umgangssprachlich und nicht ganz richtig als „Spindel“ bezeichnet | Der Windfang und die Windfangwelle, die im Mittelteil als Endlosgetriebe ausgeformt ist, also die endless, vis sans fin oder axe de volant, bilden die Schnecke oder das Schneckengetriebe. Beim Spielwerk treibt allerdings nicht die Schnecke das Getriebe an, sondern umgekehrt, das Getriebe setzt die Schnecke mit dem Windfang in Bewegung, damit durch den hohen Luftwiderstand des Windfanges die Ablaufgeschwindigkeit herabgesetzt wird. Eine sehr schöne Animation zeigt die Funktion in Wikipedia. Mit dem Schneckenhaus hat der Begriff Schnecke nichts zu tun, sondern damit, dass die Schnecke ein Zahnrad antreibt, das sich schneckenartig langsam bewegt. |
Schneckenbrücke | Windfangkloben |
Schneckenrad (Schneckenzahnrad) | Siehe Windfang |
Schneller Durchlauf | Siehe run |
Schneckenwelle | Siehe Windfang |
Schwalbenschanzkamm | Siehe comb of the chevron type, PICT, aussen die Basszungen und nach innen hin immer kürzer werdende Zungen. Zweck: Minimierung von störenden Resonanzen durch benachbarte Zungen |
scratch | bedeutet im Englischen sowohl kratzen, verkratzen, als auch ritzen, einritzen. Dies führt zu fatalen übersetzungsfehlern, denn im Deutschen sollte man nur das Wort „ritzen“ verwenden, für das im Englischen korrekt „scribe“ reserviert ist, ein schreiben mit einem spitzen Gegenstand. Zusammenfassung: Das Wort Ritzen, engl. scribe, verwendet man für die Anbringung von Vermerken auf Messinggegenständen, wie Grundplatten, Windfängen etc. Doch wer kratzt, also zerkratzt und damit beschädigt schon sein Spielwerk? |
screw washer / brass srew washer, (comb bearing | (Messing-)Beilagescheibe unter (Kamm-)schraube |
Seitenfläche der Grundplatte, edge of the bedplate | Eine genaue Inspektion ist vor allem bei frühen Olbrich-Werken wichtig, da sich hier manchmal Einritzungen der Arbeiter (Monogramme ihrer Namen oder Angaben zu den Musikstücken) finden lassen. Siehe auch Grundplatte. Es ist eine federhausnahe, walzennahe, windfangnahe und kammnahe Seitenfläche zu unterscheiden. Bei Rzebitschek-Spielwerken finden sich oft quadratische, knapp einen Millimeter große Vertiefungen, die wohl auf ein schraubstockartiges Werkzeug zurückzuführen ist, das eine exakte Positionierung erlaubt. Dies ist vermutlich eine Errungenschaft des Werkzeugerfinders Alois Willenbacher, mit dem Franz Rzebitschek anfänglich assoziiert war. Bei Wiener Spielwerken sind diese kleinen quadratischen Marken nie zu sehen! Bei Schweizer Spielwerken sind hier manchmal sogar auf gusseisernen Grundplatten Angaben zu finden, wie etwa Zahlen, welche von den Herstellern von Rohwerken (auch blanks, ébauches oder roulants genannt) stammen. PICT |
Sektionalkamm | Die Sektionen umfassen eine bis maximal sechs Zungen. Spielwerke aus Wien: Sektionalkammspielwerke wurden bis mindestens 1836 hergestellt, wie durch das Hobellied mehrfach belegt ist. Dies setzt allerdings voraus, dass diese Melodie zuerst in Ferdinand Raimunds „Verschwender“ von 1836 Eingang fand. Es ist vielleicht zwar nicht ganz ausgeschlossen, dass Raimund dieses rasch populär gewordene Musikstück schon vorher (mit anderem Text) sang, allerdings widerspricht diese Annahme allem, was bisher zu diesem Thema publiziert wurde. Daher ist eine Erstreckung der Verwendung der Sektionalkämme in Wien so gut wie gesichert. In Prag, also bei Willenbacher & Rzebitschek, war man zu diesem Zeitpunkt, also Mitte der 1830er Jahre, bereits bei der Werknummer 8000 angelangt, die mit 1835/1836 zu datieren ist. Eine durchgehende Nummerierung bei den Rzebitschek-Werken ist zwar nicht ausgeschlossen aber eher unwahrscheinlich. Vor den 8000er-Werken (ohne Kammrille) gab es bei Rzebitschek die Kammrillen-Spielwerke, die natürlich auch keine Sektionalkämme mehr aufwiesen. Ungemarkte Sektionalkamm-Spielwerke von Rzebitschek sind bisher nicht als solche erkannt worden. Das heißt natürlich nicht, dass es sie nicht gegeben hat. Wenn man in der Firma Willenbacher & Rzebitschek 1831 bei Werknummer 4199 angelangt war, müssen zahlreiche Spielwerke mit den Werknummern der 3000er Werke vorher entstanden sein. Zusammenfassung: In Prag wurden, WENN ÜBERHAUPT, Sektionalkammspielwerke nur bis Mitte bzw. Ende der 1820-er Jahre hergestellt, in Wien endet deren Ära um einige Jahre später! |
Senke= Absenkung, engl. trough, als Abhang, engl. slope, ausgeformt
|
Die Funktion der „zungenspitzennahen (oder walzennahen) Senke der inneren Wand des Windfangblockes“, ist unklar. Vorbild sind die Spielwerke des Genfer Spielwerkfabrikanten François Nicole, die ihrerseits auch ihre Schweizer Kollegen und den Prager Musikwerkehersteller Rzebitschek (& Willenbacher) beeinflusst haben. Es gibt zwei Ausformungen: Eine gerade schräg nach unten gerichteten Verkauf und einen |
(Zungenspitzennahe oder walzennahe) Senke der inneren Wand des Windfangblockes“, „sloped inner governor wall, which is near to the cylinder“, slope |
PICT (Willenbacher & Rzebitschek), (Engl. translation: Bill Wineburgh, der „slope“ als Kurzbezeichnung für „slope of the inner governor wall“ vorschlägt) |
Seriennummer | Werknummer |
sheet of cardboard | A sheet of cardboard prevents the pins to touch the bottom of the box. See also gutter. PICT |
side of bedplate | Grundplatte |
single section comb | Kamm aus einem Stück |
Seriennummer | Siehe Werknummer |
slope, sloped inner governor wall | Senke der inneren Wand des Windfangblocks |
small cut out of bed plate | Siehe Grundplatte |
small size music boxes | Siehe Kleinformatige Spielwerke |
Sperrklinkenfeder | pawl spring oder click spring, siehe Federhaus |
Sperrklinkenrad, (Sperrrad) | ratchet wheel on spring arbor, („ratchet wheel“, „to ratchet something“, engl., wörtlich übersetzt: „[etwas] hochkurbeln“) |
Sperrklinke des Start-Stopp-Mechanismus | Durch die Feder der Sperrklinke des Start-Stopp-Mechanismus wird diese an den Start-Stopp-Mechanismushebel gedrückt, sodass ein einwandfreies Funktionieren gewährleistet ist und kein „run“ entstehen kann. |
Sperrrad | Sperrklinkenrad |
Spielwerke | ausserhalb von Uhren |
Spielwerkschlüssel | Siehe die eigene Seite über Spielwerkschlüssel |
Spielwerkschraubstock | Siehe „Grundplattenfixator“ |
Splint | Sicherungselement in Form eines kleinen Metallstiftes, welcher der Lagesicherung verbundener Bauteile dient. Bei Spielwerken findet man Splinte (nicht Splints!) z. B. beim 1.) Aufzugsdorn, beim 2.) Ritzelrad, und bei der 3.) Sperrklinke des Startstoppmechanismus. |
spring arbor | Aufzugsdorn |
spring barrel | Federhaus |
spring barrel cover, spring barrel lid | Federhausdeckel |
spring end of cylinder | federhausnaher Walzendeckel |
spring house | Federhaus |
spring motor barrel, spring motor | Federhaus |
square cut out of bed plate | Siehe Grundplatte |
St. Croix-Stil der Nummerierung der Spielwerke | Ziffern der Nummerierung windfangnahen Walzenkloben PICT |
Stahldämpfer | wie bei den Schweizer Spielwerken üblich waren, gibt es bei österreichischen Spielwerken nicht. Siehe „Etouffoirs ...“ |
Stahlfeder | Feder |
Stahlfedern-Harmonie | Feder |
Start-Stopphebel | Start-Stopp-Mechanismus |
Start-Stopphebel-Dorn oder Windfangstopper | Start-Stopp-Mechanismus |
Start-Stopphebel | Der so genannte „lange Arm“ des Start-Stopp-Hebels greift mit einem Dorn in den Windfang ein, und der so genannte „kurze Arm“ mit einem Bolzen in eine Rinne („gulley“) des Großen Walzenzahnrades, sodass der Abspielvorgang angehalten wird. Der „pivot“ oder Drehpunkt befindet sich dort, wo die beiden Arme miteinander verbunden sind. |
Start-Stopp-Mechanismus (start/stop mechanism) | Wenn der Stoppbolzen des Start-Stopp-Hebels in eine Nut bzw. Ausbuchtung der Rinne („gulley“) auf der Aussenseite des Großen Walzenrades einrastet, wird der Start-Stopp-Hebel gedreht und damit greift an dessen anderem Ende ein dünner langer Dorn, der Windfangstopper, in den Windfang ein. Dies hat genau in dem Augenblick zu erfolgen, wenn die Nulllinie (besser Nullstreifen) erreicht ist, sodass das Spielwerk genau am Ende das Musikstückes zu spielen aufhört. „Start-Stopp-Hebel-Bolzen“: Siehe PICT. „Start-Stopp-Hebel-Dorn“ oder „Windfangstopper“: Zusätzlich befindet sich am Start-Stopp-Hebel ein Dorn, siehe links den nach oben zeigenden Pfeil, der nach Beendigung des Musikstückes in den Windflügel eingreift, und ebenfalls den Durchgang beendet. Wenn das Spielwerk sehr häufig gespielt wurde, hinterlässt dieser Dorn seine Spuren am Windfang, vor allem, wenn dieser aus einem sehr dünnen Messingblech besteht! Siehe PICT. Durch ein perfektes Zusammenspiel der beiden Teile des Dorn-Bolzen-Duo des Start-Stopp-Hebels wird also das Abspielen des Musikstückes beendet. In den Uhren wird das Spielwerk nicht durch ein sekundenlanges Ziehen oder Drücken des Start-Stopp-Hebels nach unten ausgelöst, sondern durch den kurzeitigen Impuls eines nach unten fallenden Blei-Gewichtes, welcher den Start-Stopp-Hebel nur für Bruchteile einer Sekunde nach unten drückt. Dieser kurze Impuls reicht aus, dass die Sperrklinke den Start-Stopp-Hebel arretiert und der Dorn dauerhaft den Windflügel freigibt, bis der Bolzen wieder in die Nut des großen Walzenrades eingreift. Beide Teile des Start-Stopp-Mechanismus korrespondieren miteinander und müssen präzise justiert sein.(H.-J. Eisel) Cesky |
St. Croix-Stil-Nummerierung | Die Ziffern der Nummerierung sind im Messing der windfangnahen Walzenkloben eingeschlagen, die sich die gusseiserne Grundplatte sich nicht nur Nummierung eignet. PICT |
Stelzenmontage (stilt mounting) | Wenn bei der Montage die vier bis sieben Millimeter dicken hölzernen Distanzhalterscheibchen nicht mehr ausreichen, sondern durch einen Hohlzylinder ersetzt werden müssen, spricht man von einer Stelzenmontage. Dies ist zumeist durch die Höhe des Spielwerkfaches bedingt: Wenn dieses etwas zu hoch geraten ist und man trotzdem das Loch für den Spielwerkschlüssel in der Vertikalen genau in die Mitte des Sockels setzen will, muss man zur Stelzenmontage greifen. Manchmal wurde ein älteres Spielwerk (aus einer schlankeren Empireuhr) in eine spätere größere Kommodenuhr eingebaut. Um sich die Anfertigung der hölzernen Stelzen zu ersparen, montierte man bisweilen den alten Boden der früheren Empireuhr mit hinein. Vorteil der Stelzenmontage für uns heute: Man kann mit einem kleinen Spiegel die Unterseite der Grundplatte besichtigen und etwaige Einritzungen oder Stempelungen suchen. Aber die Entnahme zumindest der alten Grundplatte kann man sich trotzdem nicht ersparen, denn man muss ja auch nach einem etwaigen Musikzettel suchen. Dieser hat dann zumeist durch die Schraubenmontage gelitten bzw. wurde durchbohrt, kann jedoch durch den fehlenden Luftzutritt sehr gut erhalten sein! Siehe auch Distanzhalterscheibchen. |
Sternrad, Steigrad, cam wheel | Das Sternrad weist fast immer mindestens vier verschiedene Plateauebenen auf. Bei Zwei-Musikstück-Werken sind es zwei jeweils gleich hohe Plateaus, 1-2-1-2, bei Vier-Musikstück-Werken deren vier, 1-2-3-4. Drei-Musikstück-Werken weisen sechs Ebenen auf, von denen jeweils zwei gleich hoch sind: 1-2-3-1-2-3. Nach jeder Umdrehung wird auf die nächste Stufe weitergeschaltet, sodass nie zweimal hintereinander das selbe Musikstück erklingen kann. Falls dies sehr wohl gewünscht wird, muss man, wenn vorhanden, den Schuber zum Ausschalten des Musikstückwechsels betätigen, und wenn nicht vorhanden, müsste man den Musikwechsel-Finger verbiegen oder ganz abnehmen oder, falls möglich, verschieben. Siehe unbedingt auch bei Musikstückwechsel. |
Stifte der Walze, Walzenstifte, pins of the cylinder | Die Walzenstifte ragen etwa drei Mal länger in den Walzenhohlkörper hinein als sie aussen überstehen. Die „Stiftwurzeln“ sind also etwa drei Mal so lang wie die sichtbaren „Stiftrümpfe“. Die „Stiftwurzeln“ müssen durch heissen Schellack, der durch ein Rollen des Zylinders während des Erhärtens gleichmässig verteilt wird, befestigt werden. Dadurch werden sie daran gehindert, in die Tiefe der Walze hinein zu rutschen und auch daran, dass sie sich beim Abspielvorgang schräg stellen, sodass sie von den Zungenspitzen nicht mehr erreicht werden. Der Schellack bzw. die Baumharze sind sozusagen das feste Erdreich, in dem die Wurzeln stecken. Zur Nachbestiftung bitte hier klicken. |
Stiftrumpf | „Der sichtbare Teil des Walzenstiftes. Die Stiftwurzel im Inneren der Walze ist etwa drei Mal so lang. Siehe Stiftwurzel und Stifte der Walze |
Stiftspur, Spur der Walzenstifte | Die imaginäre Linie der ein Stift bei einer Umdrehung auf der Walze entlang zieht auf der die Stifte gesetzt werden müssen, um eine bestimmte Zunge anzuzupfen. Bei einem Spielwerk mit zwei Musikstücken sind doppelt so viel Spuren von Stiften auf der Walze wie Zungen am Kamm sind, bei einem mit drei Musikstücken dementsprechend drei Mal so viele etc. PICT |
Stiftwurzel | Die Stiftwurzeln, der im Walzeninneren verborgene Teil des Stiftes, sind also etwa drei Mal so lang wie der sichtbare Teil des Walzenstiftes, der Stiftrumpf und Stifte der Walze |
Stimmfeilenspuren | Bitte hier klicken |
Stimmfeilenspuren | Siehe Stimmmarken |
Stimmmarken | Bitte hier klicken |
Stirnseite oder Aussenseite (des Kammträgers) | Die von aussen sichtbare Seite des Kammträgers, wo die Firmenmarke zu finden sein kann. |
stop-at-once | Siehe repairman´s stop |
stray notes | Oddities or observations that do not amount to an article but are nevertheless worth recording. A series by Luuk Goldhoorn in TMB (TMB 25, 2011, 3, 107) |
Strichmarkierungen auf der Unterseite des Kammträgers, „presumably a counting tag“ | PICT, etwa ein halbes bis ein Dutzend kleine Strichmarkierungen, als hätte jemand mitgezählt, wie oft er einen bestimmten Arbeitsvorgang wiederholt hätte. |
Stuttered („gestottertes“) Einschlagen einer Ziffer (oder eines Buchstaben) | Bitte hier klicken. |
„Sublime Harmonie“ bzw. „Sublime Harmonique Piccolo“, „Sublime Harmonique Quatuor“ „Sublime Harmonique Tremolo“ etc. | Um eine „Sublime Harmonie“ (auch „Concerto“) zu erzielen, müssen zwei identisch gestimmte Musikkämme vorhanden sein, wobei die Walze so gepinnt sein muss, dass dieselbe Note an beiden Kämmen fast gleichzeitig angezupft wird. Durch den geringen zeitlichen Abstand wird dieser eine Ton besonders akzentuiert. Siehe auch quatour (unecht). For years, music box makers searched unsuccessfully for a way to increase the volume of their music boxes without creating a harsh, tinny sound. In 1874/1875, Paillard invented a way to do just that with the Sublime Harmonie, an invention that called for the use of two or more combs of equal scale, each tuned alike or with a slight intentional dissonance in order to provide a louder volume without harshness. „Sublime Harmonie“ was invented by Charles Paillard, had two and sometimes three combs of equal length, equipped with rich base clef tones. The tuning of the base clef combs was such that there existed a slight dissonance between them, and similar notes striking together in a chord gave forth a greater volume and a richer tone. (Mosoriak p. 234-235) „Sublime Harmonie Fortissimo“ – had two identical combs of similar music, the combination of which gave out a most powerful tone. (Mosoriak p. 234-235) „Sublime Harmonie Piccolo“ ist combination of the two types as described above. (Mosoriak p. 234-235) „Sublime Harmonie Tremolo“ – many of the prongs of the Tremolo were tuned to the same pitch and thus produced a new effect. (Mosoriak p. 234-235) „Sublime Harmonie Octavo“ had one comb tuned one octave higher than the other. (Mosoriak p. 234-235) „Super Sublime Harmonie“ (please, click here) "Charles Paillard is credited with the invention of the Sublime Harmonie musical movement. These had two almost identically tuned combs, one with a slightly different pitch frequency. When pairs of teeth of the same pitch were played in unison, the slight frequency difference created a pleasant vibrato." (Bellamy: Tuneheets Makers Agents (2022), p. 18-1) |
Super Sublime Harmonie | Massive duplex, playing two similar cylinders on two combs at once. PICT |
sur plateau (frz.) | Siehe Scheibenspielwerk |
Swiss shield, Schweizer Schild | Auf kleinformatigen Spielwerken (pocket size music boxes) findet sich oft auf der Ausseneite des (zumeist braunen) Deckels eine andersfarbige Einlegearbiet in Form eines Schildes, jedoch ohne das Schweizer Schild in der Mitte, wie es bei den Helvetia-Darstellungen zu sehen ist |
T | |
tambour (frz.), tambur (arabisch) | Trommel, Trommler In der Architektur wird unter Tambour ein vertikales, oft mit Fenstern versehenes Architekturelement mit einem meist runden, seltener auch polygonalen oder ovalen Querschnitt bezeichnet, das als verbindendes Zwischenglied oberhalb eines meist quadratischen Baukörpers und dessen aus einer Kuppel bestehenden Dach fungiert. (Wikipedia) |
Tamburin (frz.) | Wörtlich übersetzt Trommelchen. Tamburine bestehen aus einer einseitig unter Verwendung von Nägeln mit Tierhaut (Kalb-, Ziegenfell) oder mit Kunststoff bespannten niedrigen zylindrischen Zarge (Reif) aus Metall oder häufiger Holz. Bei Spielwerken kann frau/man auch ein dünnes Blech statt der Tierhaut vorfinden. |
tampon (frz.) | Siehe Walzendeckel |
Tantalus liquor box | Buchattrappen mit einem Dekanter und mehreren Gläsern sowie einem Spielwerk als Dekorationsobjekt. Weit verbreitet: Französische Firma SZL (Made in France). |
Tellerspielwerk | Scheibenspielwerk |
Timbre / jeu de timbres | 1.) Klangfarbe eines Tones. Bei den Spielwerken aus Böhmen und aus Wien sind es oft die aus Prag, vornehmlich von der Firma Rzebitschek stammenden Musikwerke, die das schönste und unnachahmlich, „lieblichste“ Timbre aufweisen. 2.) Glocken. Ein jeu de timbres bezeichnet die Gesamtzahl der Glocken einer Spieldose bzw. das ganze set bzw. die accoutrements (Ausrüstung) an Glocken. |
tine | Zinke |
tip to tip distance | Abstand zwischen zwei benachbarten Zungenspitzen |
transfer decoration, decal | Replacement of an inlay decoration on the lid by a (much cheaper) sticker, in German an Abziehbild, which can easily by rubbed off. Usual since ca 1900. Click here for a PICT and the answer of the question who is able to restore them. |
Tremolo | Rasche Wiederholung eines Tones. Es müssen für eine Tremolo-Ton mehrere gleichgestimmte Zungen zur Verfügung stehen, da ein rasches Wiederanzupfen der selben Zunge zu störenden Geräuschen führt. |
Tremolo Harmonique | „Tremolo Harmonique“ have one comb similar to the „Sublime Harmonie“, and another comb similar to the „Tremolo“. (Mosoriak p. 234-235) |
Trennwand, divider | Zumeist gibt es eine linke und eine rechte Trennwand in der Kassette einer Schweizer Spieldose |
tune card | Musikzettel |
tune change hook | Musikwechsler, Musikwechselschieber |
tune gap | Nicht bestifteteter Teil der Walze zwischen den beiden Musikstücken. Siehe auch Nulllinie |
tune indicator, Musikstückanzeiger | Anzeigevorrichtung der Nummer des Musikprogrammes. Pointing on the number of the air just playing |
tune selector, changement d`air à volonté | Auswahlvorrichtung eines Musikstückes. Choosing the number of the air to be played |
tune sheet | Musikzettel |
tune skipper | turning a thumb screw until the hand points to the tune desired (movements of Mermod Frères) |
„Tunguska-Walze“ | Walze mit vielen schiefen, verbogenen oder ganz umgelegten bzw. fehlenden Stiften |
turntable musical movement | Scheibenspielwerk |
two-per-turn | Zwei Musikstücke pro Umdrehung, eine Einrichtung, ohne die 12-Musikstücke-Werke nicht möglich sind. |
U | |
unterer Windfangkloben | zugleich Basis des Windfanggetriebes |
„Uhrenspielwerke nicht in Uhren“ oder kleine Spielwerke, die nicht in Uhren ihr Zuhause gefunden haben | Ausser in Uhren und Nähkistchen wurden Spielwerke auch noch in folgenden mehr als Arten von Gegenständen gefunden wie Weitere Gegenstände, in die selten ein Spielwerk eingebaut wurde, waren •Sehr selten wurden Spielwerke auch in Schreibgarnituren eingebaut: PICT, PICT. •Hübsche, aufwändig gemachte Originalkassetten oder -schatullen in größerer Stückzahl sind nur aus den letzten etwa zehn bis zwanzig Jahren der Firma Rzebitschek bekannt, aber auch manches Wiener Spielwerk fand etwa in den letzten eineinhalb Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts seinen Weg in eine Prunkkassette. Aufwändig gestaltete Originalkassetten aus der Frühzeit (vor 1840) haben sich nur sehr wenige erhalten und sind daher entsprechend rar. •Für diejenigen, denen während des Aufziehens des Spielwerkes fad wurde, gab es sogar Spielwerkschlüssel mit einem eigenen kleinen integrierten Spielwerk! •Mehr als zwei Dutzend Abbildungen sind in Preis-Courantes der Firma J. H. Heller zu finden, die in diesem Zusammenhang Beachtung verdienen! Klicken Sie bitte hier zum Kapitel Unusually shaped boxes or rare special features of boxes mit weiteren Angaben. |
Unterlegscheibe | Beilagscheibe |
Unterseite des Kammträgers | Die Kontaktfläche mit dem Grundplatte. Siehe auch Innenseite des Kammträgers. Diese Unterseite ist meistens mit einer Längsrille versehen. Wenn die beiden Enden erhöht sind und damit auch auf der bed plate aufruhen, also aus der Rille eine Mulde oder Wanne wird, ist es ein Mulden- oder Wannenkammunterseite, und wenn nur eine Seite geschlossen ist, handelt es sich um einer krokodilmaulartigen Kammträgerunterseite. |
upset dents = raised pins | See raised pins |
USA Patent, Sep 25, 1894 | This patent was for the fork claw with the bar spindle attached to the spring barrel housing |
V | |
Verrosteter Kamm | Siehe Bimetallkorrosion und siehe eventuell Flugrost |
Verschließbare Aufzugslöcher | engl. rod control for opering und closing the winding squares, siehe Aufzugslöcher |
Verschub der Walze | Siehe Walzenverschub |
Verschubbolzen | Siehe Musikwechselmechanismus und Walzenverschub |
vertical folding crank-drive | Patent von Karrer, 1881 (PICT) |
Vis sans fin, axe de volant, endless screw | Schnecke |
voix celeste, vox celeste box | Cylinder music box with reed organ section (Rohrblatt-Pfeifen) tuned to produce a celeste or chorus effect (https://mbsi.org/glossary_terms) |
volant compènse | the movement is fitted with an compensated speed governor, see compensated governor |
Volltrieb | Das Ritzelrad ist als normales Zahnrad und nicht als Hohltrieb ausgestaltet |
W | |
Walze | engl. „cylinder“, Träger der Walzenstifte, „pins“. Die Walzen weisen eine (nicht immer
ganz gerade verlaufende) Die in der Schweiz so verbreiteten zirkulären (Taster-)Linien kommen bei Wiener Spielwerken kaum vor, nur der junge Anton Olbrich senior experimentierte anfänglich ansatzweise damit. Die Schelllackfüllung ist entweder nur randständig oder komplett. Bei randständiger Schelllackfüllung finden sich Korken, Notenblattreste, etc.PICTDurch die Walze wird die „Walzenwelle“ geführt, ein langer Zylinder, der in die Kraftübertragung mit eingebunden ist und damit einer gewissen Torsion ausgesetzt ist. Der Begriff „Achse“ sollte vermieden werden, denn diese wäre ja starr und dreht sich nicht mit, und es findet auch keine Kraftübertragung statt, womit es auch zu keiner Torsion kommen kann.
Innenansicht einer Walze (mit oder ohne Endoskop fotografiert): PICT |
Walze, Auffüllung mit Zement | Mit neun Bildern zeigt Niko Wiegman die Auffüllung einer Walze mit Zement |
Walzenboden, Cylinder end plate | Die nahe dem Großen Walzen(zahn)rad gelegene Verschlussplatte der Walze. H.-J. Eisel hat auf dem Walzenboden von Rzebitschek-Spielwerken schon Einritzungen der Musiknummern gefunden. |
Walzendeckel | „Cylinder cover plate“, „cylinder end cap“, „tampon“ (frz.). Die federhausnahe Verschlussplatte der Walze, bei späten Olbrich-Werken oft mit Einritzungen der Musiknummern oder auch der Werknummern.
Manchmal findet man bei Spielwerken von Rzebitschek zwei mit Harz gefüllte Löcher am federhausseitigen Walzendeckel, die wie Schraubenköpfe ausschauen können: PICT |
Walzenfeder | „spring to hold cylinder against change snail“ PICT |
Walzenglatze, bald cylinder, balding zylinder | Areale auf der Walze, bei denen die Stifte abgebrochen sind. Auch umgebogene Stifte sind sehr bedenklich, weil sie beim Versuch, sie mit einer Injektionskanüle wieder aufzurichten, entweder sofort abbrechen oder nach dem Abspielen des Spielwerkes. |
Walzeninnenleben, Walzeninneres | Bitte hier klicken |
Walzenkloben | „Cylinder bridge“, rechter (federhausnaher, „trunnion for cylinder arbor“), und linker (windfangnaher) Walzenkloben, der Befestigung der Walze an der Grundplatte dienend. |
Walzenfüllung | Die Walzen der Prager Werke sind oft voll (Schellack, Kork, Reste von Noten- oder Zeitungspapier), bei den Wiener Werken oft leer. Wenn man mit dem Fingernagel zart auf die Walze klopft, gibt es einen dumpfen (bei gefüllten) oder hohlen Ton (bei leeren Walzen). |
Walzenmitnehmbolzen | Durch den nötigen Walzenverschub kann die Verbindung mit dem Großen Walzenrad nicht starr sein, sondern sie wird durch den Walzenmitnehmbolzen bewirkt, der im Inneren der Walze hin und her gleiten. |
Walzenstifte | Bitte hier klicken |
Walzenstiftsetzmaschine, cylinder pins setting device | PICT |
Walzenverschub, Zahlenangaben | Die Verschubstrecke kann unterschiedlich dimensioniert sein.
Mit der Verschubstrecke müssen die Abstände zwischen den Zungenspitzen, die Breite der Zungenspitzen, und die Dimension der Stifte (pins) im Einklang stehen.
Wenn die Verschubstrecke 0,5 mm beträgt, schauen die Zahlenangaben bei einem Drei-Musikstück-Werk aus wie folgt: Der Abstand zwischen den Zungenspitzen kann 1,5 mm betragen. Und ganz wichtig ist auch die Stärke des Pindurchmesser, die etwa 0,25 mm ausmachen muss. Und die Zungenspitze hat etwa 0,4 mm breit zu sein. Der Niveauunterschied lässt sich errechnen: Der Abstand zwischen zwei Zungen geteilt durch zwei bei Zwei-Musikstück-Werken, und geteilt durch drei bei Drei-Musikstück-Werken. Die Stifte haben bei dieser Dimension einen Durchmesser von etwa 0,25 mm. Mit einem Abstand von 0,175 mm zwischen den Stiften ist gewährleistet, dass die Zungen nicht fälschlich berührt bzw. sogar angerissen werden.Sobald ein Zungenstift horizontal verbogen ist und die Abweichung mehr als 0,175 mm beträgt, hört man einen falschen Ton oder zumindest ein störendes Geräusch, da z. B. ein Pin der dritten Spur die Zunge beim Spielen des Musikstückes der ersten Spur fälschlicherweise berührt oder gar anreisst, wenn er nach rechts verbogen ist. Deshalb kommt dem Adjustieren der Pins bei der Restaurierung eine große Bedeutung zu, um ein sauberes Spiel zu erzielen. Je größer der Pindurchmesser, desto breiter sind die Zungenspitzen und je kleiner der Walzenverschub um so kleiner wird der Sicherheitsabstand der Pins der nicht gespielten Spuren zu den Zungenspitzen und um so größer die Gefahr von falschen Tönen, wenn die Pins nicht exakt senkrecht sitzen.Wenn die Verschubstrecke nicht 0,5 mm, sondern 0,6 mm beträgt, was bei Rzebitschek-Werken häufig vorkommt, müssen alle anderen Dimensionen dem entsprechend angepasst sein. (Hans-Jürgen Eisel) |
Walzenverschubfeder | siehe Rückstellfeder |
Walzenwelle | „cylinder arbor“, fälschlich „Zylinderachse“ (bei der sich der Zylinder auf der Achse drehen würde). Walzenwelle, Walze und das Große Zylinder(zahn)rad sind miteinander verbunden und können sich nur gemeinsam drehen. |
Wange (des Kammträgers) | Federhaus- oder windfangnahe Schmalseite des Kammträgers |
Wechselwalze, interchangeable cylinder | Bei den Wechselwalzen konnte der Wechsel der Walzen vom Spielwerkbesitzer selbst vorgenommen werden. Dies wurde durch eine spezielle (patentierte) mechanische Vorrichtung ermöglicht. See also the time table Das Gegenteil sind die von Laien nur schwer oder gar nicht zu bedienenden Austauschwalzen. See also the time table |
Welle / Achse, Unterschied | Wellen und Achsen werden überall dort eingesetzt, wo Bauteile Rotationsbewegungen ausführen müssen. Wellen sind rotierende Bauteile, die ein Drehmoment übertragen. Achsen werden zur Lagerung rotierender Teile eingesetzt und übertragen kein Drehmoment. Dabei werden sie auf Biegung beansprucht. Die Achse treibt nichts an, deshalb überträgt sie auch kein Drehmoment. „Achsen tragen Lasten, Wellen übertragen Kräfte“. |
Werknummer, (Produktionsnummer, Seriennummer, „Zahl“ | Die größere der beiden Zahlen. Die kleinere ist die „Melodiennummer“. Eine lückenlose Vergabe der Werknummern ist bei keinem Hersteller nachgewiesen und auch nicht sehr wahrscheinlich. |
Wheel Goveror | Please, click here |
wide and joined quare cut out under bass comb leads | Siehe Große Ausnehmung der Grundplatte |
wide cut out of the bedplate | Siehe Große Ausnehmung der Grundplatte „wide and joined quare cut out under bass comb leads“ |
Windfang, Windbremse, air brake (falsch „Fliehkraftregler“ | Gesamtheit von Windfangwelle bzw. Schneckenwelle (mit der Endlosschraube) und dem unteren und oberen Kloben. |
Windflügel, „ailette“, „fan“, „air vane“, „vane“, „l’hélice régulateur“, „governor blades“; WINDFANGGETRIEBE | Der Windflügel ist ein gerades oder S-förmig gebogenes, rechteckiges Stück Messingblech (mit oder ohne verstellbare „Flügel“ oder „Flügelchen“ zur Regulierung der Länge des Windfanges). Der Windfang ist auf einer Welle, der Windfangwelle oder Schneckenwelle, montiert, die einen schraubenförmigen Mittelteil aufweist, die als „Windfangschnecke“, umgangssprachlich nicht ganz richtig oft als „Windfangspindel“ oder kurz als „Spindel“ bezeichnet wird. Die Besonderheit beim Windfanggetriebe ist, dass die Kraftübertragung „umgekehrt“ verläuft. Nicht die Windfangschnecke treibt das Spielwerk an, sondern die Feder im Federhaus, und die Windfangschnecke hat nur die Funktion, die Laufgeschwindigkeit zu reduzieren. Das Schneckenrad greift in die Schneckenwelle ein und setzt damit die Schneckenwelle mit dem Windflügel in Rotation. Deshalb benötigt die Sonderform „Windfanggetriebe“ ein Widerlager für den oberen Zapfen der Schneckenwelle, damit sich diese frei und möglichst reibungsarm drehen kann. Der Windfang ist somit ein Teil einer Sonderform des Schneckengetriebes. Da über die Schneckenachse keine Kraftübertragung auf das Gewinde erfolgt, sondern diese dort endet, scheint der Terminus technicus Achse nicht ganz falsch zu sein. Da aber der Windflügel einen Luftwiderstand erzeugt, ist die „Achse“ funktionell auf jeden Fall eine „Welle“, da die Kraftübertragung der Welle über den Windflügel an die Luft (mit ihrem Luftwiderstand) erfolgt. Bei Spielwerken von Slawik & Preissler sind die Windflügel extrem breit gestaltet. PICT, siehe auch Windflügeltypen. Die Masse des Windflügels beeinflusst den Luftwiderstand nicht. Eine größere Masse wirkt wie ein Schwungrad und reduziert daher etwaige Schwankungen des Spieltempos. Der größere Reibungswiderstand der Zapfen dürfte kaum eine Rolle spielen. (https://de.wikipedia.org/wiki/Schwungrad) Man muss schon eine sehr große Vergrösserung der Masse vornehmen, um einen gwissen Effekt zu erzielen. Bastler haben ein 5 g schweres Stück Blei auf dem Windfang befestigt und damit den gewünschten Effekt, eine gewisse Verlangsamung der Abspielgeschwindigkeit, erzielt. Dass durch die exzentrische Belastung die Zapfen der „endless“ übergebührlich belastet werden und dass es wohl demnächst zu einem „run“ kommen wird, haben so wohl nicht bedacht. Am besten, man vergisst das folgende Foto rasch wieder, da es nur ein warnendes Beispiel sein kann, wie es nicht geht:
Der holländische Restaurator Niko Wiegman hat einschlägige Erfahrungen bei den besonders exakt und liebevoll gebauten Spielwerken der Firma Nicole Frères, speziell der Ausführung „Grand Format“. Bei größeren Schweizer Spielwerken wurden gelegentlich vom Hersteller fachgerecht Beschwerungen angebracht, während die böhmischen und Wiener Spielwerke ab und zu handwerklich solide gemachte Verstärkungen aus Messing aufweisen, die durchaus auch von der Erzeugerfirma stammen könnten. Herrn Niko Wiegman verdanken wir ein Foto eines Lecoultre-Werkes mit zwei (zylinderförmigen) Beschwerungen der (verstellbaren) Windflügel: Weiters macht Niko Wiegman darauf aufmerksam, dass es beim gleichzeitigen Anreißen sehr vieler Zungen durch die Walzenstifte unvermeidlicherweise zu einer kurzzeitigen, mehr oder weniger deutlichen Verlangsamung der Abspielgeschwindigkeit kommt oder kommen kann. Mit dem Pirouetteneffekt der Eiskunstläufer hat die Abspielgeschwindigkeit des Spielwerkes jedenfalls gar nichts zu tun, wie sich in der Wikipedia nachlesen lässt |
Windfang-Beschwerungsversuche | Windfang-Verstärkungs- und -beschwerungsversuche. |
Windfanggalgen | Siehe Windfangkloben. |
Windfanggetriebe (Windfangblock, Räderwerkblock oder Getriebeblock, „gear train block“) PICT |
•Die Schnecke, (fälschlich „Spindel“), und das •Schneckenrad (Schneckenzahnrad) mit den •zwei (bei frühen Spielwerken wie z. B. von Götz drei) vorgeschalteten Zahnrädern („first wheel“, „second wheel“, frz.: „roue première“, „roue deuxième“) bilden das Windfanggetriebe, zu dem auch die Windfangwelle und die Windfangkloben gehören. Zu einem Foto des Großen Zahnrades des Windfanggetriebes samt Erklärung bitte hier klicken. Beim Rahmen des Räderwerkblockes unterscheidet man einen inneren und äusseren Längsteil und einen walzennahen und einen windfangnahen Querteil. Die historisch erste Verwendung des Wortes „Räderwerk“ fand Hans-Jürgen Eisel in der „Genauen Beschreibung der Verbesserung an dem Räderwerke musikalischer Spielmaschinen zum Behufe des Gesuches zur Erwerbung eines ausschließlichen Privilegiums“ vom 16. Juni 1841. |
Windfangkloben (Windfanghalterung, Schneckenkloben | Der Windfang samt der teilweise als Schraube aufgeformten Windfangwelle, die oft nicht ganz richtig als Windfangspindel oder kurz als Spindel bezeichnet wird, wird durch den oberen Windfangkloben auf die Grundplatte montiert.
Der senkrechte Teil des „oberen Windfangklobens“ ist einem Galgen nicht unähnlich, und daher unterscheidet man bei diesem den senkrechten Teil („Galgenpfosten“) und den oberen (querliegenden) Teil („Galgenquerbalken“, „cock“, „bracket“). Seine Form ist Der „untere Windfangkloben“ ist von aussen nicht zu sehen und im Räderwerkblock (=Windfanggetriebe bzw. -block, siehe oben) verborgen. ACHTUNG: Etwaige Schäden an diesem Teil des Spielwerkes kann man nur dann feststellen, wenn man es zur Gänze zerlegt! Auf der Oberseite des Windfangblockes sind bei Rzebitschek-Spielwerken manchmal Markierungen (Punkt, kursives „S“ oder eine palmettenartige Markierung) zu sehen. Diese Markierungen sind entweder Erkennungszeichen von Zulieferfirmen oder bei Eigenproduuktion Typenbezeichnungen. Am mittleren, vertikalen Teil der Spielwerke wurden bisher keine Auffälligkeiten gefunden. Der obere Teil des Windfangklobens ist entweder nur schwach oder gar nicht nach vorne zu konvergierend (bei Olbrich-Werken) oder stärker bzw. deutlich nach vorne zu konvergierend (bei Rzebitschek-Werken). |
Windfanglose Spielwerke | In der Frühzeit der Spielwerke gab es auch kleinformatige Ausführungen, bei denen der Einbau eines Windfanges nicht nötig war. Glaubt man Keess, wurden solche Werke auch in Wien hergestellt. PICT |
Windfangschlitten ANIM PICT | Eine Möglichkeit zur Feinadjustierung der Windfangwelle oder Schneckenwelle gibt es bei österreichischen Spielwerken nicht. Es gibt daher auch keine deutsche Bezeichnung für diese Vorrichtung, im Englischen wird sie auch nur umständlich und wortreich umschrieben, doch im Französischen heißt sie „Lardon“. Im Deutschen bietet sich „Windfangschlitten“ an. Sprachlich korrekt ist der Ausdruck „Windfangschlitten“ jedoch nicht, denn mit Windfang ist eigentlich das rechteckige Messingblatt gemeint, das auf der „Windfangwelle“ montiert ist. |
Windfangstopper, Windfangstoppstift | Siehe Start-Stopp-Mechanismus |
Windfang-Verstärkungs- und Beschwerungsversuche | Zusatzgewichte bzw. Beschwerungen sind dilettantische und völlig ungeeignete Versuche, einen zu schnellen Ablauf zu verlangsamen. Die Gewichtserhöhung beansprucht die Zapfen und Lager enorm und führt zu schnellem Verschleiß, der einen Zapfenbruch bewirken kann, und damit zu dem gefürchteten Run. Die Geschwindigkeitsreduzierung wird korrekt nur durch Vergrößern der Windflügel ereicht, um den Luftwiderstand zu erhöhen. Umgekehrter Weise bringt die Verkleinerung eine Geschwindigkeitserhöhung. Die Windflügel sollten möglichst aus dünnem Messingblech sein, um das Eigengewicht gering zu halten. Die zusätzlich angebrachten Gewichte verursachen zwar einen langsameren Lauf, dies jedoch leider durch Erhöhung des Reibungswiderstandes in den Lagern und Getriebe - und genau das ist Gift für die Mechanik! (Hans-Jürgen Eisel). PICT, PICT Nur der geteilte Windfang oder eine Verkleinerung bzw. Vergrößerung des Windfanges sind geeignet, die Geschwindigkeit zu regulieren (Hans-Jürgen Eisel). Wenn nach einem irreparablen Federbruch eine zu starke Aufzugsfeder eingesetzt wird, also nicht fachmännisch repariert wird, sind Basteleien am Windfang jedenfalls dilettantische und gefährliche Versuche, einen Pfusch durch einen zweiten Pfusch, der eine Verschlimmbesserung darstellt, zu beheben (Hans-Jürgen Eisel). |
Windfangwelle | Zur teilweise schraubenförmig ausgeformten Windfangwelle, die oft nicht ganz richtig als „Spindel“ bzw. „Windfangspindel“ bezeichnet wird, siehe beim Windfang |
winding shaftv | Aufzugsschaft, auf den die Aufzugsfeder gespannt wird. |
Winkelgetriebe | right-angled drive, angular gear. Die Kraftübertragung erfolgt auf 90 Grad versetzte Wellen. „Das Rad im Federhaus ist ein geradeverzahntes Tellerrad und überträgt die Kraft auf ein ebenfalls geradeverzahntes Ritzel, welches die Walzenwelle antreibt.“ (Hans-Jürgen Eisel)
Variante mit beidseitigem Zahnkranz: Hans-Jürgen Eisel meint dazu: „Das Tellerrad im Federhaus ist auf beiden Seiten verzahnt, die obere Verzahnung treibt das Ritzel der Walzenwelle an und in die untere Verzahnung greift eine starke Blattfeder ein, welche den Sperrklinkenmechanismus ersetzt, also das Zurückschnappen beim Aufziehen verhindert. Diese Konstruktion ist sehr billig und nur bei Massenware anzutreffen. Schon das Geräusch beim Aufziehen ist für mich bei dieser Billigkonstruktion unangenehm.“ |
Z | |
Zahl, Zahlen | Die beiden Zahlen auf Spielwerke bedeuten:
•Produktions-, Werk- oder Seriennummer, die im Durchschnitt etwa zehn Mal so groß wie die •Musikzahl oder einfach nur Zahl ist, die das Musikprogramm bezeichnet. Mit Zahl ist immer nur die Musikzahl gemeint und niemals die Seriennummer. Der Begriff der „Melodie“ sollte in diesem Zusammenhang vermieden werden, weil eigentlich ein oder mehrere Motive aus einer oder mehreren verschiedenen Musikstücke eines oder mehrerer Komponisten gemeint sind. |
Zähne | Besser: Zungen, Siehe Kammgriff |
Zahnkranz (am Federhaus) | „great wheel in spring barrel“ |
Zahnkranzrille | „Zahnkranzrille der Ausnehmung des Grundplatte für das Federhaus“, siehe die Abbildung |
Zapfen | Das verdünnte Ende einer Welle (von Rädern oder Trieben) nennt man Zapfen, und dieser ruht in der Höhlung des Lagers, des Klobens. Im Lauf der Jahre können Zapfen durch Abnutzung dünner werden, bis sie schließlich brechen. Im Fall der Windfangwelle ist das eine Katastrophe, da es zu einem ungebremsten schnellen Durchlauf, dem gefürchteten „Run“, kommt. |
„Zauberer- und Tempel-Automaten“ mit Spielwerk | Drei Typen sind bekannt:
1) Zaubererautomaten (fünf bekannte Exemplare): ein Magier schwingt den Zauberstab und lässt einen singenden Vogel erscheinen. PICT 2) Tempelautomaten (drei bekannte Exemplare): Ein Zauberer bringt Säulen des Tempels zum Drehen und das Spielwerk ertönt. 3) Zwei Figuren (zwei bekannte Exemplare dieser technisch aufwändigsten und am ausgeklügeltsten Bauart): Die beiden Figuren, die als zwei Musiker oder als Tänzer und ein Priester oder Zauberer aufzufassen sind, bringen die Säulen zum Drehen, ein Stern bewegt sich und eine Tür öffnet sich, ein Heiligtum erscheint und ein Altar brennt, während das Spielwerk zu hören ist. Preislich bewegten sich die genannten Automaten im Jahr 2020 von 100.000 bis weit mehr als 500.000 €. PICT. |
Zementfüllung der Walze | Wie eine Walze teilweise mit Zement befüllt wird, ist auf neun Fotos von Niko Wiegman dokumentiert. |
Zickzackkamm | Anordnung von (zwei oder) drei Kämmen bzw. drei Abschnitten von Sektionen, PICT, vermutlich um Resonanzphänomene zu reduzieren. |
zigzag comb | Zickzackkamm |
Zinken (engl. tines) | Veralteter Ausdruck für Zungen. Siehe auch Kammgriff |
Zither | Der zu- und abschaltbare Zither-Effekt wird dadurch erzielt, dass es eine entsprechende Mechanik ermöglicht, eine Papierrolle ganz leicht auf einen Teil oder fast den ganzen Tonkamm zu drücken. |
Zoll | Daumenbreit, engl. inch, abgekürzt „in“, 1 in = 2,54 cm = der zwölfte Teil eines Fußes.
Das Französische Längenmaß pouce wird heute gleich gesetzt, 1 pouce = 1 inch. In der Schweiz des 19. Jahrhunderts galt jedoch der Umrechnungsmodus 15 pouces = 16 inch, der pouce war also eine Spur länger als das Inch. |
Zunderschwamm | Der Zunderschwamm ist eine Pilzart aus der Familie der Stielporlingsverwandten. Er befällt geschwächte Laubbäume, vor allem Buchen und Birken, und bildet an den Stämmen dicke, invers konsolenförmige Fruchtkörper. Die mehrjährigen Gebilde können im Durchmesser bis zu 30 cm erreichen. Möglicherweise wurden statt den Korken, die in die Walzen Wiener Spielwerke zu deren Stabilisierung eingeführt wurden, gelegentlich auch Stückchen von Baumschwamm oder Zunderschwamm verwendet. |
Zungen | Siehe Kamm. Bei den Wiener Werken und bei denen von Slawik und Preissler ist oft ein größerer Abstand zwischen der letzten und vorletzten Basszunge. Zwei Zungenspitzen auf der längsten Basszunge findet man häufig bei Rzebitschek-Werken. |
Zungenbasisrille | Siehe Kammrille |
Zungenmarkierungen am Kammträger | Siehe Stimmmarken |
Zungenspitze | Engl. „tip“, deren Fehlen
sich genau verhängnisvoll auswirkt wie das Fehlen der gesamten Zunge: Der
entsprechende Stift der Walze greift ins Leere, die Zunge bleibt stumm, und mit Pech fehlt ein wichtiger Ton einer Melodie. PICT H.-J. Eisel rät unbedingt für den Einsatz einer Lupe, um alle Details zu sehen. Bei oft gespielten Spielwerken sieht man, dass die Zungenspitzen Kerben aufweisen. Diese sind natürlich nicht bei allem Zungenspitzen gleich tief, da diese ja verschieden oft angespielt werden. |
Zungenspitzennahe Senke der inneren Wand des Windfangblockes“ | Siehe „Senke ...“ |
Zwei-Musikstücke-pro-Umdrehung-Werk | Das Aufkommen von Spielwerken, die pro Umdrehung zwei Musikstücke abspielen können, ist eng mit der Entwicklung der dicken Walzen, „fat cylinder“, verknüpft. In der Schweiz findet sich zum Beispiel schon ein Werk wie eines von F. Lecoultre Nr. 20254 von 1857 (!), das 12 Musikstücke anbietet. Von der Schweiz aus kam diese Neuentwicklung auch nach Böhmen und Wien. |
Zweireihige Anordnung von alternierend kurzen und langen Zungen | Zweck: Vermeidung von Resonanzphänomenen, die bei benachbarten Zungen entstehen können. PICT |
Zwischenscheibe | Beilagscheibe bei der Kammschraube |
Zylinder | Walze |
„Zylinderachse“ | „cylinder arbor“, fälschlich „Zylinderachse“, (fälschlich, da sich bei einer Achse der Zylinder durchdrehen müsste), richtig: Walzenwelle (siehe dort). Die wörtliche übersetzung von „cylinder arbor“, Zylinderdorn, die im Deutschen nicht üblich ist, wäre durchaus richtig, weil sich ja der Dorn mit dem Zylinder, also mit der Walze, mitdreht. |
Zylinderboden | Siehe Walzenboden |
Zylinderdeckel | Siehe Walzenboden |
Zylinderfeder | Unüblicher Ausdruck für Walzenfeder |
Zylinderhülsen | In den Jahren 1891 und 1893 reichte Alfred Junod Patente für eine spezielle Konstruktion der Walzen ein, die den Wechsel der Walzen erleichtern sollte. Diese Erfindung kam bei den so genannten Alexandra-Musikdosen zur Anwendung, die es in sieben verschiedenen Größen gab. Mehr ... |