Gustav Řebiček 51373-4416

 






Bei der Abnahme des Deckels des Federhauses entdeckte der Spielwerkrestaurator Hans-Jürgen Eisel ...


... überraschenderweise eine Signatur der Firma von A[lois] Maly, die mitgegossen wurde. Von Rzebitschek gibt es keinerlei Spielwerk-Bestandteile, in die der Firmenname seinen Weg in die Gussform gefunden hätte!


ebenso auf der Innenseite des äusseren Federhausklobens!

Mit anderen Worten: Der gesamte Federhausblock, also Federhaus samt seinen beiden Kloben, stammt nicht von Rzebitschek, sondern von Maly!

Auch dieser Firmennahme wurde mitgegossen und nicht nachträglich gestempelt. Es ist nicht klar, warum die kleinere Firme ihre Teile firmenmäßig kennzeichnete und die größere Firma von Rzebitschek nicht. Möglicherweise bestand zwischen der Metallgussfirma und A. Maly ein persönliche Freundschaft oder ein Verwandtschaftsverhältnis.

Das erklärt jedoch noch immer nicht, warum Rzebitschek fremdgemarkte Bestandteile verwendete oder verarbeiten musste und nicht eigene bestellte.

Siehe auch das Kapitel über die Frage, ob es zulässig ist, von gemarkten oder monogrammiertem Bestandteile auf den Hersteller es Spielwerkes schließen zu dürfen.


Und auf der Unterseite der Grundplatte ...


  

... findet sich nur scheinbar am Foto ein weiterer Schriftzug Malys sowie zwei aufällige Strukturen, die sich als weitere Kennzeichnungen entpuppen könnten. Doch die Struktur, die oben als „Schriftzug Malys“, erahnbar wäre, ist am Original nicht zu sehen!


unter dem windfangnahen Walzenkloben ist ein Stück dickeres Papier zur Justierung der Walzenposition auf die Grundplatte aufgelegt.


Die Musikzahl auf dem Bassgewicht der letzten Basszunge ist nichts aussergewöhnliches ...


ebenso wenig wie das Fehlen der Musikzahl auf dem federhausnahen Walzendeckel, auf dem sich vor allem die Wiener, kaum jedoch die Prager Spielwerkmacher verewigt haben


Die Hoffnung auf eine Signatur des Kammes, wie sie bei Josef Olbrich (wenn auch nur sehr selten) vorkommt, erfüllte sich leider nicht.


Die schön gearbeite Senke der inneren Wand des Windfanggetriebes ist auf diesem Foto sehr schön zu erkennen, ebenso wie die Positionsstifte des Windfangblockes und ...


ein Vierer auf dem Windfang, (auf dem vorvorigen Foto unter dem Querbalken des Windfanggalgens). Die Ziffer wurde auf dieser Ausschnittvergrößerung allerdings nachgezogen, um sie besser lesen zu können.

Die Einkratzung sammt offenbar von der selben Hand, die auch die Vierer von „4416“ in das Bassblei gekratzt hat!


Fotos: ©Hans-Jürgen Eisel