[Willenbacher & Rzebitschek] Nr. 1867

Bezeichnung „P 1867“ auf der Grundplatte


 

P 1867

Die beiden Ausnehmungen auf dem Kammträger (Kammträgerkerben) dienten vermutlich einem schraubenzieherartigen Instrument, das beim Abheben des Kammes eingesetzt wurde. Die Kammträgerkerben sich auf den meisten Spielwerken aus Prag, bei solchen aus Wien fehlen sie immer!


Die später nie fehlenden von aussen sichtbaren Positionsstifte sucht man hier vergebens!


Die Kammrille ist nur teilweise so deutlich zu sehen wie auf diesem Abschnitt etwa rechts von der Mitte


Schon bei einem so frühen Rzebitschek-Werk findet sich die typische große dreickige Ausnehmung am Federhausdeckel, der so genannte Ölschlitz


Auf der Grundplatte ist walzennahe eine Einritzung, „P 1867“, genau hier finden sich später bei den Werknummern über 3000 bis nach 10000 die Nummern des Musikprogrammes eingeschlagen. Hans-Jürgen Eisel wendet ein, dass der Duktus der Schrift nicht unbedingt dem entspricht, was man sich von dem einer Schreiberhand aus den 1820-er Jahren erwartet. Allerdings wurde ja auch nicht geschrieben, sondern (mit weit größerem Kraftaufwand) eingeritzt.


Auf der Unterseite der Messing-Grundplatte finden sich bei späteren Werken sehr häufig große Markierungen im Sinne von Zahlen, Großbuchstaben, geometrische Figuren oder Zahlen-Buchstaben-Kombinationen, die etwas mit der Vergabe an die verschiedenen Arbeiter zu tun haben könnte. In der Frühphase finden sich diese Markierungen nicht, ebenso die später üblichen Ausnehmungen für das Federhaus. Die Walze allerdings schaut schon so frühen Werken durch eine entsprechende Ausnehmung durch die Grundplatte durch!


Fotos: ©Hans-Jürgen Eisel