August Bartel

 

Zur einer detaillierten Beschreibung


 

Typische Verfärbungen um die Stifte der Walze


Die gusseiserne Grundplatte ist bei den „drei Ohren“ doppelt so dick, weil die Walze über das Niveau hinausragt


Die vier Standfüsse erübrigen die sonst nötigen (hölzernen) Distanzscheiben


Keine Marke auf der Unterseite des Kammträgers: Manchmal und nur sehr undeutlich (und daher nur bei sehr genauer Untersichung mit wechsenden Winkeln der Lichtquelle detektierbar!) ist in der Mitte der Rille das Monogramm „JO“ [Josef Olbrich] mit eingegossen, was hier nicht der Fall ist)


 

Die Kammträgerinnenseite beider Sektionen des Kammes: Etwaige Nummern hätten auf die Produktion einer Serie schließen lassen. Dies ist bei der Größe des Spielwerkes unwahrscheinlich, da es sich wohl um eine Einzelbestellung handelt.


Die Unterseite des Kammerträgers des Sopranteiles mit vier fehlenden Spitzen: Die vierte, zehnte, neunzehnte von links und die dritte von rechts fehlen.


Die (gusseiserne) Grundplatte ist bei diesem Spielwerk unüblicherweise sogar dicker als die Höhe der beiden Kammträger. Es zahlte sich offenbar nicht aus, eine eigene Kammbasis gießen zu lassen, sondern der unbekannte Hersteller verwendete einfach zwei der üblichen Kammträger.


Wie die Zungen des Sopranteiles des Kammes gestimmt sind, wurde vom Hersteller markiert: Innerhalb der vertikal eingeritzten Striche wurden die Zungen in der selben Tonhöhe gestimmt.


Alle bisherigen Fotos: (C) Otmar Seemann

Alle folgenden Fotos: (C) Hans-Jürgen Eisel


Der Aufhänger


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Der Mitnehmer ist auf der Aufzugswelle und nimmt die Feder beim Aufziehen mit!


Der Aufhänger





Innerer Federhauskloben:
„A. BARTEL IN WIEN“,
in Versalschrift wie das Vorbild „A. OLBRICH IN WIEN“


Das Sternrad auf der Innenseite des Großen Walzenrades mit seinen sechs verschiedenen Niveaus („cam steps“), seinen fünf Anstiegen („raisers“) und dem senkrechten Abfall als Rückführung der Walze in die Ausgangsposition in der Dreiuhrposition


Der senkrechten Abfall zur Rückführung der Walze in die Ausgangsposition hier knapp über den Neunuhrposition


Eine eingeritzte Nummer 140 findet sich auch noch auf der Innenseite des Großen Walzenrades



Der Walzendeckel, der in der Neunuhrposition sieht man den Bolzen („Verschubbolzen“ ), der auf dem Sternrad bei diesem Spielwerk fünf mal einen Anstieg zu absolvieren hat und dann wieder in die Ausgangsposition zurückfällt („Rückkehr“ oder „Rückfall“).

In unmittelbarer Nähe zur Walzendeckel-Öffnung für den Walzen-Mitnahme-Bolzen ist immer ein kleines Loch! Das ist bei allen Herstellern so! Warum?

Zur Beantwortung dieser Frage springt Hans-Jürgen Eisel in die Bresche. Er führt aus:

„Das Loch ist so nahe an der rechteckigen Öffnung, dass die schmale Messingwand zur rechteckigen Öffnung aufgeweitet werden kann und dadurch in die rechteckige Öffnung hinein ragt. Damit kann das Spiel des Walzenbolzen exakt eingestellt, justiert bzw. reguliert werden. Der Bolzen muss frei gleitend in der rechteckigen Öffnung sitzen, darf aber nicht zu viel Spiel dabei haben, sonst kann es passieren, dass die Walze sich sprunghaft in Drehrichtung bewegen kann. Das Spiel, die Differenz wird durch Aufbiegen der Bohrwand in Richtung der rechteckigen Öffnung justiert“. Im Lexikon der Fachausdrücke wird diese zusätzliche kleine runde Öffnung als „Justierloch“ bezeichnet. Im Bild oben ist in der Dreiuhrposition die quadratische Öffnung für den Walzen-Mitnahme-Bolzen und darüber das kleine runde „Justierloch“.


Durchblick in das Innere der Walze, wo sich normalerweise die Walzenwelle befindet. Der seltsame Absatz an der Walzenfüllung von etwa der Zehnuhr- bis zur Siebzehnuhrposition ist ein Harzgemisch, das aus dem Walzenfüllmaterial entstand.

Hans-Jürgen Eisel kann keine Funktion erkennen und hat dieses seltsame Phänomen auch schon bei einem anderen Spielwerk von Bartel beobachten können.

An der sichtbaren Stelle geht die Füllung von einer dickwandigen Füllung zu einer dünnwandigeren über. Auch bei dem zweiten von Eisel untersuchten Bartel-Werk war die Walze nur zur Hälfte gefüllt. Hat die Firma Bartel beim Füllen nicht immer die richtige Technik angewendet?


Weitere Fotos folgen


Fotos: ©Hans-Jürgen Eisel