Komponisten und Kompositionen auf Kammspielwerken


Enstehungsgeschichte des Rákóczi-Marsches

 

1730: Eine erste Version des Marschliedes entstand vermutlich um 1730 als das Werk eines oder mehrerer anonymer Verfasser und soll der Lieblingsmarsch von Franz II. Rákóczi (1676–1735) gewesen sein.

 

Diese frühe Version, das Rákóczi-nóta (Rákóczi-Lied), war ein Klagelied, das das Unglück der Magyaren und die Unterdrückung durch die Habsburger beweinte. Das Lied flehte Franz II. Rákóczi zur Rückkehr an, um sein Volk zu retten. Es war im 18. Jahrhundert in Ungarn sehr populär, wurde aber im 19. Jahrhundert von dem ausgefeilteren Rákóczi-Marsch überflügelt.

 

Das Rákóczi-nóta war eines der interessantesten Stücke der Lyrik der Kuruzen. Es entwickelte sich schnell zu einem Volkslied, von dem mehr als 20 Versionen überliefert sind, und wurde selbst nach dem Fall der Revolution von 1848 gesungen.

 

Der Rákóczi-Marsch (ung.: induló) wurde von János Bihari schon zwischen 1809 und 1820 gespielt. Es wird diese Version sein, die auf frühen Spielwerken zu finden sind (ein Exemplar davon in der Sammlung Seemann).

 

Der folgende Zeitungsartikel befzieht sich auf die oben genannte Fassung:

Ein Monat später wird schon die neue Version von Berlioz n den Zeitungen erwähnt:

 

1846: Hector Berlioz nahm eine Bearbeitung des Marsches 1846 in seine dramatische Legende La damnation de Faust op. 24 auf und musste dazu die Handlung des ersten Teils dieses Werkes eigens in die ungarische Puszta verlegen. Die Uraufführung des Werkes in Paris im Dezember 1846 war ein veritabler Mißerfolg, und schon nach der ersten Reprise wurde es abgesetzt. Erst einer vom Komponisten dirigierten Aufführung in Wien im Jahr 1865 war ein gewisser Erfolg beschieden.

 

Nach 1846 findet sich auf den Spielwerken eine kurze Fassung der Version von Berlioz, vor allem auf Werken der Olbrichs, von denen vor allem Anton O. auf dem ungarischen Markt präsent war, wesentlich seltener auch bei Spielwerken Prager Provenienz und noch seltener auf Einsidl-Werken.

 

Die Version von Berlioz entwickelte sich zu einem populären Stück ungarischer Volksmusik, insbesondere bei Hochzeitsfeiern. Heutzutage wird der Rákóczi-Marsch häufig bei staatlichen und militärischen Feierlichkeiten gespielt. Im Jahr 1933 wurde ein Film mit dem Titel Rákóczi-Marsch gedreht. (Wikipedia)


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