Einsidl  Bartl  Stern  Schidlo  Götz            


Josef Wyskočil (vormals Josef Olbrich), Spieluhrmacher,
nach dem Witwenbetrieb nach dem 1875 verstorbenen Josef Olbrich, 1875 bis 1885, von etwa 1885 bis 1905, auch nach der
Übernahme der Firma 1885 in den Adressbüchern immer mit dem Zusatz vormals Josef Olbrich

 

Ab etwa 1905 übernahm Barbara W. die Firma, die sie bis 1926 fortführen konnte. Damit konnten beide Wyskočils, Josef und Barbara, den Fortbestand der Nachfolgefirma nach Josef Olbrich weitere vierzig Jahre (!) nach dem Ende des Witwenbetriebes nach Josef Olbrich aufrecht zu erhalten!


 

Zusammenfassung:

 

1875–1885: Witwenbetrieb nach Josef Olbrich

1885–1904/05: Josef Wyskočil
1904/05–1925/26: Barbara Wyskočil

 

 

Josef Wyskočil hat nur ganz wenige gemarkte bzw. fast nur ungemarkte Spielwerke hinterlassen.

 

Die 6000-Nummern bei Wyskočil sind also nicht als Werk-, sondern als Musiknummern aufzufassen! (Josef Wyskočil wird ja wohl auch den Bestand der Schablonen der Musikstücke übernommen haben!)

 

Zu den wenigen Details siehe weiter unten

 

 

Welche ungemarkten Spielwerke in der Art von Josef Olbrich oder dessen Witwenbetrieb und welche Josef Wyskočil zuzuordnen sind, lässt sich heute auf Grund der Machart kaum mehr eruieren, da ja zumindest teilweise die selben Arbeiter mit den selben Werkzeug am Werk waren.

Ausschlaggebend ist nur die Datierung aufgrund der Musikstücke, und diese ist noch so lückenhaft, dass eine Grenzziehung zwischen den Abschnitten „Josef Olbrich“ / „Josef Olbrich Witwenfortbetrieb“ / „Josef Wyskočil vormals Josef Olbrich“ derzeit noch nicht möglich ist.

Es empfiehlt sich, mit kritischem Auge und stets wachsam den auch noch den Bereich der späten Josef-Olbrich-Werke im Auge zu hehalten!

 

Werk-Nr.

Musik-
pro-
gramm

 

 

22868

 

Zugechrieben an Josef Wyskočil (vorm. Josef Olbrich) Wien

 

 

Bitte hier klicken

 

23445

6330 

Josef Wyskočil (vorm. Josef Olbrich) Wien

~1886/90 

 

 

PICT, 6 Musikstücke, Musikzettel: 1) Radetzky Marsch, 2) Piece aus der Ouverture zur Oper: Wilhelm Tell 3) Zigeuner-Lied aus der Oper Trovatore 4) Priester-Chor aus der Oper Norma 5) An der schönen blauen Donau Walzer 6) Die Wacht am Rhein Lied

■Privatsammlung in Franken, Bayern; Kowar 2017, S. 221

 

 

5981

Zugeschrieben an J. Wyskočil (?)

 

 

Bitte hier klicken

 

 

6216

Witwenbetrieb Josef Olbrich oder Jos. Wyskočil (?)

~1880/85 

 

 

Grundplatte aus Gusseisen, Dreiohrentyp, 16,3 x 8,6 cm, Walze 10,2 cm, Ø 2,6 cm, PICT, Musiknummer 6216 eingeritzt auf den federhausnahen Walzendeckel und auf das Bleigewicht der letzten Basszunge, 4 Kammschrauben, 2 Musikstücke, darunter (aus der Operette Die Fledermaus, 2. Akt, UA 1874): Ha, welch ein Fest

■Archiv Niko Wiegman, Spielwerkrestaurator in Hilversum, Niederlande

 

 

6534 

(Josef Wyskočil)

Kamm mit 67 Zungen und drei (!) zu dieser Zeit unüblichen Kammschrauben, auf einer gusseisernen, nur 5 mm starken Grundplatte montiert, mit einem Walzenkloben aus Messing, auf dem der mitgegossene Schriftzug WYSKOCIL der durch starken Polieren teilweise unkenntlich gemacht wurde. PICT. Einen Grund dafür könnte man darin finden, dass es
WISKOCIL statt richtig WYSKOCIL hieß.
Oder soll man diese Fakten dahingehend interpretieren, dass ein anderer Hersteller in den Besitz des gemarkten Walzenklobens kam und den Namen „Wyskočil“ vergeblich gänzlich löschen wollte?

■Slg. Seemann

 

6913

(Josef Wyskočil)

PICT. Musikzettel: 6 Musikstücke: 1. Marsch aus der Operette Der Teufel auf Erden von Suppé; 2. Donauwellen Walzer von ivanovici; 3. Menschen sind wir alle. Lied; 4. Nur für Natur. Walzer aus der Operette Der lustige Krieg von Strauss, 5. Tyrolienne Ländler aus Wilhelm Tell; 6. Weana Madln, Walzer von Ziehrer.
■Privatsammlung Franken, Bayern

  

 

Josef Wyskočil (?)

 

 

 

Grundplatte aus Gusseisen, auf Grund der Form des Sperrhebels der Federtrommel vermutlich Jos. Wyskočil (Wien), 12,5 cm-Walze, 5 Kammschrauben, 3 Musikstücke, in originaler Kassette mit Jugendstildekoration. [Da Sperrklinken samt den zugehörigen Sperrädern Zukaufbestandteile waren, ist die Zuschreibung aufgrund dieses Teiles mit einem Fragezeichen zu versehen.]

■Kowar 2017, S. 221

 

  

Josef Wyskočil (?)

~1884/85 

 

 

Grundplatte aus Gusseisen, auf Grund der Form des Sperrhebels der Federtrommel vermutlich Jos. Wyskočil (Wien), 10 cm-Walze, 2 Musikstücke. [Da Sperrklinken samt den zugehörigen Sperrädern Zukaufbestandteile waren, ist die Zuschreibung aufgrund dieses Teiles mit einem Fragezeichen zu versehen.]

■Kowar 2017, S. 221

 

 

  

Josef Wyskočil (?)

 ~1884/85 

 

 

Grundplatte aus Gusseisen, 5 Kammschrauben, 3 Musikstücke (darunter das „Fiakerlied“ und der „Lagunenwalzer“ v. Johann Strauss), möglicherweise Wyskocil?

■Kowar 2017, S. 221

 

  

Josef Wyskočil (?) mit Dickwalze, den Brautchor spielend

 

 

 

Grundplatte aus Gusseisen vom „Dreiohren-Typ“, PICT, 22 cm-Walze mit 8 [!] cm Ø, 2 [!] Musikstücke (darunter „Brautchor“ aus Lohengrin von Wagner), siehe auch bei den Dickwalzen-Dreiohren-Grundplatten-Spielwerken

■Kowar 2017, S. 60, Abb. 57a und S. 221

 

  

Josef Wyskočil (?) mit Dickwalze (leider ohne nähere Angaben)

 

 

 

Walze 13,4 cm, 6 cm Ø; 6 Arien (2 pro Umdrehung)

■Kowar (2019) S. 231

 

  

Josef Wyskočil (?) mit Dickwalze, den Brautchor spielend

 

 

 

Grundplatte aus Gusseisen vom „Dreiohren-Typ“. PICT.

Man vergleiche dazu auch die Dickwalzen-Dreiohren-Grundplatten-Spielwerken

■Kowar 2017, S. 60, Abb. 57b und S. 221

 

 

  Olbrich  Einsidl  Bartl  Stern  Schidlo  Götz          

 

 

Zur Firmengeschichte

 

Josef Wyskočil hat nur ganz wenige gemarkte bzw. fast nur ungemarkte Spielwerke hinterlassen.

 

Barbara Wyskočil, die Witwe von Josef Wyskočil (Kowar 2019, S. 35), wird 1906 erstmalig als Betriebsinhaberin ausgewiesen. Drei Kinder dürften bis zum Schluss der Firma im Jahr 1926 im Betrieb gewesen sein, nur einer, Josef [jun.] wurde immer als „Privat“ angegeben.

 

Adressen:

18851886: VI., Mariahilfer Straße 103, Übernahme des Betrieb von Josef Olbrich

1887–1899: VI., Mariahilfer Straße 63, 2. Hof (vorm. Josef Olbrich)
1900: VI., Mariahilfer Straße 43

1904–1926: VII., Zieglergasse 36

Die Details dazu: PICT

 

Literatur: Kipper 1924; Hopfner S. 557; Rebnitz

 

 

      Einsidl  Bartl  Stern  Schidlo  Götz