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Kammspielwerke
im Kaisertum Österreich /
Ö.-Ung. Monarchie

Eine kurze ÜBERSICHT (1/3)

Der Beginn der Produktion der Kammspielwerke im Kaisertum Österreich

Trotz des Bestandes einer Genfer Uhrmacher-Kolonie in Wien, ein Ereignis, das man als die „Schweizer Revolution der Wiener Uhrenbestandteilefabrikation von 1789“ bezeichnen könnte, sprang die neue Technologie der neuartigen Kammspielwerke nicht nach sofort nach Wien über


Antoine Favre-Salomon, 17. März 1796

 

Als der Uhrmacher Antoine Favre-Salomon, *30. November 1734, 17. August 1820, am 17. März 1796 der Kommission der Gesellschaft der Beförderung der Künste eine Neuerfindung vorlegte, war dieses „mechanische Werk“ in den Unterteil einer Tabakdose eingebaut und wurde sozusagen als „Glockenspielwerk ohne Glocken“ angesehen.

 

Klangerzeugend waren gestimmte Zungen, die einen mandolinenartigen Klang erzeugten. Die Kommission bezeichnete die Idee als „neu und scharfsinnig“.

 

Das Merkmal der Glockenspielwerke, dass zwei Hämmer auf dieselbe Glocke schlagen können, werde dahingehend modifiziert, dass es von Anfang an bei Walzenspielwerken Zungenpaare Verwendung fanden, die gleichgestimmte Zungen aufwiesen.


„Das erste Spielwerk von 1796“

 

"One of his surviving music boxes has been displayed at the Shanghai Gallery of Antique Music Boxes and Automata in Pudong's Oriental Art Center. Shanghai Oriental Art Center, Antique Music Box Gallery, and is now in the Reuge museum in Kyoto, Japan." (Wikipedia)

 

Herrn Niko Wiegman ist die Mitteilung der folgenden Richtigstellung durch Luuk Goldhoorn zu verdanken:

 

Luuk Goldhoorn schreibt in der Ausgabe der The Music Box, Volume 18, Nr. 5 in seinem Artikel „A real carillion without bells“ darüber: „about Favre's finding, which was published in the book 'Au pays des boites de musique et des automates' (Sainte Croix 1989)“.

 

„It tells us about a seal which Mr. Reuge bought in 1968 in Nice. Louis Cottier, an expert in watches and jewellery with music, saw the trinket and after having dismantled it, told Mr. Reuge that he was in the possession of Favre's first tuned teeth musical work, built in 1796. Of course this a nice story, but not a single clue is given as to why Mr. Cottier attributed the seal to Favre. The official report of the Societe des Arts as quoted above, states that Favre's work was housed in a snuff-box, which makes it clear that this story has to be placed in the world of fairy tales.“


Ein Datum für die Übernahme der Kammspielwerkproduktion nach Wien ist nicht auszumachen...

 

Wann und wo und unter welchen Umständen von wem und an wem die Idee der neuartigen Kammspielwerke nach in das Kaisertum Östereuch kam ist unbekannt.


...es muss jedoch knapp vor oder spätestens 1806 gewesen sein

Im Jahr 1806 oder knapp davor dürfte es in Wien schon eine eigene Produktion gegegen haben.

Allerdings ist kein Werk nachweisbar, und da diese Information nur auf einem Augenzeugenbericht beruht, kann frau/man Glauben dieder Quelle Glauben schenken oder auch nicht.


Der erste Spielwerkmacher in Wien: Götz

Die frühesten Spielwerke dürften in Wien ziemlich sicher von Peter Götz hergestellt worden sein.


Zweiter Spielwerkmacher: Schrafl in Brunenck

Aus dem Jahr 1818 stammt das erste Spielwerk mit Kette und Schnecke aus Bruneck, Tirol, heute Südtirol, Italien. 


Dann Rzebitschek und Olbrich (und andere)

1819 hat angeblich Franz Rzebitschek erste Spielwerk-Gehversuche gemacht oder sogar schon ein erstes Werk produziert.


Um 1820/1821 dürfte Anton Olbrich begonnen haben, sich in die Spielwerk-Materie einzuarbeiten. Der früheste Beleg dafür, dass Olbrich Bestellungen entgegen nahm, war 1823 in der Wiener Zeitung zu lesen.


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