János (Janoš) Bihari (Bÿhary), *1764 (Vel'ké Blahovo, Slowakei), †1827 (Budapest, Ungarn), war ein ungarischer Komponist und Roma-Violinist
Typisch war, dass der gute Ruf der „Zigeunermusik“ den Terminus „Zigeuner“ nicht vom stereotypen Zerrbild befreien konnte, das in der Vorstellung der Gadže (Nicht-Roma), ein „Zigeuner“ sei ein Vagabund, Landstreicher, Bettler, Dieb usw., verankert war. War ein Rom weder ein Vagabund noch ein Landstreicher und auch kein Dieb oder übertrafen seine Fähigkeiten außerhalb der Roma-Gesellschaft in irgendeiner Form die Erwartungen der Menschen, konnte er also kein richtiger „Zigeuner“ sein. Seine Stellung wurde auf die eines „Ungarn“, „Slowaken“ oder „Spaniers“ gehoben. Oder er galt ehrenhalber als Gadžo. (http://rombase.uni-graz.at/) Bihari gründete 1801 in Pest eine eigene Kapelle, musizierte in Pressburg und Wien, wo ab 1807 auch seine Werke gedruckt wurden. Die Beliebtheit seiner Kompositionen beweisen die zahlreichen Bearbeitungen wie z. B. von L. v. Beethoven, mit dem Bihari sein Todesjahr teilt. Nach Andrea Harrandt, siehe unten)
Bihari schrieb zahlreiche National-Ungarische [Tänze], deren Titel oft, wie auch hier, siehe weiter unten, nicht genannt wurden, da sie nach damaliger Diktion als typische „Zigeunermusik“ galten.
Für Spielwerkfreunde empfiehlt sich mnemotechnisch „Beethoven-Bihari“ zu merken (selbes Todesjahr, Arrangements, Bilharis Musik wurde gedruckt wie die Beethovens), oder dass Bihari auch als „Beethoven der Musik der Roma“.
Obrich 6536-309: National-Ungarischer [Tanz], arrangiert von Hebenstreit
Siehe auch bei Michael Hebenstreit
Andrea Harrandt, Art. „Bihari, Johann (János)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, Zugriff: 14.11.2020 (//www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_B/Bihari_Johann.xml).
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