Franz Einsidl 4830-712

 



 



Die Demontage des Kammes ist fällig, um die Nummern auf der Innenseite des Kammträgers zu suchen...


 

712, die Musiknummer, und X | 3 | 3 | 0

 

Wenn man sich nicht von den vertikalen Strichkratzungen irritieren lassen will, die wohl die Zusammengehörigkeit der darüber liegenden Zungen zu einem bestimmten gleich zu stimmenden Ton kennzeichen sollen, bleibt aber immer noch die inkongruente Markierung

 

X | 3 | 3 | 0

 

über, wo doch zumindest

 

X | 8 | 3 | 0

 

wenn nicht sogar

 

4 | 8 | 3 |0

 

zu lesen sein sollte.

 

Ein kleiner Irrtum eines Arbeiters?


Die Musiknummer auf dem federhausnahen Walzendeckel


Die Werknummer heisst hier eindeutig
4830


Auf der Innenseite des Großen Walzenrades ebenfalls
4830


Der Start-Stopp-Hebel ist unauffällig.


Erraten Sie, was jedoch die beiden kleinen Löcher (über den beiden Fragezeichen) am Räderwerkblock, der im Französischen so schön „cage“, „Käfig“, genannt wird, zu bedeuten haben?

Ja, Sie haben es erraten, in den beiden Löchern stecken die Positionsstifte vom unteren Windfangkloben, welcher an dieser Stelle angeschraubt ist.


Eine weitere kleine Besonderheit ist die Doppelte Basszunge, die sonst zu den Kennzeichen der Rzebitschek-Spielwerke gehört. Die letzte Zungenspitze hat auch bei diesem Spielwerk (wie bei fast allen anderen) keinen Stift, die sie zum Klingen bringen könnte. Diese Erfahrung hat Hans Jügen Eisel bei seiner langjährigen Tätigkeit gemacht


Das Blei des letzten Bassgewichtes, auf dem manchmal Einkratzungen gefunden werden, ist unauffällig


Auch der windfangnahe Walzeneckel mit den drei Löchern,
1.) das große runde für die Walzenwelle (etwa in der Mitte derAbbildung),
2.) das rechteckige für den Walzen-Mitnahmebolzen (links davon), und
3.) darunter das kleine runde Justierloch, sind unauffällig,
ebenso der Walzenverschubbolzen in der Zweiuhr-Positiion


Der Walzen-Mitnahmebolzen links auf der obigen Abbildung ragt in die rechteckige Loch Nr. 2 in der vorvorigen Abbildung hinein!


Zusammenfassung: Die richtige Werknummer ist 4830,

zwei Mal schön zu lesen, oben und unten abgebildet,



Die Type des Achters weist bei den beiden Schlingen jeweils einen Defekt auf. Bei einem zu schräg angesetzten Einschlagvorgang ist vermutlich jeweils ein Teil der Konvexität der Schlinge abgebrochen. Dass die Weiterverwendung einer defeken Type in der Folge zu Missverständnissen führen kann, wie oben dargestellt, ist weiter nicht verwunderlich!


Wenn der Blick auf die Unterseite des Kammträgers möglich ist, muss dieser unbedingt ganz genau untersucht werden. Sehr selten findet sich am Boden der Rille, vor allem in ungemarkten Werken, ein nur undeutlich erkennbares Monogramm „JO“, vielleicht Josef Olbrich, was sonst sollte es bedeuten?




Windfang vom Walmdachtyp


„12“ auf dem Federhausdeckel


Alle Fotos: ©H.-J. Eisel, Spielwerkrestaurator und -wissenschaftler, Mitglied des Scientific Boards dieser Webseite