Federkieldämpfer (2/3)

Nur der mittlere Teil einer Feder wird verwendet


Die Breite des verwendeten Ausschnittes aus der Feder entspricht genau der Breite der Zungenspitze

Von der Feder werden also der Federast samt einem schmalen Streifen des dazugehörigen Bogen- und Hakenstrahles verwendet, alle drei bilden einen homogenen Block, der einer Dauerbelastung über viele Jahre gewachsen ist. Was die Haltbarkeit betrifft, sind die Federkieldämpfer den Stahldämpfern deutlich unterlegen.

Links: TMB / rechts: H.-J. Eisel
Die Auswahl des zu verwendenden Teiles hängt auch von der von der Tierart ab


Aus dem kleinen Stück der Feder können in diesem Fall 18 Dämpfer hergestellt werden

Der gebogene Teil des Astes kann nicht als Dämpfer verwendet werden, sondern nur der gerade Abschnitt.

In der Schweiz wurden anfänglich Federdämpfer verwendet. Nachdem sich François Nicolle im Jahr 1818 für Stahldämpfer stark machte, setzten sich diese ab etwa 1822 durch und wurden in der Schweiz zum Standard. In Prag ud Wien blieb man bei der Verwendung der althergebrachten Federdämpfern. Eduard Saluz sind folgende zwei Abbildungen zu verdanken, darunter eine eines Pergament-Dämpfers von 1822.

Eduard Saluz: Aus der Zeit kurz nach 1820 finden wir auch Dämpfer aus Pergament- oder Lederstreifen. Speziell bei den österreichisch-ungarischen Musikwerken findet man oft Pergamentdämpfer, es gibt aber auch Musikwerke aus La Chaux-de-Fonds mit solchen Dämpferns (siehe oben Abb. 22).

Gegenüber den Stahldämpfern konnte sich diese Konstruktion bei großen Musikdosen nicht durchsetzen. Bei den mittleren und kleinen Werken hingegen sind die aufwändigen Stahldämpfer unnötig. (Eduard Saluz)

Die Musikwerke-Fabrikanten aus Prag und Wien stellten nur sehr wenige größere und gar keine ganz großen Spielwerke her. Für das Luxussegment der ganz teuren Werke waren die Schweizer Hersteller zuständig.

Fotos: ©Wyss, Wikipedia, Text: ©Saluz (wie oben erwähnt); H.-J. Eisel, Spielwerkrestaurator und -wissenschaftler, Mitglied des Scientific Boards dieser Webseite