Johann Nepomuk Mälzel, *1772 in Regensburg, †1838 in La Guaira, Venezuela, mit Unterbrechungen von 1792 bis etwa 1814 in Wien, der bedeutendste Erfinder und Konstrukteur richtungsweisender mechanischer Musikinstrumente, der je in Wien gelebt hat
Die folgende Berichterstattung fußt im Wesentlichen auf einem Aufsatz von Rita Steblin: Mälzel’s Early Career to 1813. New Archival Research in Regensburg and Vienna. In: colloquium collegarum. Festschrift für David Hiley zum 65. Geburtstag (=Regensburger Studien zur Musikgeschichte, Band 10), hrsg. Wolfgang Horn und Fabian Weber (Tutzing: Hans Schneider), S. 161–210, S. 175.
Danksagung an Rita Steblin für die Sichtung der folgenden Webseite!
1798: Eröffnung der Offizin: „Mälzel sold […] musical clocks, musical sofas and the more complicated Orchestrion“
„A protocol entry in the main registry for Vienna’s city government shows that on 22 May 1798 Moltzl or Mälzel was granted his request to be awarded a factory concession for constructing mechanical music machines. This activitiy would have involved the setting of pins into revolving cylinders, placed into specially-constructed cases, in order to reproduce musical compositions by mechanical means. According to Kuffner’s account, Mälzel then sold many of these devices – musical clocks, musical sofas and the more complicated Orchestrion, which imitated the sound of a military band (using real instruments) – to noblemen and members of the Imperial family.“
Lit.: Steblin p. 171, referring to Wsa Hauptregistratur B1–40 [= 1798, H-N], fol. 208.: Namen. Moltzl oder Mälzel Johann. Inhalt des Geschäfts. um Verleihung einer Fabriksbefugniß zur Verfertigung musikalischer Kunstmaschinen. Repon. Sub Fasc. 12. Numerus der Registratur. 61. Tagsatzung dep: 5te März 1798. Rggs-decret de ps. 22. May 1798. mit Bewilligung.
1800: Orchestrion: Mit Musik von Haydn, Mozart und Crescenti
„On 5 March 1800, the Leipzig Allgemeine Musikalische Zeitung contained a glowing report about the new Orchestrion constructed by the talented Mr. Mätzl:
Nachrichten. Herr Mätzl, ein in Wien lebender junger Mechanikus, hat ein Instrument verfertiget, welches ein ziemlich vollständiges Orchester in sich vereinigt, und der Aufmerksamkeit des musikalischen Publikums gewiß nicht unwürdig ist. Oben stehen vier wirkliche Trompeten, Flötenpfeifen, nebst einem doppelten Blasbalge, ein Triangel, und Hämmer, welche auf metallene Saiten anschlagen. Unten sind ein Paar Becken und eine große Trommel angebracht, worauf außer dem gedämpften Schalle der Trommel noch der Wirbel der Pauken durch besondere Schlägel bewirkt wird. Das Ganze ist ohngefähr acht Schuh lang, gegen fünfe breit, und zehn Schuh hoch. Zur Rechten steht aber noch ein einfaches hölzernes Gerüste, etwa vierzehn Schuh hoch, über welches sich ein mit dem Hauptcylinder in Verbindung stehendes Gewicht allmählig herabsenkt. Auf diesem Cylinder sind, wie in denen der tragbaren mechanischen Orgeln, kleine Stifte von Metall befestigt, welche die jedesmal anzugebende Note bestimmen, indem sie ein stählernes Stäbchen aufheben, welches bald mit dem Triangel, bald mit den Flöten, bald mit der Pauke u. s. w. korrespondirt. Ist der Cylinder in Bewegung, so spielt das Stück von selbst, ohne daß man nöthig hat, die Maschine auch nur mit einem Finger zu berühren. Die Hauptstimme haben gewöhnlich die Flöten. Das Staccato wird besonders gut ausgedrückt. Ich hörte mehrere Haydnsche Kompositionen, eine Ouvertüre von Mozart, und eine Arie von Crescentini mit der größten Präcision abspielen, und wer das Instrument nicht vor Augen hat, wird standhaft behaupten, daß eine Gesellschaft von sechs bis acht Musikern an dem Konzert Antheil nehme. Es giebt schon ähnliche Orchesterinstrumente, aber keines, welches so vollstimmig wäre, und Herr Mätzl verbindet vielleicht noch in der Folge Klarinetten damit. Da die Maschine nur wenig Raum einnimmt, so wäre sie z. B . auf gesellschaftlichen Theatern, um die Pausen zwischen den Akten durch Musik auszufüllen, sehr zweckmäßig. Findet Herr Mätzl’s Talent keine hinlängliche Aufmunterung auf deutschem Boden, wo [recte: so] wird er sie im Auslande suchen. (Allgemeine Musikalische Zeitung 2 (Leipzig, 5 March 1800), col. 414 f.)“ 1801–1805: Mälzel „wohnt“ [und verkauft, mit einem Steckschild am Haus] in der vorderen Schenkenstraße im Fürst Batthyanischen Hause (Stadt 55)
„Throughout this period, Mälzel continued to enjoy great success in Vienna: constructing new musical machines, displaying them to the public and selling them to the aristocracy. A protocol entry in the city government main registry shows that in November 1801 Maelzl Johan”, inventor of musical machines, had been given permission to hang up a sign outside his apartment. Lit: A-Wsa Hauptregistratur B1–49 [= 1800], fol. 193v: Maelzl Johan musikalischer Kunstmachinist darf vor seiner Wohnung eine Tafel aushengen. Regg: Rathsch. de ps. 4t 9ber 1801. Intim de expd 7t 9b 1801.” Lit.: Steblin S. 173. In der Interpretation von eiou.at handelt es sich um bei einer „Aushängung einer Tafel vor der Wohnung“ um ein Steck- oder Nasenschild an der Hausfassade, denn im Inneren eines Gebäudes gibt es nur montierte und keine hängende Tafeln. Steck- oder Nasenschilder hingegen ragen rechtwinkelig, wie eine Nase aus dem Gesicht, in den Straßenraum. Weiters: Damals „wohnten“ die allermeisten Ärzte in Wohnungen, die zugleich als Ordinationsräumlichkeiten genutzt wurden. Nach damaligem Sprachgebrauch „wohnte“ ein Arzt und „erteilte“ daselbst „Ordinationen“. In Analogie dazu ist mit Mälzels „Wohnen“ gemeint, dass er dort ein Geschäft betrieb, in dem er auch wohnte. 1806–1814: Mälzel wohnt am Haarmarkt 685 (2. Häusernummerierung)
Zu dieser Zeit trug sich folgendes zu:
Welcher Art die erwähnte „Spiel Uhr“ im Besitz von Albert Sachsen-Teschen, 1738–1822, wohl gewesen sein mag? Es wird sich wohl am ehesten um eine Flötenuhr gehandelt haben. (eiou.at) Ohne Jahresangabe, vermutlich nach dem 14. März 1809: Kaiserin Marie Therese, Gattin von Franz II. (I.) kauft ein Panharmonicon von Mälzel
„Kuffner also mentioned that Empress Marie Therese (1772–1807), the highly musical second wife of Emperor Franz II /I, had purchased a small Panharmonicon that featured a flute echo coming from an optical device, depicting a Swiss scene, that stood at a distance of 40 feet.“
Lit.: Steblin S. 171 und 174. Anmerkung von eiou.at: Vielleicht eine Bezugnahme auf Weigls am 14. März im Kärntnertortheater uraufgeführtes Singspiel „Schweizer Familie“. Daher die Vermutung, dass dieses Instrument nach dem 14. März 1809 entstanden ist.
1805: Mechanisches Orchester (Haydn, Militär-Symphonie, Cherubini: Ouverture zu Lodoiska)
„An account published in the Berlinische Musikalische Zeitung, with news from Vienna dated 1 April 1805, praised Mälzel’s newly-invented mechanisches Orchester. This machine, which again used a pinned revolving cylinder to operate real wind and Janissary percussion instruments, also implemented forte-piano dynamics. It performed such works as Haydn’s Military Symphony” (premiered in London in 1794) and the overture to Cherubini’s opera Lodoiska (premiered in Paris in 1791).“
„ A second new invention is also mentioned here, featuring trumpets:
Vermischte Nachrichten. Wien, den 1sten April 1805. Ein hiesiger erfindungsreicher
Mechaniker, Mälzel, hat zwei von ihm verfertigte Kunstwerke mit vielem Beifalle
hören lassen: 1) ein mechanisches Orchester, wo vermittelst eines Uhrwerkes
durch Umdrehung einer Walze mehrere Blasinstrumente, nebst türkischer Musik
mit so richtiger Abwechselung der Instrumente sowohl, wie der Stärke und Schwäche,
ausgeübt werden, daß man z. B . bei der Militärsymphonie von Haydn, bei der
Ouvertüre aus der Lodoiska und bei dem französischen Krönungsmarsche wirklich
glauben sollte, ein gutes Orchester zu hören.
2) Eine Maschine, wo ebenfalls durch Umdrehung einer Walze Trompeten mit möglichster Genauigkeit geblasen erden. In der Folge wird man noch mehrere interessante Kunstwerke von ihm zu erwarten haben. [Berlinische Nachrichten 1, 1805, S. 158]“ 1806: (Kleines) Spielwerk für Napoleon (Haydn-Sonaten und -Symphonien und Musik aus Cherubinis Medea)
On 8 July 1806 the Presburger Zeitung reported that the famous machinist and musician Melczel” had built a music box for Napoleon that played sonatas and symphonies by Haydn, as well as the overture to Cherubini’s opera Medea (premiered in Paris in 1797). And, we also learn here that he had sold similar automata in 1805 to other clients, for example, Duke Albert of Saxony-Teschen: Wien; vom 5. July [1806] […] Der hiesige geschickte, berühmte Mechanikus und Musikus Melczel hat für den Franz[ösischen] Kaiser [Napoleon] einen musikalischen Kasten mit ausnehmenden Fleiße verfertiget, in welchem, obwohl er einen kleinen Raum einnimmt, durch angebrachte mehrere Walzen, viele Stücke mit vollständiger Türkischer Musik, mehrere Sonaten und Simphonien von Haydnischer Komposition, endlich die Ouverture aus der Oper Medea, mit vollständiger Instrumentalmusik nachgeahmt und gespielt werden. Dieser Künstler hat schon dergleichen Instrumente vergangenes Jahr für den Kurfürsten von Sachsen und den Herzog Albert von Sachsen-Teschen, verfertiget. [Fußnote: Presburger Zeitung 8 July 1806, p. 654f.] 1806/1807: Orchestrion/Panharmonicon, ein großes, für Napoleon bestimmtes Trompetenwerk, im Frühjahr 1807 in Paris vorgestellt (Haydns Militärsymphonie, Ouverture von Cherubinis Medea) Shortly thereafter, the Leipzig Allgemeine Musikalische Zeitung issued a notice from Vienna, dated 12 July 1806, that Mälzel had constructed a large Spielwerk, again mentioning that he had used real instruments (not merely organ pipes as in the Strasser Orchestrion in St. Petersburg) and that he was planning to take this mechanical orchestra to Paris. Nachrichten. Wien, den 12ten July 1806 […] Der hiesige Instrumentenmacher Mälzel hat ein grosses musikalisches Spielwerk verfertigt, womit er eine Reise nach Paris zu unternehmen gedenkt. Es spielt eine ganze Orchestermusik und unterscheidet sich von dem bekannten Strasserschen Werke in Petersburg dadurch, dass es nicht Orgelpfeifen sind, die nur Oboen- Flöten- und Trompeten-ähnliche Töne hervorbringen, sondern dass diese Töne hier durch die genannten Instrumente selbst entstehen. Die Trompeten sind von ganz ungemeiner Stärke, auch die Flöten hat M., mit grosser Kunst behandelt, nur die Oboen und Klarinetten sind nicht so sehr gelungen. Der Effekt ist ganz ausserordentlich, besonders überraschend bei sehr kräftigen und lärmenden Stücken der Haydnschen Militärsinfonie z. B . Auch die Ouvertüre aus Cherubini’s Medea hat M. trotz der schweren Tonart (F moll) sehr gut seinem Instrumente angepasst, doch bleibt dabei noch der Mangel der kräftigen Bässe und Violinen sichtbar. [Fußnote: AmZ 8 (Leipzig, 30 July 1806), col. 700 ff.] Lit.: Steblin p. 175f. Mälzel’s new Orchestrion was described in more detail in a long article in the rival Leipzig journal, Zeitung fur die elegante Welt: This machine was 10 feet high, 5 feet wide, 3 feet deep, and replaced the virtuoso efforts of 26 orchestral musicians. Among the pieces it played – in addition to the earlier-mentioned Military Symphony” by Haydn and Medea overture by Cherubini – was Mozart’s Fantasy in C Minor (K 475). Even Haydn himself assured that he had never before heard his symphony performed with such precision: Korrespondenz- und Notizen-Blatt. Wien im July 1806. […] Das vorzüglichste Werk, welches er dermalen nach Paris führt, ist ein Orchestrion, 10 Fuß hoch, 5 Fuß breit und 3 Fuß tief. Es vertritt die Stelle von 26 Musikern, deren jeder Virtuos ist. Flöten, Klarinetten, Oboen, Piccolo, Fagotte, Waldhörner ertönen mit einer Reinheit, Trommeln, Pauken, Trompeten, Posaunen, Serpent u. s. w. mit einer Stärke und mit einer Schnelligkeit in den künstlichsten Passagen, die den physischen Kräften selbst eines Virtuosen unerreichbar sind. Gleich geeignet für die rauschendsten, wie für die sanftesten Akkorde, für Janitscharenmusik oder heroische Aufzüge, wie für ein kaum hörbares Echo, können damit so verschiedene kontrastirende Stücke ausgeführt werden, daß gar keine Monotonie entsteht. Haydn’s große Militär-Sinfonie, Mozart’s Phantasie aus C moll, und Cherubini’s Ouvertüre aus Medea lassen dem feinsten Musikkenner nichts zu wünschen übrig, und Haydn selbst versicherte, seine Sinfonie nie mit solcher Präzision ausgeführt gehört zu haben. […]. [Fußnote: Zeitung fur die elegante Welt 6 (Leipzig, 21 August 1806), col. 807.] Lit.: Steblin p. 175f. As announced, Mälzel transported this large mechanical orchestra to Paris and then spent several months displaying it there in spring 1807. Many newspaper accounts describe at great length the effect this showpiece – now officially called a Panharmonicon – had in drawing huge crowds for twice-daily concerts, in spite of the high entry price of 6 francs. [Fußnote page 175: Ueber Malzels Panharmonikon published in Journal des Luxus und der
Moden 22 (Weimar, July 1807), p. 446–451, cited in Wolf’s 2008 Vienna dissertation on Friedrich Kaufmanns
Trompeterautomat (note 30), vol. 2, p. 185 ff.] A detailed report of one such concert, held at the Hotel Montmorency on 15 April 1807, was recorded by Count Ludwig von Bentheim-Steinfurt (1756–1817) in his personal diary; this nobleman also included diagrams. An account published in the Presburger Zeitung on 26 June 1807 reports that Mälzel’s automatic orchestra was sold to a Monsieur Carne for 100,000 francs: Herr Melzl aus Wien hat das von ihm verfertigte berühmte Panharmonikon, ein musikalisches Instrument, welches alle Blas-Instrumente in sich vereinigt, die verwickeltsten Symphonien mit vollkommener Genauigkeit spielt, dem kein Concert, kein Orchester, was den Reiz der Harmonika betrifft, gleich gesetzt werden kann, kurz eine Arbeit des vollendetsten Geschmacks, an Hrn. Carne in Paris für hunderttausend Franken verkauft. [Fußnote: Presburger Zeitung (26 June 1807), p. 575 f.)] Kuffner, however, reports that in June 1808 Mälzel’s Panharmonicon was owned by the Empress of France, Napoleon’s first wife, Joséphine de Beauharnais (1763–1814). She bought it for 60,000 francs and then gave it to her son, Eugène de Beauharnais (1781–1824), the Viceroy of Italy. By 1855, this instrument had been deposited in the Stuttgart Industrial Museum, but it was destroyed by a bomb attack in WW II . [Fußnote: For the history of the provenance of this Panharmonicon, as well as two photos taken in Stuttgart in 1935, see Paul Charbon, La carriere aventureuse de Johann Nepomuck Maelzel et son role dans la creation du Metronome, undated internet article, http://www.l'education-musicale.com/nepomuck_maelzel.pdf (1.3.2013). See also Leonhardt, Der Taktmesser, p. 72.] 1809, 1. April: Mälzel fertigt eine Walze mit dem „Großen Triumphmarsch“ aus Johann Friedrich Reichardts Oper „Benno“, Arbeit an Orthopädie-Prothesen 1909, 1. April: One of the first accounts of Mälzel’s activities, after he returned to Vienna from Munich in mid February 1809, comes from the pen of the German Court Kapellmeister Johann Friedrich Reichardt (1752–1814), who was then on a visit to the Habsburg capital, recording his impressions for his book Vertraute Briefe. In particular, Reichardt praised the very artistic” automatic trumpeter and reported that Mälzel wished to set the triumphal march from the Kapellmeister’s opera Brenno (premièred in 1789). He also mentioned the inventor’s latest project, the creation of artificial legs: 1809, 19. und 21. April: Zwei Konzerte im Theater an der Wien: 1. Cavalleriemarsch, 2. Marsch des Regiments Herzog Albert, 3. Allegro von Moscheles, 4. Marsch von Herrn Salieri Im ersten Teil des Abends wurde die Posse „Das Hausgesinde“ gegeben, (mit Musik des 1808 verstorben Anton Fischer, der zuletzt Kapellmeister am Theater an der Wien, gewesen war), danach spielte Mälzels Trompetenwerk vier Stücke:1. (solo): Den österreichischen Cavalleriemarsch, nebst den Signalen der Cavallerie-Manövres,
The humorous Eipeldauer Briefe, which contains the following report from the country bumpkin” in the city writing to his cousin back home, only describes the trumpeter’s performance: 1809, April: Mälzel war Lieutenant des 2. Regiments der Stadtmiliz und trat als Komponist eines „Kaiser-Marsches des Zweyten Regiments“ hervor, in dem Haydns Kaiserhymne zitiert wird Im […] Mälzel had joined the City of Vienna civic guard, at the latest by April 1809, when the city was preparing its defense against the threat of French invasion, and that he held the position of Lieutenant des 2ten Regts der Stadtmiliz.” However, he may have already been a member of this regiment years earlier. This is suggested by a march composed by Mälzel, located in the Austrian National Library (the only one by him in the Music Collection there), which consists of a work for piano entitled Der beliebte Kaiser-Marsch des Zweyten Regiments der Stadt-Miliz.” 1809, 19. Mai: 3. Konzert im Burgtheater Nach Napoleons Bombardierung am 12. Mai kapitulierte Wien am 13. Mai. Der Abend am 19. Mai wurde vom Lustspiel „Die Jugend Heinrichs des Fünften“ (nach Duval) eingeleitet, danach spielte Mälzels Trompetenautomat dasselbe Programm wie am 19. April 1809: Work in progress
Mälzel baut 1806 ein SPIELWERK für Napoleon
[…] the Leipzig Allgemeine Musikalische Zeitung issued a notice from Vienna, dated 12 July 1806, that Mälzel had constructed a large Spielwerk, again mentioning that he had used real instruments (not merely organ pipes as in the Strasser Orchestrion in St. Petersburg) and that he was planning to take this mechanical orchestra to Paris.
„Nachrichten. Wien, den 12ten July 1806 […] Der hiesige Instrumentenmacher Mälzel hat ein grosses musikalisches Spielwerk verfertigt, womit er eine Reise nach Paris zu unternehmen gedenkt. Es spielt eine ganze Orchestermusik und unterscheidet sich von dem bekannten Strasserschen Werke in Petersburg dadurch, dass es nicht Orgelpfeifen sind, die nur Oboen- Flöten- und Trompeten-ähnliche Töne hervorbringen, sondern dass diese Töne hier durch die genannten Instrumente selbst entstehen. Die Trompeten sind von ganz ungemeiner Stärke, auch die Flöten hat M., mit grosser Kunst behandelt, nur die Oboen und Klarinetten sind nicht so sehr gelungen. Der Effekt ist ganz ausserordentlich, besonders überraschend bei sehr kräftigen und lärmenden Stücken der Haydnschen Militärsinfonie z. B . Auch die Ouvertüre aus Cherubini’s Medea hat M. trotz der schweren Tonart (F moll) sehr gut seinem Instrumente angepasst, doch bleibt dabei noch der Mangel der kräftigen Bässe und Violinen sichtbar.“ Literatur: Steblin S. 175. Das Privileg sicherte Mälzel das Recht, dass er alleine Metronome bauen lassen und in den Handel bringen durfte. Die Erfindung des Metronomes geht eigentlich auf den Amsterdamer Mechaniker Daniel Nicolas Winkel zurück, der am 27. November 1814 einen Prototyp, wenn auch noch ohne Skala. baute, und diesen im Jahr 1815 Mälzel vorstellte. Dieser fügte eine Skalierung hinzu und brachte es als eigene Erfindung auf den Markt (Allgemeine Musikalische Zeitung Nr. 25, 1817). Durch die Möglichkeit, die Tempoangaben exakt angeben zu können, (z. B. MM=60 sind 60 Schläge pro Minute), setzte sich das Gerät, nicht zuletzt auch dank der Mälzelschen Werbemaßnahmen und seiner Privilegien, um die er in verschiedenen Ländern ansuchte, europaweit durch. 1000 Gulden Wiener Währung für eine „sehr schöne und gute Flötenspieluhr“ von Mälzel. Ist da von einem anonymen Uhrensammler die Rede, oder gar von Mälzel selbst? Was macht ein Sammler mit „Schraubstöcken, einer Drehbank, einem eisernern Ofen, Stanzen, Planen zu einer Markthütte und Auslagkasten“? Oder war das ein mit J. N. Mälzel zusammenarbeitender Uhrmacher, dem nunmehr, acht Jahre nach der Abreise seines ehemaligen Dienstherren, finanziell die Luft ausging?
Die Büsten von F. X. Messerschmidt nahm Mälzel nach Amerika mit!https://www.mbsgb.org.uk/TMB/V22_B6.pdf Wie es J. N. Mälzel in den Vereinigten Staaten von Amerika erging, berichtet John Ward in den beiden Teilen des Artikels
aus denen nur eine Abbildung aus dem ersten und eine aus dem zweiten Teil zitiert seien. Ein Nachlesen im Originalartikel ist ratsam:
. https://www.mbsgb.org.uk/TMB/V22_B5.pdf und https://www.mbsgb.org.uk/TMB/V22_B6.pdf
Hersteller von Automaten war auch Mälzels Vater, Johann Nepomuk Mälzel senior
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