Firma J. H. Heller, Bern Versandhandel in die Öst.-Ung. Monarchie ab 1863 bis etwa 1920, Bestand der Firma bis 1943 Johann Heinrich Heller (*1830, †1906)
Heinrich Karl (Henry) Heller (*1855, Prokura ab 1883, †1943)
Nicht nur in der Französischen Schweiz, in Genf und Umgebung, und im französischen Jura, sondern auch in der Deutschschweiz gab es eine bedeutende Produktion. Die Musikdosenindustrie konzentrierte sich hier auf die Gegend von Teufenthal, Unterkulm und Nieder-Hallwyl im Oberaargau.
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Die Firma Heller übernahm (unter Vorspiegelung einer eigenen Produktionsfirma) den Vertrieb.
Zeitliche Zusammenhänge zu den Firmen A. Olbrich und Rzebitschek:
Knapp nachdem die Firma A. Olbrich wegen des Todes ihres Gründers (um 1862) ihre Pforten schloss setzte die Werbung der Firma Heller in österreichischen Zeitungen ein.
J. H. Heller, 1830–1906, Kaiser Franz Joseph, 1830–1916, waren Zeitgenossen. Letzterer teilt seinen Geburtsjahrgang mit J. H. Heller und das Todesjahr mit Gustav Rzebitschek.
Franz Rzebitschek und Heinrich Karl Heller, der Sohn des Firmengründers, wurden beide etwa 88 Jahre alt. Werbung in Österreich-Ungarn ab 1863
(Zeitliche Koinzidenz mit dem Ende der Firma Anton Olbrich senior)
Als Werbemedien dienten zunächst und für lange Zeit alle Zeitungen der Monarchie ausser den Wiener Tageszeitungen
Der Erfolg mit dem Versandhandel setzte den Prager und Wiener Herstellern arg zu
Wiener Weltausstellung 1873:
„Wer den Pavillon von Heller aus Bern besucht hat, wird die Verschiedenartigkeit und Eleganz dieser Schweizer Artikel [und die] mit reichem Repertoire [mit mehr Musikstücken!] ausgestatteten Musikschatullen gewürdigt haben“
Prager und Wiener Spielwerke „mit korrektem und geschmackvollem Arrangement“, „den besten Schweizer Spielwerken überlegen, allerdings im Durchschnitt teurer“
„Mustergültig sind insbesondere die Spielwerke von Rzebitschek aus Prag, deren Arbeiten schon bei den Weltausstellungen zu Paris und London alle ähnlichen übertroffen haben“
Die Jahreszahl 1813 ist nicht ernst zu nehmen: Der Redakteur dieses Zeitungsartikels wird bei den Weltausstellungen in Paris und London nicht dabei gewesen sein, sondern seine Informationen von Gustav Rzebitschek, der vermutlich die Pressearbeit erledigt haben wird, bezogen haben! Das Geheimnis des Erfolges J. H. Hellers war ein noch nie dagewesener Werbefeldzug, vor allem in der Vorweihnachtszeit (I): Der „Eingesandt“-Trick
„Eingesandt“ waren Leserzuschriften der Firma Heller, die gratis mit oder zusätzlich zu bezahlenden Werbeinschaltungen abgedruckt wurden: Im obigen Beispiel am 3. Dezember „eingesandt“ und eine Woche später als (bezahlte) Anzeige Das Geheimnis des Erfolges J. H. Hellers war ein noch nie dagewesener Werbefeldzug, vor allem in der Vorweihnachtszeit (II): Annoncen-Expeditionen Nur lokal tätige Annoncenfirmen konnten die lokale Verbreitung und die Auflagezahlen der diversen Blätter kennen. Häufig finden sich die Anzeigen des Berner Spielwerkhändlers auf der Seite, auf der auch die jeweilige Anzeigenfirma für sich selbst Reklame machte (siehe oben) Das Geheimnis des Erfolges J. H. Hellers war ein noch nie dagewesener Werbefeldzug, vor allem in der Vorweihnachtszeit (III) Um 180° gedrehte und daher auffällige Absätze als Hingucker Wie die Standard-Aanzeige um 1881 und auch das vorvorige Beispiel beweisen, machte Heller oft um 180° gedrehte und daher auffällige Absätze als Hingucker Nutze Das Geheimnis des Erfolges J. H. Hellers war ein noch nie dagewesener Werbefeldzug (IV) Zumindest in der Vorweihnachtszeit eine Intensität der Werbung auch in kleinen Lokalblättern für einen Luxusartikel, wie sie sonst nur für Gegenstände des täglichen Bedarfes üblich waren Februar 1898! Wie die Standard-Aanzeige um 1881 und auch das vorvorige Beispiel beweisen, machte Heller oft um 180° gedrehte und daher auffällige Absätze als Hingucker zu Nutze Das Geheimnis des Erfolges J. H. Hellers war ein noch nie dagewesener Werbefeldzug, vor allem in der Vorweihnachtszeit (V): Ubiquität Hier derzeit noch wenig belegt... Wir von eiou.at als einem work in progress arbeiten noch daran „In der Qualität und Solidität jedem anderen Fabrikate weitaus überlegen und stehen in keinem Verhältnis zu jenen, die von einem Schweizer Händler (der sich fälschlich für deren Fabrikanten ausgibt) angepriesen werden“
1878 nach Eigenangabe bereits 100.000 (!) Werke Egal ob diese Angabe stimmt oder nicht, und ob wirklich 200 bis 300 (!) Spielwerke an einem einzigen Tag verschickt wurden, der Druck für die Prager und Wiener Hersteller durch die Konkurrenz der Firma Heller war enorm „Spielwerke, viel schöner, besser und solider als die marktschreierisch angepriesenen Schweizer Ware“
Diese Anzeige erschien häufig und in den verschiedensten Zeitungen Wird in Kürze fortgesetzt Durch Jahre ließ die Firma Heller diese Anzeige laufen, und zwar in der verschiedensten Zeitungen, mit unterschiedlichern typographischer Aufmachung und Zierumrandungen, der Text blieb immer gleich Musikprogramm für die das Kaisertum Österreich bzw. für die Öst.-Ung. Monarchie (I)
J. H. Heller als „Schummel-Heller“ Musikprogramm für die das Kaisertum Österreich bzw. für die Öst.-Ung. Monarchie (II) Ausgenommen die Nummer 5, das Volkslied „Herz mein Herz warum so traurig“, auch „Schweizers Heimweh“ genannt, Musik: Friedrich Glück (1793-1840), Text: Johann Rudolf Wyss der Jüngere (1781-1830), könnte das auch ein Programm eines Prager oder Wiener Spielwerkes sein
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