Alois Willenbacher (1795–?)
„Über die Familie Willenbacher ging aus den Archiven von Zámrsk hervor, dass Ignatz Willenbacher, ein Bürgerlicher Uhrmachermeister, mit Elisabeth verheiratet war, die am 6. August 1813 im Alter von 45 Jahren in Josefov starb. Aus dieser Ehe waren mindestens 6 Kinder geboren worden: Franz (geb. 1789), Franziska (geb. 1791), Alois (geb. 1793),
Alois (1795),
Wallburga (geb. 1799) und Anthonia (geb. 1804).
Nach 1813 findet sich in Josefov kein Nachweis mehr für die Existenz dieser Familie, was die Annahme nahelegt, dass sie nach Mariaschein übersiedelt ist, wo Franz Rzebitschek 1820 in Stellung ging. Dass er diese Stellung nicht zuhause antrat (der Abstand [die Entfernung] von Josefov nach Dašic ist nicht sehr gross) steht wohl im Zusammenhang mit der altgepflegten Bekanntschaft zwischen den [Familien] Willenbacher und [...] Rzebitschek.“ (Goldhoorn S. 98) (Zur Textpassage
Josefov Daschitz Im Jahr 1890 hatte Daschitz 2170 Einwohner, die in 257 Häusern lebten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts werden es wohl bedeutend weniger gewesen sein (Wikipedia). „In Josephstadt war übrigens ein Uhrmacher namens Josef Willenbacher gefestigt [gemeint: wohnhaft], der dort 1834 verstorben ist (siehe: Fischer, `Die Uhrmacher in Böhmen und Mähren´). Ungeklärt ist, ob bzw. welche verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Josef W. und Ignatz W. bestanden haben.“ (Goldhoorn S. 99)
„Franz Rzebitscheks folgender Schritt war, laut Gustav, der Umzug von Mariaschein nach Josephstadt. Es gibt allerdings keine Aufzeichnungen darüber, ob er und Willenbacher damals schon ein eigenes Geschäft führten oder einen weiteren Lehrgang machten. In den Archiven von Josephstadt konnten die Namen Willenbacher & Rzebitschek nicht nachgewiesen werden.“ (Goldhoorn S. 99)
Die Gründung ihres eigenen Geschäfts „Willenbacher & Rzebitschek“ erfolgte vermutlich erst nach ihrem Umzug nach Terezín (Theresienstadt).“ (Goldhoorn S. 99) 6. September 1832: Tod der eineinhalbjährigen Tochter von Alois Willenbacher
4. Februar 1834: Heirat mit Katharina Kulin Ein Jahr nachdem Franz Rzebitschek sich zum zweiten Male verheiratete ging also auch sein Kompagnon Alois Willenbacher eine (ebenfalls zweite?) Ehe ein, und zwar mit einer gewissen Katharina Kulin. 24. Januar 1838: Geburt von Gustav Rzebitschek Rund vier Jahre später, im Jahr 1838, wurde der Taufpate eines Sohnes von Franz R. namens Gustav Heinrich, geb. 24. Januar 1838, der 1870 die Firma übernehmen sollte und diese 1897 schließen musste. 1842: Ende der Zusammenarbeit zwischen Alois Willenbacher und Übernahme der Firma durch Franz Rzebitschek
War 1838 Willenbacher noch Taufpate von Gustav Rzebitschek gewesen und muss also die Beziehung der beiden Firmen-Kompagnons zu diesem Zeitpunkt noch in Ordnung gewesen sein, muss es später zu einem Zerwürfnis zwischen den beiden gekommen sein. Die genauen Umstände und Hintergründe sind nicht überliefert. Gustav R. war damals erst vier Jahre alt und kann keine persönlichen Erinnerungen daran gehabt haben. In Gustav Řebičeks Firmengeschichte von 1915, die sich ja auch auf Erzählungen seines 1889 verstorbenen Vaters, Franz Rzebitschek, gestützt haben muss, wird nur ohne jeglichen weiteren Kommentar die Alleinübernahme durch Franz R. festgehalten.
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