Rzebitschek-Werke erhielten zweiten Preis, da „harmonisch, guter variantenreich, guter Geschmack“ Olbrich-Werke (nur) „ehrenvoll erwähnt“, da „mit Nebengeräuschen“
Franz Rzebitschek und Anton Olbrich (der Ältere) […] haben […] 1855 gemeinsam an der Weltausstellung in Paris teilgenommen. Ihre Ausstellungsstücke weisen allerdings kaum Parallelen auf. Franz Rzebitschek [stellte vermutlich] mechanische Musikinstrumente [aus], Anton Olbrich hingegen `horloges á carillon d´acier et cuivre jaune`, also Uhren mit Spielwerken aus Stahl und Kupfer. Rzebitschek erhielt den 2. Preis, damals die höchste Auszeichnung für Spielwerke, während Anton Olbrich sich mit einer ehrenvollen Erwähnung zufriedengeben musste. Der Ausstellungsbericht rapportiert folgendes: „Die schönsten kleinen Musikwerke dieser Sorte welche ausgestellt waren auf dieser Harmonie, gute Verteilung zwischen Bass und Diskant ist inhalterisch, variiert und von gutem Geschmack. Die Spieldosen von Herrn Ollbrich [sic] lassen das Geräusch welches die Zähne machen beim Schlag, zu viel hören. (F. J. Fétis in Rapports de jury mixte international).“ [Zitiert nach Goldhoorn S. 96] 1857: „Die besten Instrumente […] auf der Ausstellung von Řebiček“
„Als die besten Instrumente dieser Art auf der Ausstellung wurden von der Jury jene des eben erwähnten F. Řebiček befunden und an denselben insbesondere ihre zwischen Tiefe und Höhe wohl ausgeglichene Harmonie als reich, mannigfaltig und geschmackvoll gerühmt. Als zu geräuschvoll hingegen erschien das Losschnappen der Stifte von der Feder an den Spielwerken von A. Olbrich in Wien, was allerdings in der Ferne weniger sich bemerkbar macht, wie wir es in der Ausstellung von der Gallerie aus wahrnehmen konnten, wo der Ton sich wohlklingend und stark vernehmen ließ.“ (Bericht über die allgemeine Agricultur- und Industrie-Ausstellung zu Paris im Jahre 1855. Hg. v. Eberhard A. Jonák. 3. Bd. Wien 1857/58, S. 128 f.)
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