[Willenbacher & Rzebitschek] (?) Nr. 1351-70 mit Einritzungen der Ligatur „FR“ (Franz Rzebitschek) und „Leb“ (?)
Ritzung „1351“ nahe der Walze und dem Federhaus auf der Grundplatte
Ritzung „70“ (oder „76“?) auf der (rechten) Wangenseite des Kammträgers, also nahe dem Räderwerkblock bzw. dem Windflügelgetriebe
... leider ohne geritzte Vermerke
Der äussere Federhauskloben und darunter der Mitnehmer des Aufzugsdornes Der innere Federhauskloben Windfangnaher Walzenwellenkloben mit Start-Stop-Sperrklinke und Rückstellfeder
Die Aussenseite des Großen Walzenzahnrades (GWZR) ohne Einritzungen „Leb“ (?) auf dem windfangnahen Kappe oder Deckel des Walze, und auch auf dessen kontralateralen Seite das Ligatur „FR“? Muss das Franz Rzebitschek bedeuten? Wenn es KEIN Werk von Willenbacher & Rzebitschek ist, natürlich nicht, aber wenn schon, wird man kaum einem Arbeiter erlaubt bzw. dieser es nicht gewagt haben sich mit den Initialen des Mitinhabers der Firma zu verewigen! „R“ (oder eine Ligatur „FR“) und „Leb“ und ...
Keine zungenspitznnahe Absenkung der inneren Wand des Räderwerkblocks („slope“)!
Der Durchmesserdes Federgehäuse ist kleiner als bei den späteren Werken. Der Kammträger hat nicht die beiden grundplattennahen Ausnehmungen („Kammträgerbasiskerbe“) zum Einsatz eines schraubenzieherartigen Instrumentes, der vielleicht „Kammheber“ genannt wurde, um den Kamm samt Kammträger von der Grundplatte abzunehmen.
Das Windfanggetriebe ist zweifach vorgelagert, dazu Fotos des Ersten und Zweiten Zahnrades des Räderwerkblocks
Aussenseite des Räderwerkblockes
Rahmenkammträger, also mit einer rahmenartigen Konstruktion der Ausnehmung der Unterseite des Kammträgers, wie sie sonst bei Spielwerken der Firma Rzebitschek nicht vorkommt! Aus der Firma Willenbacher und Rzebitschek: Ja oder nein?
JA
NEIN •Fehlende zungenspitzennahe Absenkung der inneren Wand des Räderwerkblocks (kein „slope“) •Kleiner Durchmesser des Federgehäuses
Die genannten Gegenargumente schließen eine Herkunft aus der Willenbacher-Rzebitschekschen Firma aber auch nicht gänzlich aus! Was bedeuten die Einritzungen „R“ (oder „FR“) und „Leb“ (?) Naheliegend wäre, dass „R“, bzw. wer
„Solch ein schönes Monogramm trifft man selten auf einem Spielwerk an und dann auch noch von dem Gottvater der Spielwerke in Österreich. Diese Entdeckung ist für mich persönlich eine kleine Sensation.“
So lautet der Kommentar von Rzebitschek-Kenner und -Experte Hans-Jürgen Eisel, nicht ganz ohne Entdeckerfreude, und dies durchaus zu Recht, da ihm die Aufnahmen zu verdanken sind!
Mit „Leb“ könnte das Akronym der Vornamens des involvierten Arbeiters gemeint sein, also z. B. „Leberecht“, wenn es einen weiteren Arbeiter mit dem Anfangsbuchstaben „L“ des Vornamens gab. Die (spätere) Jubiläumsuhr, in die das Spielwerk umgetopft wurde Rzebitschek-Spielwerke als die „Stradivaris der österreichischen Spielwerke“
Obwohl die Bassbleigewichte etwas oxidiert sind (siehe oben), tönt das Werk unverstimmt und der Klang hat die unverwechselbare und unnachahmliche „Lieblichkeit“ oder „Süße“ oder „Weichheit“ wie sie nur Spielwerke der Firma Rzebitschek aufweisen.
Der Verursacher des guten Klanges der Geigen von Antonio Stradivari wird einem Pilzbefall des Holzes zugeschrieben. Diese Ursache kommt bei den „Stradivaris der Spielwerke“, den „Rzebitscheks“, nicht in Frage. Das Geheimnis des „Rzebitschekschen Klangzaubers“ haben die Firmenhaber Alois Willenbacher und Franz und Gustav R. mit in ihre Gräber genommen und ist bis heute nicht gelüftet.
Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang, dass auch schon sehr frühe Spielwerke aus dieser Offizin zauberhaft klingen können. Fotos: ©Hans-Jürgen Eisel
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