Augustin N[escio = weiß ich nicht], *~1645, †1685, Bänkelsänger, Sackpfeifer, Stegreifdichter
Der „Liebe Augustin“, wie er in der Sage genannt wird, soll 1679, von den Pestknechten für tot gehalten, als er sich nach ausgiebigen Zechen auf dem Heimweg befunden hatte, in eine Pestgrube bei der Kirche St. Ulrich geworfen worden sein. Als er wieder Lebenszeichen von sich gab, holte man ihn heraus, und er setzte sein bisheriges Leben fort. Bereits zeitgenössische Quellen (darunter eine offizielle Publikation) nehmen auf den gesund der Pestgrube entstiegenen Augustin Bezug.
Augustin überlebte das Pestereignis um sechs Jahre. Im städtischen Totenbeschauprotokoll ist sein Tod vermerkt. Er wurde auf der Straße tot aufgefunden. Anstelle seines Zunamens ist nur ein „N." eingetragen. Sein Vorname war in der Allgemeinheit bekannt, sein Familiennamen nicht. Der Totenbeschauarzt hat daher, wie damals amtlich üblich, stattdessen „Nescio“, das heißt „weiß ich nicht“ geschrieben. Sein Alter schätzte er auf 40 Jahre.
Das bekannte Lied Oh du lieber Augustin kam erst um 1800 nach Wien. (https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Augustin_N.)
Thorens Nr. 34
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