1880: Fünzigjähriges Dienstjubiläum des „Werkführers“, nach heutigen Begriffen „Betriebsdirektors“ Johann Hauptmann


Johann Hauptmann,

*1816 (Heinrichsgrün = Jindřichovice im westlichen Erzgebirge), 1889 (Prag),

seit 1830 in der Firma Willenbacher & Rzebitschek

 

Zufällig ist die Einwohnerzahl von Jindřichovice (Heinrichsgrün) aus dem Jahr 1830 überliefert: Es waren 1669 Einwohner, die in 262 Häusern lebten. Nach der im Jahr 1945 erfolgten Enteignung und Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerungsanteiles, der die überwältigende Mehrheit von Heinrichsgrün ausmachte*, betrug im Jahr 2011 die Einwohnerzahl der Ortschaft Jindřichovice laut Wikipedia nur mehr 472.


*)Einwohner 1921: 1726, davon 1673 Deutsche (Wikipedia)


Der Eintrag von Johann Hauptmann im Prager Adressenbuch von 1959, damals noch nicht im Haus von Franz Rzebitschek wohnhaft.


Das 50-jähriges Dienstjubiläum von Johann Hauptmann, 1816–1889, wurde gebührend und medienwirksam gefeiert. Es gab Geschenke von Franz und Gustav Řebiček und von der Belegschaft der Firma, wie oben nachzulesen ist.


Johann, nunmehr teschechisiert Jan Hauptmann, von Beruf „strojnik“, also „Maschinist“, wohnte 1884 im Haus von Franz Řebiček am Bethlehemsplatz 2.

 

 

In Jahr 1871 war Hauptmann noch nicht an dieser Adresse verzeichnet gewesen.







Die Verleihung des Silbernen Verdienstkreuz für 55 Jahre Tätigkeit in der Firma Řebiček, war gewiss der Höhepunkt des Lebens von Johann Hauptmann, der zu diesem Zeitpunkt 70 Jahre alt war.


Ein knappes halbes Jahr vor dem Tod des Seniorchefs der Firma, des um 15 Jahre älteren Franz Řebiček, verstarb Johann Hauptmann in Prag. Er wurde 73 Jahre alt. Johann Hauptmann dürfte bis zum Tod in der Firma (zumindest in überwachender Funktion) tätig gewesen sein.


Von wenigen Spielwerken abgesehen hat Johann Hauptmann sozusagen fast „alle“ Spielwerke von (Willenbacher &) Rzebitschek in der Hand gehabt.

 

Nur die allerfrühesten Werke (vor 1830) und, geht man von der Annahme aus, dass Hauptmann bis zuletzt in der Firma tätig war, die Spielwerke mit den Werknummern ab knapp vor 50.000 fallen nicht in seine Ära.