Rzebitschek „24265“,
mit weiteren Nummern: „13676“,
„Zahl: 1726“,
„Musik-Nr. 468“,
etwa um 1854

 

Höhere Auflösung


Der erste bekannte Musikzettel mit dieser Umrandung findet sich bei einem Rzebitschek-Werk mit der Nr. 23163. Dieser Musikzettel wurde bis in die 40000-er beibehalten. Einen Werknummer-Musikzettel Nr. 22455 bildet Kowar auf S. 68 ab und dieser weist noch nicht die professionelle Gestaltung wie der oben abgebildete Zettel auf. Der Wechsel vom alten auf den neuen graphischen Entwurf muss also irgendwann zwischen den Nummern 22456 und 23163 erfolgt sein.

 

Was bedeuten diese Nummern? Die „Myrthenkränze“ von Johann Strauß Sohn sind eine Huldigung an die am 24. April 1854 erfolgte Hochzeit von Kaiser Franz Joseph mit Elisabeth, genannt „Sisi“, (mit nur einem „s“ in der Wortmitte geschrieben und auch so ausgesprochen!). Vor April 1854 kann dieses Spielwerk nicht entstanden sein, als laufende Nummer eignet sich die Nr. 24265 jedoch nicht, ebenso wenig die die Nr. 13767 aus der Ära Willenbacher & Rzebitschek.

 

Kreipls „Mailüfterl“ ist mit 1853 zu datieren.

 

Der Mädchenchor aus Meyerbeers „Hugenotten“ war damals damals überaus beliebt und seit fast zwei Jahrzehnten allgemein bekannt, die Oper wurde 1836 uraufgeführt. Das Musikprogramm umfasst also ein aktuelle Komposition zu Ehren des Kaiserhauses, mit Kreipls „Mailüfterl“ einen aktuellen „Schlager“ und ein damals weithin bekanntes Musikstück aus einer Oper.

 

Ein glaubwürdiges und schlüssiges Erklärungsmodell für diese auffällige zeitliche Inkongruenz kann leider hier nicht angeboten werden.



 

Fotos: ©Archiv Niko Wiegman, Spielwerkrestaurator in Hilversum, Niederlande, Goldhoorn S. 83