Aargau: Im Jahr 1883 waren 11 % in der Musikdosenindustrie der diversen Firmen der Karrers tätig Aargau: Nicht nur in Genf und im Waadtländer Jura wurden Musikdosen hergestellt, auch in der Deutschschweiz gab es eine recht bedeutende Produktion. So weist Schlatters „Industrie-Karte der Schweiz“, herausgegeben zur Landesausstellung in Zürich von 1883, immerhin elf Prozent der Beschäftigten in der Musikdosenindustrie für den Kanton Aargau nach. Die Musikdosenindustrie konzentrierte sich auch hier, ähnlich wie im Waadtland, auf einen einzigen Standort, nämlich auf die Gegend von Teufenthal, Unterkulm und Nieder-Hallwyl im Oberaargau, wo „die Karrers“ tätig waren. Die Herstellung von Musikdosen im Oberaargau Im Wynental im Kanton Aargau befand sich das größte Zentrum der Musikdosenfabrikation in der Deutschschweiz. Der „Bericht zur Klasse der Musikinstrumente“ der Landesausstellung 1883 in Zürich bemerkt: „Im Aargau ist die Musikdosen-Fabrication im Jahre 1854 eingeführt worden. Es bestehen dort zwei Firmen, S. Karrer und E. Karrer-Hoffmann, welche größere Spielwerke liefern und […] vorzugsweise in fremden Ländern absetzen.“ In der Region um Teufenthal gab es eine eigenständige Musikdosenfertigung, die Mitte des 19. Jahrhunderts von Genf aus initiiert wurde. Ähnlich wie in Sainte-Croix hat es die größte Firma, die von Adolf Karrer, die Krise des Musikdosengeschäftes zu überwinden, indem sie auf die Produktion innovativer Produkte umstieg und als Firma KWC überlebte. Die anderen Firmen hingegen gingen in Konkurs (Alpsteg) oder stellten ihre Tätigkeit mit dem Rückzug des Patrons ein (Samuel Karrer). (Eduard C. Saluz: Die Musikdosenindustrie in der Deutschschweiz. In: Klangkunst, S. 57, S. 59ff. und S. 66)
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