Um oder nach 1830: Rahmenuhr mit einem Spielwerk (mit vier Musikstücken)

 

Das originale Spielwerk wurde ausgetauscht und hat bis heute entweder nur apart oder vermutlich gar nicht überlebt. Das Musikprogramm auf der Hinterseite der Rahmenuhr wurde durch die Neumontage eines Spielwerkes aus der Zeit um 1890 etwas in Mitleidenschaft gezogen:

 

Wer war der anonyme Schreiber des Musikzettels? Wer kommt in dieser Zeit ausser Anton Olbrich sen. oder einer seiner Arbeiter noch in Frage?

 

    

 

Ein Rossini-Programm

 

Dazu passt folgende Textstelle aus Bäuerles Theaterzeitung vom 16. August 1828, S. 4:

„Rossini, Rossini, Rossini sind die beliebtesten Komponisten“

unter Bezugnahme auf die Städte Rio de Janeiro, Paris, Wien und Neapel!

 

1. und 2.: Belagerung von Korinth (Siège de Corinth, UA 1826) Marsch; Chor

 

3. und 4.: [Arie des] Eliasar (?) und Barcarole [Gondellied] aus „Marie“ (Verwechslung mit „Moise“?)

 

 

Eine Verwechslung von „Marie“ mit (Rossinis) „Moise“ ist durchaus möglich. Immerhin kommen in dieser Oper eine Maria und ein „Eliasar“ vor, der oben auf dem Musikzettel zu „Lel li tar“ (?) verballhornt worden sein könnte. Wer einen besseren Vorschlag hat möge dies kundtun.

 

Weitere Verwechslungsmöglichkeiten:

 

Von Herold ist aus dieser Zeit auch eine Oper namens „Marie“ überliefert.

 

Eine „Marie“ kommt in der Oper „Giuramento oder die Falschmünzer“ von Auber vor, zu einer Aufführung in Graz siehe Bäuerles Theaterzeitung vom 7. Mai 1834, S. 365.


Fotos: ©Archiv Otmar Seemann