Verkaufsanzeige: Grazer Rahmenuhr MIT Spielwerk (OHNE Spielwerk)
Das Spielwerk fehle derzeit, doch passt jedes Olbrich- und Rzebitschek-Werk hinein. So kommentierte der Verkäufer bzw. Anbieter die gähnende Leere an der Stelle, wo sonst das Spielwerk zu finden ist. Unser Kommentar: Welche Spielwerke in Graz in Uhren eingebaut wurden, unterscheidet sich bei der heutigen Landeshauptstadt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durchaus von den damaligen Verhältnissen in der Hauptstadt Österreichs, Wien, die damals Haupt- und Residenzstadt war, also auch ständiger Wohnsitz der umfangreichen und kaufkräftigen kaiserlichen Familie. In Grätz, wie Graz bis 1846 hieß, fanden zumindest noch in den späten 1830-er Jahren Ducommon-Girod-Werke ihr endgültiges Zuhause in den bodenständigen Uhren. In Wien wurden zu dieser Zeit nahezu ausschließlich Wiener und Prager Spielwerke verbaut. Bei einer späteren Rahmenuhr wie der obigen jedoch gab es keine Unterschiede mehr zwischen Graz und Wien. Produkte von den Olbrichs und von Rzebitschek überwogen bei weitem. Schweizer Werke vom Carteltyp ianden sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrundert nicht mehr. Ob eine gewisse Vorliebe für Prager Werke nur scheinbar, weil nur zufallsbedingt der geringen Fallzahl geschuldet ist, können wir nicht sagen und daher machen wir dazu keine Aussage. Die Vorliebe der Käufer des südlichen Niederösterreich und des Burgenlands für Josef Olbrich ist in Graz jedenfalls nicht festzustellen, Josef Olbrich war Zeit seines Lebens, das 1875 endete, in Graz jedenfalls durchaus vertreten, aber sein zehn Jahre älterer Bruder Anton mindestens ebenso stark. Dies alles können wir von unserer First Austrian Music Box Die oben geäusserte Behauptung des Anbieters, dass in diese Rahmenuhr jedes Olbrich- und Rzebitschek-Werk hineinpasst ist insoferne richtig, wenn man die beiden genannten Hersteller als Hauptvertreter ihrer Städte Wien und Prag sieht.
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