Heinrich Strasser, 1754–1815, und Sohn Thomas, Flötenwerkmacher, nach Petersburg ausgewandert, wo er ein „Orchestrion“ schuf, das europaweit (durch einen Aufsatz in der Allgemeinen musikalischen Zeitung) bekannt und als „Wunderwerk“ bezeichnet wurde. 12 der 15 Walzen waren Kompositionen von Mozart gewidmet!

 

Die bekannte Musikwissenschaftlerin Rita Steblin zitierte 2013 in dem unten erwähnten Aufsatz das „bekannte Strassersche Werke in Petersburg“. Aus dem Sinnzusammenhang geht hervor, dass dieses Flötenwerk europaweit bekannt gewesen sein und Beachtung gefunden haben muss:

 

[…] the Leipzig Allgemeine Musikalische Zeitung issued a notice from Vienna, dated 12 July 1806, that Mälzel had constructed a large Spielwerk, again mentioning that he had used real instruments (not merely organ pipes as in the Strasser Orchestrion in St. Petersburg) and that he was planning to take this mechanical orchestra to Paris.

 

„Nachrichten. Wien, den 12ten July 1806 […] Der hiesige Instrumentenmacher Mälzel hat ein grosses musikalisches Spielwerk verfertigt, womit er eine Reise nach Paris zu unternehmen gedenkt. Es spielt eine ganze Orchestermusik und unterscheidet sich von dem bekannten Strasserschen Werke in Petersburg dadurch, dass es nicht Orgelpfeifen sind, die nur Oboen- Flöten- und Trompeten-ähnliche Töne hervorbringen, sondern dass diese Töne hier durch die genannten Instrumente selbst entstehen. [...] [Das Textzitat wird in voller Länge bei J. N. Mälzel wiedergegeben].“

 

Literatur: Steblin, Rita: Mälzel’s Early Career to 1813. New Archival Research in Regensburg and Vienna. In: colloquium collegarum. Festschrift für David Hiley zum 65. Geburtstag (=Regensburger Studien zur Musikgeschichte, Band 10), hrsg. Wolfgang Horn und Fabian Weber (Tutzing: Hans Schneider), S. 161–210, S. 175. (Fettauszeichnung durch eiou.at)

Die Fussnote 50 auf S. 175: The Strasser instrument contained 15 revolving cylinders, of which 12 played pieces by Mozart, including K. 608. This “Mechanisches Orchester” has survived, albeit in poor condition, in the St. Petersburg Eremitage. It was completed in 1801 after eight years of work by Johann Georg Strasser (1754–1815) and his son Thomas. This famous clockmaker was born in Baden bei Wien and moved to Russia in the late 1770s. A lengthy report about the wonders of his new mechanical orchestra was published in the AmZ 3 (Leipzig, 29 July 1801), cols. 736–739. In working on Mälzel, I also conducted biographical research on the Strasser family at the parish of St. Stephan in Baden bei Wien. Johann Georg Strasser’s father had married there on 16 April 1752. The entry reads (Trauungsbuch Tom. V, fol. 62): 'Straßer Joannes Georgius, ledig, des Johannes Straßer gewester Landgerichts Diener in Seiberstorff, et Theresiæ ux[or] ehelich erzeigter Sohn, mit Eva Catharina Perrin, des Johan Georg Perr, Statt, und Landgerichts Diener allhier hinterlassenen Wittib. Testes: Sps: Englwerth Hoffstöcker, Gerichts Diener in Mödling. Spsæ: Georg Zäch, Schloß und Landgerichts Diener zu Weikerstorff.' At least ten children were born to the couple between 1753 and 1770, including the oldest son, christened 'Georgius' on 11 March 1754: 'Parentes: Joannes Georgius Strasser, Diener allhier, Eva Catharina. Patrini: Georgius Zäch, Diener zu Weikerstorff.' See Baden, Pfarre St. Stephan, Taufbuch Tom. V, fol. 139. (Fettauszeichnung durch eiou.at)

 

Über die Tempelform siehe auf Seite 4 unten bei Beate Hiltner!