„Polyphon“

1889: „Brachhausen & Rießner“
1895: Polyphon Musikwerke AG
1917: Polyphonwerke AG

 


Vorgeschichte: Paul Lochmann erfand 1886/1887 die Plattenspieldose

 

Plattenspieldosen sind viel billiger herzustellen, da die Bestiftung der Walze durch die wesentlich einfachere Herstellung einer Blechplatte ersetzt wird. Ausserdem konnten die Platten leicht ausgetauscht werden, sodass sich jeder Käufer eines solchen Musikautomaten eine Sammlung seiner Lieblingsmusikstücke zulegen konnte.

 

Durch eine spezielle Technik gelang es, in runde Stahlplatten Haken zu stanzen. Alle auf einem Radius angeordneten Haken sind dabei einem Ton zugeordnet. Die Haken treiben beim Abspielen pro Ton ein spitzzahniges Rad an, welches seinerseits die zugeordnete Tonzunge des Kammes anreißt und so die Melodie erzeugt. Auf diese Weise konnte der Kamm waagrecht liegen und war zudem etwas vor Beschädigungen, unter anderem durch defekte Platten, geschützt. (Wikipedia)


Zwei Mitarbeiter der Firma von Paul Lochmann, Gustav Adolph Brachhausen (1860–1943) und Ernst Paul Rießner, machten sich 1889 mit der von ihnen gegründeten Firma „Brachhausen & Rießner“ selbständig

 

Brachhausen und Rießner nahmen von Lochmanns Symphonions-Fabrik das technisches Wissen mit, was der Inhaber von Symphonion, Lochmann, vergeblich zu unterbinden versuchte.


Erste Ausstellung auf der Herbstmesse 1890 in Leipzig

 

Das Unternehmen Brachhausen & Rießner stellte ihr „Polyphon“ erstmals auf der Leipziger Herbstmesse 1890 aus. Das Warenzeichen wurde 1891 registriert und zeigt eine Frau mit Lyra und Lorbeerkranz unter einem Kometen. Das Unternehmen erlangte zwischen 1890 und 1894 insgesamt sieben Patente und 12 Gebrauchsmuster-Einträge.


Ab 1895: Polyphon Musikwerke AG

Am 1. April 1895 wurde die Firma in Polyphon Musikwerke AG geändert. Die Geräte wurden auch auf der Weltausstellung Paris 1900 ausgestellt.


Ab 1895/1896: Erste Präsenz in Wien


1900: 800 Mitarbeiter, 40.000 Instrumente pro Jahr

Um 1900 beschäftigte man ungefähr 800 Mitarbeiter und erreichte eine Jahresproduktion von 40.000 Instrumenten.


1904: Erste unzerbrechliche Schallplatte

1904 stellten die Polyphon Musikwerke die erste unzerbrechliche Schallplatte aus Metallblech mit Zelluloidüberzug vor. Am 25. Juli 1914 folgte die Eintragung der Marke Polydor für Musikinstrumente, Noten, Walzen, Schallplatten und Apparate.


1917: Polyphonwerke AG

Am 24. April 1917 erwarb die Polyphon Musikwerke AG die Aktien der als Feindvermögen unter Verwaltung stehenden Deutsche Grammophon AG, die Firma wurde daraufhin in Polyphonwerke AG geändert. Die weitere Geschichte der Polyphonwerke ist auch die der Deutschen Grammophon. (Wikipedia)


Funktionsprinzip

Das Funktionsprinzip der Polyphon-Lochplatte besteht in einer Metallplatte mit eingestanzten länglichen Löchern, die auf der Unterseite kleine Haken bilden. Diese Haken drehen ihrerseits an mit Zähnen versehenen Rädchen, die Metalllamellen am so genannten Stimmkamm anreißen, und so einen Ton erzeugen. Das Polyphon war mit einem Federwerk versehen, das mit einer Kurbel aufgezogen werden musste. Die Melodien waren auf Lochplatten aufgebracht, die leicht ausgetauscht werden konnten. Lochplatten gab es in verschiedenen Größen und mit unterschiedlich langer Spieldauer. Beispielsweise hatte eine Lochplatte mit 28 cm Durchmesser eine Spieldauer von ungefähr einer Minute. (Wikipedia)


Verkauf in Wien ab 1895/1896 durch Matthäus Bauer ...

 


 


 


Wilhelm Thie, und ...

 


... und ab 1897 durch Franz Janisch ...

 


... sowie durch die Generalvertretung von Anna Schott

 


Philipp Brunnbauer nannte zuerst das Symphonion, ...

 

 

... das Polyphon kam etwa ab 1899 dazu

 

 


.Josef Leopold Pick,
der erste Vertreter der Symphonion-Plattenspielwerke,
führte das Polyphon erst ab 1909

 


Auch nach dem Beginn der Produktion von Grammophonen gab es noch keine Generalvertretung in Wien, ...

 



Erst am 19. Februar 1916 wurde der Gesellschaftsvertrag geschlossen und die Polyphon-Sprechmaschinen- und Schallplatten-Gesellschaft zog in Wien mit einer eigenen Niederlassung der Firma ein

 






1933: Letzter Eintrag im Lehmann-Adressbuch


Ab 1934 gab es einen einzigen „Großisten“ in Österreich